Die kleine Stadtgemeinde Purkersdorf vor den Toren Wiens mausert sich mit ihrem Open Air-Sommerfestival zu einer ernstzunehmenden Adresse für Rockfans. Zuletzt ist mit Suzi Quatro eine Protagonistin des Glam Rock dort aufgetreten.

Ruhig und beschaulich geht es zu in Purkersdorf, im westlichen Speckgürtel Wiens gelegen. Damit ist es aber schnell vorbei, wenn im Rahmen des Kultursommers das alljährliche sommerliche Open Air-Festival in das pittoreske Städtchen lädt. Große Namen betreten dann die Bühne am Hauptplatz, die mit professioneller Beschallungs- und Lichtanlage aufwartet: Eric Burdon, Kim Wilde, Peter Kraus, Manfred Mann, José Feliciano und Bonnie Tyler sind nur einige der Künstler, die dort aufgetreten sind. Dieses Jahr sind als Headliner die Funk-Jazzer Earth Wind and Fire und Glam-Rockerin Suzi Quatro verpflichtet worden.

Vorreiterin der Riot-Girls

Suzi Quatro hat auf ihrer aktuellen Tournee Purkersdorf zu ihrem einzigen Halt in Österreich auserkoren, wie die Veranstalter nicht ohne Stolz betonen. Und die kleine, drahtige Bassistin aus Detroit wirkt mit ihren bald 70 Jahren immer noch erstaunlich jung und dynamisch, wobei sie auf eine erstklassige Begleitband zurückgreifen kann.

Anfang der 1970er Jahre ist Suzi Quatro nach England emigriert, wo sie auch heute noch lebt. In den folgenden Jahren verkörperte sie als eine der wenigen Frauen in der Rockmusik eine Blaupause für spätere Powerfrauen und Riot Girls, die mit den gängigen Klischees brechen. Die Band trägt nicht umsonst ihren Namen: Suzi Quatro bestimmt, wohin es geht.

Reise durch die Rockgeschichte

Neben einem Streifzug durch ihre eigenen Songs mit Klassikern wie „Can the Can“ oder „Devil Gate Drive“ spielte Suzi Quatro auch Nummern wie Neil Youngs „Rockin‘ in the Free World“ oder als kleine Überraschung „Strict Machine“ der Band Goldfrapp, die ihrerseits stark vom Glam Rock der 1970er Jahre beeinflusst ist. All das mit Bravour und unter kräftigem Jubel des zahlreich erschienenen Publikums. Da mochte auch die Wetterlage nicht zurückstehen und sorgte nur selten für leichten Regen, welcher der Stimmung keinerlei Abbruch zu tun vermochte. Die Veranstalter sondieren bereits mögliche Acts für das Sommerfestival des kommenden Jahres: ein Besuch in Purkersdorf wird sich bestimmt wieder lohnen.

Foto: Elise Madl

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