Solides Ergebnis: Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW) und Christian Mutschlechner, Präsident des Austrian Convention Bureaus (ACB) präsentierten den Meeting Industry Report Austria (mira) mit den Ergebnissen der österreichischen Tagungsstatistik für das Jahr 2014.
Dabei zeigt die erste österreichweite Datenerfassung ein erfreuliches Bild des Tagungsjahres 2014. Sowohl bei Kongressen und Firmentagungen, als auch bei Seminaren konnten Zuwächse verzeichnet werden. Gemeinsam generierten diese im Jahr 2014 rund 2,8 Millionen Nächtigungen.
Wie auch schon im Jahr 2013 verbuchte die Tagungsbranche damit einen Anteil von 2,1 % an den gesamten Tourismusnächtigungen in Österreich. Das Gesamtaufkommen lag 2014 bei 17.028 Veranstaltungen mit 1,46 Millionen Teilnehmern. Das entspricht einem Zuwachs von 9,7 % an Veranstaltungen und einem Plus von 2,1 % an Teilnehmern im Vergleich zum Vorjahr.
Internationale Kongresse sind sehr wichtig für das Ergebnis
Obwohl die 3.842 Kongresse nur ein Fünftel aller Veranstaltungen in Österreich ausmachen, generieren sie die Hälfte aller Teilnehmer und drei Viertel aller Nächtigungen. Besondere Bedeutung kommt dabei den internationalen Veranstaltungen zu.
Petra Stolba: „Internationale Kongresse sind die Nächtigungsbringer des österreichischen Tagungssegmentes mit einem hohen Wertschöpfungsfaktor. Aufgrund höherer Teilnehmerzahl und längerer Dauer generieren diese im Vergleich zu nationalen Kongressen mit rund 1,7 Millionen das vierfache Nächtigungsaufkommen.“
Daher konzentrieren sich die gemeinsamen Aktivitäten der Österreich Werbung und der Convention Bureaus der Bundesländer auf internationale Convention-Plattformen wie die IBTM in Barcelona oder die IMEX in Frankfurt. „In diesem Rahmen positionieren wir Österreich mit seiner hervorragenden Infrastruktur, der Innovationskraft der Kongressanbieter und der besonderen Angebotsqualität als idealen Standort für Tagungen, Konferenzen und Kongresse“, so Stolba.
Investieren in die Zukunft
Im immer stärker werdenden Wettbewerb kann sich Österreich als internationale Top-Kongressdestination behaupten, wie die kontinuierlich steigenden Zahlen bei Kongressen und Tagungen belegen. „Um laufend eine adäquate Qualitätssteigerung bieten zu können, sind Österreichs Betriebe auch bereit entsprechend zu investieren“, sagt ACB-Präsident Christian Mutschlechner.
Das Austrian Convention Bureau hat im letzten Monat seine Mitglieder befragt, wie viel in den Jahren 2012 bis 2017 in die Kongress- und Tagungswirtschaft investiert wurde bzw. noch investiert wird. Das Ergebnis: Das genannte Investitionsvolumen beträgt rund 138 Millionen Euro. Rund 105 Millionen Euro wurden davon in den letzten drei Jahren aufgewendet.
Bis zum Jahr 2017 sind weitere 33 Millionen Euro vorgesehen. Dabei stehen für die Betriebe vor allem Investitionen in Technik, Ausstattung und Modernisierung im Fokus. Die Kongressindustrie greift tief in die Tasche. Investitionen im Tagungsbereich werden selten nur selten von Bund, Stadt oder Land teil- bzw. voll unterstützt. Rund 73 % der Investitionen werden zu 100% von den Betrieben selbst getragen.
Wirtschaft und Politik als Spitzenthemen
Das Spitzenthema 2014 war wie im Jahr davor die Rubrik Wirtschaft und Politik mit einem Anteil von 28,2 %. Auf Platz zwei und drei folgten die Humanmedizin (23,7 %) und die Geisteswissenschaften (11,8 %). Die Top 3-Locations sind Kongress- und Konferenzhotels (32 %), erstmalig andere und außergewöhnliche Locations (21 %), gefolgt von Universitäten und Bildungseinrichtungen (21 %). Palais und Museen haben bei den Locations mit einem Plus von rund 13 % die höchste Zuwachsrate. Bei den internationalen Kongressen stehen Universitäten & Bildungseinrichtungen an erster Stelle.
Zuwächse bei Firmentagungen und Seminaren
2014 wurden in Österreich insgesamt 7.088 Firmentagungen abgehalten. Das entspricht einem leichten Zuwachs von 1,8 % gegenüber dem Vorjahr. Einen starken Einbruch verzeichnete im Gegensatz zu den internationalen Firmenveranstaltungen die Teilnehmerzahl bei nationalen Firmenveranstaltungen (-18 %). Die Dauer der nationalen Firmentagungen liegt in den letzten Jahren bei konstant zwei Tagen, internationale Firmentagungen werden hingegen länger (2,5 Tage).
Mit einem Plus von 16,9% stieg die Anzahl von Seminaren im Jahr 2014 auf 6.098. Seminare fanden wie Firmentagungen bevorzugt in Hotels statt. Tagungsindustrie in den Bundesländern Wien als Flaggschiff der Österreichischen Tagungsbranche hielt wie im Vorjahr im Bundesländervergleich die größten Anteile in den Bereichen Kongresse, Firmentagungen sowie Seminare und umfasste mit einem Anteil von 46,2 % einen beachtlichen Teil des Gesamtvolumens der Branche.
Im Bereich der Kongresse und Firmentagungen belegten Salzburg (16,1 %) und Tirol (6,8 %) die Plätze zwei und drei. 2014 war das Jahr, in dem das Burgenland die Statistik im Bereich Firmentagungen und Seminare komplettierte. Kongresse konnten hier die höchste Steigerung (+68,8 %) im Vergleich zu allen anderen Bundesländern verzeichnen. Mehr als ein Drittel (42 %) aller Kongresse, Firmentagungen und Seminare fanden in den Landeshauptstädten statt sowie mehr als die Hälfte der Nächtigungen aller Veranstaltungen (53,2 %).
Foto: © Austrian Convention Bureau