Die FIA Prize Giving Gala gilt als weltmeisterlicher Abschluss der FIA. Die Wiener Event-Agenturen eventplan und pi-five sind im Auftrag der FIA für die Gestaltung und Umsetzung dieses internationalen Top-Events verantwortlich und erzählen im Gespräch mit Messe & Event über dessen Herausforderungen.
Messe & Event: Sie mischen im internationalen Motorsportzirkus mit, wie haben Sie sich gegen die internationale Konkurrenz durchgesetzt?
Martin Brezovich und Wolfgang Peterlik: Wir haben durch die vergangenen Projekte für die FIA 2016 in Wien und 2018 in St. Petersburg sicher ein gutes Verständnis für den Kunden und für das Projekt – das war -jedenfalls hilfreich. Darüber hinaus ist das Niveau in Österreich absolut -konkurrenzfähig. Bei den großen Projekten muss man dann „nur noch“ Ressourcen bündeln und dann kann man sich auch gegen große -fran-zösische und britische Agenturen durchsetzen. Ein Vorteil für uns Österreicher mag auch sein, dass wir in Präzision und Exaktheit fast so gut sind wie die deutschen Kollegen, uns aber leichter tun, die Gäste auch emotional abzuholen.
Wie kam es zur Kooperation zwischen Ihren beiden Event-Agenturen?
Uns verbindet eine jahrelange Freundschaft und damit das Vertrauen, das für so eine Zusammenarbeit unerlässlich ist – und wir ticken beruflich ähnlich. Als dann erstmals die Einladung des Weltautomobil-verbands – damals für den Pitch für Wien – reinkam, war klar, dass die Größe des Projekts es bei einem Alleingang unmöglich machen würde, die bestehenden Kunden ordentlich zu servicieren. Der Schulterschluss war dann die einzig richtige Entscheidung – und das hat sich inzwischen mehrfach bestätigt.
Wie herausfordernd sind die Planungen für so einen internationalen Event?
Die Herausforderung besteht vor allem darin, die international sehr unterschiedliche Handhabung der Zusammenarbeit zwischen Kunde, Agentur und Dienstleistern zu steuern. Diese Unterschiede in den lokalen Gegebenheiten rechtzeitig zu kennen und richtig einzuordnen, ist der Schlüssel zum Erfolg. Die größten Learnings dabei hatten wir bisher in Russland und in Katar – da kann der Zeitaufwand für ein funktionierendes Projektsetup durchaus intensiver sein als die Planung des Events selbst.
Was machen rot-weiß-rote Agenturen besser als internationale?
Die Frage ist weniger, was wir besser machen, als eher, was wir anders machen. Die im internationalen Vergleich eher kleinteiligen Austro-Events erfordern, dass wir als Generalisten eine sehr breite Klaviatur in unserer Dienstleistung beherrschen. Gemeinsam mit Serviceorientierung, gesundem Pragmatismus und dem weltweit geschätzten öster-reichischen Charme kommen wir dann vielleicht oft besser an, als wir selbst glauben. Und am Ende kochen die internationalen Größen der Branche auch nur mit Wasser.
Vielen Dank für das Gespräch!
Zur Person: Martin Brezovich (eventplan) und Wolfgang Peterlik (pi-five) haben 2016 die Formel 1 erstmals nach Wien geholt.
Foto: epp5