Mit neuer terminlicher und räumlicher Ausrichtung will sich die Prolight+Sound von der Musikmesse emanzipieren und ihren professionellen Anspruch stärker betonen.

Ungewöhnlich spät im Jahr findet heuer die Prolight + Sound in Frankfurt am Main statt. Das ist aber bei Weitem nicht das einzige Neue an Europas größter Fachmesse für Veranstaltungstechnik. Um diese nämlich stärker von der Musikmesse abzusetzen, hat sich die Messeleitung entschieden, die beiden Messen erstmals zeitlich versetzt abzuhalten.

Von Dienstag bis Freitag (5. bis 8. April) wird die Prolight+Sound stattfinden, von Donnerstag bis Sonntag (7. bis 10. April) die Musikmesse. Mit den Wochentagsterminen will man offensichtlich den meist professionellen Besuchern der Prolight+Sound gerecht werden, während der Musikmesse das publikumsstarke Wochenende überlassen wird.

More Room for the Show

Den neuen Anspruch der Prolight+Sound unterstreicht die ihr zugedachte Ausstellungsfläche. Waren die zur Festhalle hin gelegenen Hallen 3 bis 5 bislang der Musikmesse zugedacht, so tummeln sich dort nunmehr die Aussteller und Besucher der Prolight+Sound. Die Musikmesse wiederum belegt ab sofort die Hallen 8 bis 11.

Man kann darin durchaus eine Aufwertung der Prolight+Sound sehen, zumal zahlreiche Prognosen künftiges Wachstum eher in der Veranstaltungstechnik denn in Musikinstrumenten sehen. Dafür wird die Musikmesse dieses Jahr mit einem reichhaltigen Rahmenangebot aus Konzerten und Wettbewerben aufgepeppt, um den Unterhaltungscharakter der Messe zu unterstreichen.

Futter für das Fachpublikum

Auch die Prolight+Sound bietet ein reichhaltiges Rahmenprogramm, das allerdings dezidiert auf Fachpublikum zugeschnitten ist. Dabei kommen alle Aspekte der Veranstaltungsbranche aufs Tapet, seien es nun Fragen zu Sicherheit, Ticketing, Bühnenbau oder Klang-Design. Und da die Messe Frankfurt mit der Prolight + Sound mittlerweile weltweit vertreten ist, darf die kosmopolitische Seite nicht fehlen. Verkörpert wird diese zum Beispiel durch die Keynote des chinesischen Bühnenbild-Designers Guang Jian Gao vom Nationaltheater Peking. Gao gilt in China als Koryphäe seiner Zunft und hat bereits zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten.

Sinus-Award-Gewinner 2016

Der Ehrenpreis „Sinus – Systems Integrations Award“ wird seit 2004 in jährlich wechselnden Kategorien im Rahmen der Prolight+Sound verliehen. Er prämiert Projekte, die sich durch innovativen und wegweisenden Einsatz von Medientechnik und Systemintegration auszeichnen.

Den Sinus 2016 in der Kategorie „Entertainment“ wird für medientechnische Realisierung des Multiplex-Eventraums im Kreuzfahrtschiff Anthem of the Seas“ (siehe Foto) verliehen. Im Blickpunkt der Entwicklung stand das Gästeerlebnis – mittels Projektion und Steuerung von Bildinhalten auf raumhohen Vistarama-Glaswänden und sechs tanzenden Roboscreens. Auftraggeber war die Royal Caribbean International (RCI), Meyer Werft. Ausgeführt wurde das Projekt von Amptown System Company GmbH (ASC).

Der Sinus 2016 in der Kategorie „Corporate“ geht an die Universität Stuttgart für die Erneuerung der AV-Medientechnik in den Hörsälen.

Hallenplan Prolight+Sound 2016

Foto: © Royal Caribbean International

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