Letztes Jahr hat Wien durch Tagungen und Kongresse eine Wertschöpfung von über einer Milliarde Euro erzielt. Jede achte Nächtigung verdankt man einem Tagungsgast. Das und mehr belegt die Wiener Tagungsbilanz.
Grund zur Freude haben sie alle. Die Präsidentin des WienTourismus, Wiens Stadträtin für Finanzen, Wirtschaft und Internationales, Renate Brauner, Tourismusdirektor Norbert Kettner und Christian Mutschlechner, Leiter des Vienna Convention Bureau, präsentierten die Wiener Tagungsbilanz 2016.
Die wichtigsten Zahlen
- Neuer Wertschöpfungsbestwert:1,072 Milliarden Euro
- Veranstaltungs- und Nächtigungsrekord aus 2015 übertroffen.
- Jede 8. Gästenächtigung in Wien entsteht durch Tagungen.
- Wiener Tagungswirtschaft sichert rd. 20.000 Arbeitsplätze.
- 76 Prozent der Kongressgäste kommen auf dem Luftweg: 3. Piste als Rückgrat notwendig.
Damit zeigt sich einmal mehr der Stellenwert der Branche für die Wiener Wirtschaft. „Allen Akteurinnen und Akteuren in Wiens Tagungsindustrie sei aufs Herzlichste gratuliert“, so Brauner einleitend, „denn sie haben vergangenes Jahr das beste Ergebnis in Wiens Geschichte als Meeting-Destination geschafft. Unsere Stadt hat 2016 insgesamt 4.084 Kongresse, Firmenveranstaltungen und Incentives beherbergt, das sind um elf Prozent mehr als 2015. Die durch die rund 567.000 Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer ausgelösten Nächtigungen belaufen sich auf rund 1.718.000, was einer Steigerung von zwei Prozent entspricht.“
Kongressgäste geben mehr aus
Gegenüber 2015 stieg der Beitrag der Wiener Tagungswirtschaft zum Bruttoinlandsprodukt um drei Prozent. Das bedeutet gleichzeitig, dass Kongresse, Tagungen und Incentives ein Steueraufkommen von knapp 300 Millionen Euro einbrachten. Basis dieser Steuerkalkulation ist das EVENT-MODEL-AUSTRIA von Martina Stoff-Hochreiner von der WU Wien.
Kongressgäste sind auch darum international sehr begehrt, weil sie mehr ausgeben als der Durchschnittstourist. „Mit 538 Euro pro Kopf und Tag in Wien geben sie etwa doppelt so viel aus wie Freizeitgäste mit rund 252 Euro“, erklärt Norbert Kettner. Den deutlich größten Teil unter den Kongressthemen machte einmal mehr die Humanmedizin mit 40 Prozent aus. Gleichzeitig betonte Kettner auch, das obwohl die großen Kongresse den Hauptteil der Wertschöpfung erzielten, die Firmentagungen einen beachtlichen Beitrag leisteten.
Enormer Zuwachs in den letzten 25 Jahren
Christian Mutschlechner konnte die Erfolgsstory der Wiener Tagungen mit beeindruckenden Zahlen untermauern. „Seit 1991 haben nationale und internationale Kongresse in Wien von 293 auf 1.320 Veranstaltungen um 351 Prozent zugenommen, die Anzahl ihrer Teilnehmerinnen und –teilnehmer hat sich von rund 90.000 auf rund 400.000 mehr als vervierfacht, deren Nächtigungen sind von rund 400.000 um 257 Prozent auf 1,4 Millionen gewachsen. Noch erfreulicher gestaltet sich die Wertschöpfung durch die Kongresse – mit rund 915 Millionen Euro im Jahr 2016 ist der Beitrag der Kongresse zum BIP seit 1991 um 611 Prozent gewachsen, 254 Millionen Euro davon sind Steuereinnahmen, die um 591 Prozent gestiegen sind.“
Foto: WienTourismus/Peter Rigaud