Wie wirkte sich die Pandemie auf das vergangene Eventjahr aus und wie weit ist die digitale Transformation vorangeschritten? Der Meeting- & EventBarometer – initiiert vom Europäischen Verband der Veranstaltungs-Centren e. V. (EVVC), GCB German Convention Bureau e. V. und von der Deutschen Zentrale für Tourismus e. V. (DZT) – untersucht diese Entwicklungen und Trends genauer.
Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT), der EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren und das GCB German Convention Bureau präsentieren die Ergebnisse des „Meeting- & EventBarometer 2020/2021“: Die zentralen Kennzahlen zum Markt von Tagungen, Kongressen und Events in Deutschland im Jahr 2020 bestätigen, wie sich die Veranstaltungswelt durch die Corona-Pandemie wandelt. Aktuell gibt es demnach Übergangsjahre hin zu einer neuen Normalität. Mit einer Erholung des Markts wird gerechnet. „Die Studienergebnisse zeigen, wie schnell sich die Veranstalter auf die Herausforderungen durch das Coronavirus einstellen konnten und sich mit virtuellen und hybriden Veranstaltungen neu aufgestellt haben“, erklärt Matthias Schultze, Managing Director des GCB German Convention Bureau.
Entwicklung der Nachfrage
Wie überall auf der Welt ist der Markt für Veranstaltungen in Deutschland im letzten Jahr stark eingebrochen: Die Anzahl an Präsenzveranstaltungen verzeichnet einen Rückgang um 70 Prozent, die Teilnehmerzahlen sanken um 86 Prozent. Durch Absagen, Verschiebungen oder Änderungen der Rahmenbedingungen für Veranstaltungen sind auch die Reiseanlässe für Geschäftsreisende zu einem großen Teil weggefallen. Der Anteil der internationalen Teilnehmer ist wie erwartet gesunken – von zehn Prozent 2019 auf 2,4 Prozent 2020.
Der Veranstaltungsmarkt in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr strukturell verändert – quantitativ wie auch qualitativ. Unter allen Veranstaltungsarten erlebten insbesondere Business Events einen starken Wandel hin zu digitalen und hybriden Formaten. Insgesamt wurde ein beträchtlicher Teil der für 2020 geplanten Präsenzveranstaltungen aufgrund der Pandemie umgeplant und virtuell durchgeführt. Zählt man zu den 0,8 Millionen Präsenzveranstaltungen die Veranstaltungsformen der hybriden und virtuellen Veranstaltungen dazu, dann wurden 2020 in Deutschland circa 2,3 Millionen Veranstaltungen mit ungefähr 234 Millionen Teilnehmern durchgeführt.
Wirtschaftslage & Prognosen
Die Veranstaltungs-Locations haben ihre Kapazitäten durch die Hygienevorgaben deutlich verringert. Der daraus und durch die vielen Absagen von Veranstaltungen entstandene Umsatzverlust im Jahr 2020 beträgt 70 Prozent. Für 2022 wird ein Umsatzverlust von nur noch 17,7 Prozent erwartet. „Die Veranstaltungszentren, Tagungshotels und Event-Locations stellen sich auch unter den erschwerten Bedingungen gut auf. Mit den entsprechenden Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen sowie der nötigen Technologie und Infrastruktur, um auch hybride und virtuelle Formate durchführen zu können, stehen die Veranstaltungszentren für einen sicheren Restart der Präsenzveranstaltungen im ‚New Now‘ parat“, so Ilona Jarabek, Präsidentin des EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren.
Trends & Zukunft der Branche
Mit der wachsenden Erholung der Märkte, unter anderem bedingt durch den stetigen Fortschritt der Impfkampagne und der Implementierung eines digitalen Impfpasses, lässt sich eine vorsichtig optimistische Prognose für die Tagungs- und Kongressdestination Deutschland aufzeigen. Die Befragungen des Meeting- & EventBarometers bestätigen: Präsenzveranstaltungen werden bis 2022 mit einem wachsenden Anteil hybrider Formate stark zurückkommen, wohingegen virtuelle Veranstaltungen wieder zurückgehen. Das aktuelle und das kommende Jahr lassen sich daher als Übergangsjahre hin zu einer neuen Normalität beschreiben.
Meeting- & Event-Barometer 2020/2021
2021 haben die Partner bereits zum 15. Mal das Europäische Institut für TagungsWirtschaft (EITW) beauftragt, den Veranstaltungsmarkt zu beleuchten: www.gcb.de/de/wissen-und-innovation/meeting-und-eventbarometer/
Foto: GCB