Nach Angaben der Messe Frankfurt befindet sich die heurige Ambiente auf Rekordkurs. Die Weltleitmesse der Konsumgüter präsentiert sich so international wie nie zuvor. Zum Start meldete die Messeleitung 79 Prozent ausländische Aussteller aus 96 Herstellernationen. Das Fachpublikum reist aus über 150 Ländern an, um sich in Frankfurt über Trends in der Bereichen „Giving“, „Living“ und „Dining“ zu informieren.

Aufgrund der aktuell anlaufenden Bauarbeiten für die Halle 12 belegen 4.387 Aussteller in diesem Jahr 308.000 Bruttoquadratmeter Fläche. Im Vorjahr waren es 328.400 Bruttoquadratmeter für 4.811 Aussteller aus 95 Nationen. „Als Weltleitmesse befindet sich die Ambiente im Zentrum des globalen Konsumgütermarktes“, bestätigt Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. Allein in Deutschland stehen die Ambiente-typischen Güter für einen Markt mit einem Volumen von 27,6 Milliarden Euro (IFH Retail Consultants, Köln). „Die Konjunkturampel steht auf Grün – global und hier in Deutschland. Gute Voraussetzungen also für fünf erfolgreiche Ordertage hier in Frankfurt.“

Kleiner Luxus scheint der China-Krise zu trotzen

Nicolette Naumann, Bereichsleiterin Ambiente/Tendence der Messe Frankfurt, traf Messe & Event-Chefredakteur Christoph Berndl zum Interivew.

Nicolette Naumann, Bereichsleiterin Ambiente/Tendence der Messe Frankfurt, traf Messe & Event-Chefredakteur Christoph Berndl zum Interivew.

Im Interview mit Messe & Event spricht Nicolette Naumann, Bereichsleiterin Ambiente/Tendence der Messe Frankfurt, über aktuelle Herausforderungen, neue Strategien und ihre Visionen für die Marke Ambiente. Die derzeit schwächelnde chinesische Wirtschaft scheint der Ambiente nichts anhaben zu können. „Ich glaube, dass uns die Krise insofern nicht trifft, weil ja die Produkte, die man bei uns findet, ja ein kleiner Luxus sind. Ich kann mir vorstellen, dass sich das etwa für die Automobilbranche ganz anders auswirkt, aber auf seinen Fissler-Topf möchte der Chinese dann trotzdem nicht verzichten“, gibt sich Messeleiterin Nicolette Naumann zuversichtlich. Es gibt eine ganz andere Herausforderung, die ihr Sorgen bereitet.

Konzentration des Handels als Herausforderung für Messen

Nicolette Naumann: „Wir haben es in Deutschland und in Europa mit einem Rückgang des kleinen Einzelhandels zu tun. Das Interessante ist, der Konsum, gerade auch in unserer Branche und unseren Warengruppen, ist absolut gestiegen in den letzten Jahren. Aber die Zahl der Händler nimmt ab. Da ist zum einen das Thema Online. Da ist aber mindestens, wenn nicht noch mehr, genauso das Thema Großformen des Handels. Dadurch geht natürlich etwas an Vielfalt verloren. Aber es gibt auch beim kleinen Einzelhandel Gewinner. Wir sehen immer mehr eine  Entwicklung, dass sich auch kleinere Einzelhändler aus einer Branche hin zu so etwas wie einem Concept Store entwickeln. Und da gibt es Gewinner. Aber wir sehen eine große Herausforderung für unsere Messe und für Messen überhaupt in der Konzentration des Handels.“

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Messeleitung rechnet mit einem Plus an internationalen Besuchern

„Auf der Besucherseite wird natürlich erst nach fünf Tagen abgerechnet. Wir sind jetzt in der Halbzeit. Bisher haben wir nochmals ein Plus bei internationalen Besuchern. Nichtsdestotrotz: Die Besucherzahl wissen wir endgültig in fünf Tagen. Bei den Ausstellern sind wir mittlerweile bei fast 80 % Internationalität. Auf der Besucherseite haben wir letztes Jahr das erste Mal die 50 % überschritten. Ich rechne ein bisschen damit, wenn sich der Trend so hält, dass wir insgesamt mit einem Plus aus der Messe gehen und das Plus auf der Besucherseite vor allem auch aus dem Ausland sein wird“, sagt Nicolette Naumann.

Die Ambiente als globale Marke

„Wir sind bisher in drei Märkten mit der Ambiente präsent. In China, seit über 25 Jahren in Japan und ganz neu in Indien. Ich muss aber sagen, dass das für das Unternehmen gar nicht so eine breite Präsenz ist, wenn man sich zum Beispiel unsere technischen Messen ansieht. So ist zum Beispiel die Automechanika in 14 Märkten präsent. Das Thema Konsumgüter ist sehr viel schwieriger zu exportieren, weil die meisten Länder natürlich schon eine Konsumgütermesse haben. Die Konsumgütermesse war ja oftmals der Nukleus des Wirtschaftsfaktors Messe“, so Nicolette Naumann.

Hier gibt es das Messe & Event-Interview mit Nicolette Naumann, Bereichsleiterin Ambiente/Tendence der Messe Frankfurt.

Fotos: © Messe Frankfurt Exhibition GmbH/Pietro Sutera (2)

 

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