Neue Halle 3A, ein Rekordumsatz im Jahr 2016 sowie schnellwachsende internationale Fachmessen: Die NürnbergMesse befindet sich auf Erfolgskurs, wie uns Geschäftsführer Peter Ottmann im Gespräch bestätigt.

Messe & Event: Die NürnbergMesse belegt  im AUMA-Ausstellungskapazitätenranking der deutschen Messeplätze den 7. Platz. Allerdings ist sie seit dem Fall des Eisernen Vorhangs schneller als alle anderen gewachsen. Wie drückt sich das in Zahlen aus?
Peter Ottmann: Unser Umsatz hat sich seit 1989 um den Faktor 17 gesteigert – von 15,6 Millionen Euro auf zuletzt über 275 Millionen Euro. Die österreichischen Aussteller und Besucher sind hierbei für uns ein ganz wichtiger Faktor, denn Österreich liegt im Ranking der ausländischen Besucher direkt hinter Italien auf dem 2. Platz, bei den Ausstellern steht Österreich aktuell auf einem ordentlichen Rang 6. Unsere internationalen Fachmessen wachsen übrigens unverändert doppelt so schnell wie der deutsche Messemarkt – das heißt: Der eingeschlagene Erfolgsweg setzt sich auch unverändert fort.

Gibt es Bestrebungen im Ranking noch weiter nach oben zu klettern – wenn ja, wie?
Beim Bergsteigen braucht man bekanntlich eine gute Ausrüstung, einen zuverlässigen Kompass und ein engagiertes Team. Alles drei haben wir – um im Bild zu bleiben: Die Ausrüstung sind unser Veranstaltungsportfolio und unser Messezentrum. An beiden feilen wir mit Hochdruck – die neue Halle 3A entspringt der gleichen Feder wie die Bergisel-Sprungschanze in Innsbruck, nämlich der von Zaha Hadid -Architects. Unser Veranstaltungskalender wird bestens angenommen und entwickelt sich immer internationaler. Der Kompass, das ist unsere Unternehmensentwicklung. 2016 haben wir wieder mit Gewinn und einem Rekordumsatz von über 275 Millionen Euro abgeschlossen.  Alles also auf Erfolgskurs! Und das Dritte und vielleicht Wichtigste, um in dem eingangs erwähnten Bild zu bleiben, ist: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen den entscheidenden Unterschied – in Nürnberg und übrigens genauso in Österreich mit Inge Tremmel und ihrem Team. Wenn ich mir diese drei Erfolgsfaktoren ansehe, bin ich mir sicher, dass wir dauerhaft weiter nach oben klettern!

Wie wichtig ist Österreich für den Messeplatz Nürnberg auf Aussteller- und auf -Besucherseite?
Österreich ist für uns ein ganz entscheidender Markt. Die Stellung der österreichischen Aussteller und Besucher wird durch das eingangs erwähnte Ranking unterstrichen. Deshalb haben wir auch 2015 in Wien eine eigene Niederlassung gegründet, um noch näher an unseren Kunden zu sein. Interessant ist auch die Breite der Messethemen, die für unsere österreichischen Kunden relevant ist: Ganz oben auf der Aussteller- und Besucher-Liste stehen hier BIOFACH, HOLZ-HANDWERK und IWA Outdoor Classics. Stark nachgefragt werden aber auch FachPack, GaLaBau, Chillventa und BrauBeviale.

Welche neuen Themen im Portfolio sind für das Unternehmen strategisch besonders wichtig?
Wir starten gerade eine Innovationsoffensive, die sich aus zehn neuen Messethemen zusammensetzt. In Nürnberg sind dies MT-Connect als neue Medizintechnikmesse, „U.T.SEC“, die Fachmesse für Sicherheit durch bzw. vor unbemannten Technologien, und „Net.Law.S“ – die Konferenz für Recht, Gesellschaft & Industrie in der digitalen Welt. Außerdem wird unsere Tochtergesellschaft in Brasilien drei neue Veranstaltungen auflegen, in Indien sind es zwei neue Formate und in China und Italien jeweils eine neue Veranstaltung. Sie sehen also: Die NürnbergMesse, das ist weit mehr als das Messezentrum in Nürnberg. Wir bieten weltweit erfolgreiche Messen und Kongresse an – auch und gerade für unsere österreichischen Kunden!

Stichwort Globalisierung: Wo -sehen Sie den internationalen Stellenwert der Marke NürnbergMesse in den kommenden zehn Jahren?
Bei aller geopolitischen Volatilität: Ich sehe in der internationalen Zusammenarbeit große Vorteile! Bestes Beispiel: Wir bringen auf unseren Veranstaltungen die Welt zusammen – in Nürnberg genauso wie in São Paulo, Shanghai, Mumbai oder Mailand. Die Tatsache, dass sich Menschen treffen und friedlich miteinander Handel treiben, ist für mich ein unschlagbares Argument für die internationale Zusammenarbeit. Mauern zu bauen und sich abzuschotten hat in der Geschichte bisher noch nie zum dauerhaften Erfolg geführt. Wir haben ja eingangs auf unsere Entwicklung seit dem Fall des Eisernen Vorhangs hingewiesen und sind damit das beste Beispiel für die positive Entwicklung in Mitteleuropa nach 1989. Österreich mit seinen Ausstellern und Besuchern ist hierbei für uns ein wertvoller Partner und wichtiger Erfolgsfaktor!

Vielen Dank für das Gespräch!

Aufmacherfoto: NürnbergMesse / Heiko Stahl
Portraitfoto: NŸürnbergMesse / Jan Scheutzow

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