Inmitten turbulenter Geschehnisse begibt sich die Wiener Kunstmesse SPARK in ihre dritte Runde. Der Fokus liegt auf einer jungen Generation Kunstschaffender und -sammler.

An internationalen Messen für zeitgenössische Kunst mangelt es nicht. Dennoch hat der ehemalige CEO der bereits etablierten Viennacontemporary, Renger van den Heuvel, ausgerechnet während der Coronapandemie eine eigene Kunstmesse namens „SPARK“ aufgelegt, diese 2022 indes schon wieder verlassen.

Die Messe sollte Kunst um der Kunst willen präsentieren und sich explizit an junges, weniger kaufkräftiges, dafür neugieriges, Publikum richten. Bislang mit überschaubarem Zuspruch, dennoch geht dieses Jahr die mittlerweile dritte Ausgabe an den Start. Sie wird am 14. März eröffnet und bis 17. März in der Marx Halle stattfinden. Im Gegensatz zu etablierten Formaten stellt die SPARK den Ausstellenden jeweils gleich große Flächen für Solopräsentationen zur Verfügung, was den basisdemokratischen Anspruch unterstreicht. Moderat auch die Kosten für die Standflächen, damit selbst kleinere Galerien mithalten und ihr Angebot in weiträumigem Ambiente ausstellen können.  

Work in Progress

Eine neue Messe aufzubauen und langfristig zu etablieren, braucht viel Geduld, Zeit, Expertise und das nötige Wagniskapital. Für die Expertise sorgt in diesem Jahr ein vierköpfiges Kuratorium aus den künstlerischen Leitern Walter Seidl und Jan Gustav Fiedler sowie den Gästen Marina Fokidis aus Athen und Christoph Doswald aus Zürich. Dies unterstreiche den internationalen Anspruch der SPARK und garantiere ein hochwertiges Programm.

Besonders die Konzentration auf Einzelpositionen wird von den Veranstaltern immer wieder hervorgehoben. Sie soll der jungen Kunstmesse neben den vielen extra angefertigten Arbeiten das nötige Alleinstellungsmerkmal verleihen. Neu hinzu kommt in diesem Jahr ein Film-, Talk- und Bühnenprogramm, das im benachbarten Globe-Theater stattfinden und so eine Brücke zur Außenwelt schlagen soll. Offenheit ist schließlich eines der proklamierten Wesenmerkmale der SPARK.

Integrative Konzepte

Das Motto der heurigen SPARK lautet „Die Stadt im Dialog“. Mit der „Stadt“ ist natürlich Wien gemeint, zu dem die insgesamt 80 Galerien mit ihren ausgestellten Werken in Beziehung treten sollen. So wird zur Freude des Tourismusverbandes gleich ein wenig Wien-Werbung betrieben und die Stadt als offene und kunstaffine Metropole in Szene gesetzt. Anknüpfungspunkte finden sich zur Genüge. Zur Leitlinie zählen auch Integration und Diversität.

Die Messeleitung zeigt sich erfreut über die vielen internationalen Galerien und den hohen Frauenanteil unter den Teilnehmenden. Mit Anna Jermolaewas künstlerischer Abhandlung zu gewaltfreiem Widerstand „A Language of Resistance“ wird Österreichs Beitrag zur diesjährigen Biennale Venedig noch einmal gebührend präsentiert. Das Gesamtkonzept der SPARK 2024 umfasst neben Kooperationen mit Museen und Kunsteinrichtungen natürlich eine virtuelle Ebene, die dem Live-Geschehen Hintergrund und Zusammenhang geben soll. Nun muss sich nur noch die nötige Resonanz der Kunstwelt einstellen.

Foto: Simon Veres

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