Mit einer IT-Messe, die sich an den Mittelstand wendet, will die Deutsche Messe in Hannover eine Nische der Messelandschaft füllen. Im März kommenden Jahres soll sie an den Start gehen.

Groß war das mediale Echo auf das Ende der einstigen Parade-Computermesse CeBIT. Völlig unerwartet kam es indes nicht. Immer wieder hatte die Deutsche Messe als Veranstalter versucht, die CeBIT attraktiver zu gestalten. Schlussendlich endeten die Maßnahmen in einer ständig wechselnden Ausrichtung, die Aussteller wie Besucher verunsicherte und so für sinkende Besucherzahlen sorgte. Nun will man es in Hannover noch einmal wissen und stellt das Konzept für eine neue IT-Messe vor, die auf die Bedürfnisse des Mittelstands fokussiert. Dergestalt soll ein klar umrissener Rahmen für übersichtliche Strukturen sorgen und die neue Messe in einer Nische positionieren. Der Name der Veranstaltung versinnbildlicht dies: ab 2020 geht es los, der erste Termin ist für den 17. bis 19. März 2020 anberaumt.

KMUs im Fokus

Als reine B2B-Messe soll die TWENTY2X das unübersichtliche Feld der Informations- und Kommunikationstechnik verständlich aufbereiten, Möglichkeiten und Risiken für kleinere Unternehmen aufzeigen, und den Diskurs fördern. Gerade KMUs halten sich oft mit Investitionen in ungewisse technische Lösungen zurück. Die Finanzdecke lässt Experimente nicht zu, noch dazu ist kaum abzuschätzen, welche der IT-Trends sich tatsächlich durchsetzen können. Ständig werden neue Lösungsansätze präsentiert, viele davon wenig praxistauglich und hauptsächlich genährt von medialem Hype und Investorengelüsten. Was davon lohnt sich wirklich, wie soll der Aufbau neuer Strukturen vonstatten gehen? Die TWENTY2X will die Antworten darauf liefern und damit die Wettbewerbsfähigkeit der KMUs stärken. Gedacht ist die neue Messe auch als Forum, auf dem Anbieter und Kunden einander finden und austauschen können. Manch ein IT-Unternehmen verfügt selbst über kleinteilige Strukturen und kann daher den Bedarf eines KMUs besser einschätzen als ein Großunternehmen.

Klein ist das neue Groß

Vorbei die Zeiten, in denen Wachstum als alleinige Bemessensgrundlage des Erfolgs herangezogen wurde. Messeveranstaltungen sind heute gut beraten, ihre Ausrichtung klar zu kommunizieren und mit Know How auf Spezialgebieten zu punkten. Mehr Themen als nötig zu lancieren, um möglichst viele Aussteller und Besucher anzusprechen, das funktioniert heute nicht mehr. Dessen scheint sich die Deutsche Messe bewusst zu sein und spricht mit der TWENTY2X gezielt Fragen an, die für kleinere Betriebe relevant sind: wie steht es um Datenschutz und Ausfallsicherheit neuer Systeme, welche Lösungen gibt es für die Verwaltung von Kundenkontakten, wie sieht es aus mit neuen Beschäftigungsverhältnissen, die sich durch vernetzte Technik ergeben? Fakten und Information statt Marketing-Talk sind hier gefragt. Die erste TWENTY2X wird zeigen, ob sie die Ansprüche erfüllen kann.

Foto: Deutsche Messe AG

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