Seit fast drei Jahrzehnten gibt es den Mobile World Congress (MWC) nun schon. In diesem Jahr hat die Mobilfunk-Fachmesse erstmals 100.000 Besucher nach Barcelona gelockt.

Das Fira Gran Via Konferenz-Zentrum in Barcelona konnte sich von 22. bis 25. Februar über mangelnde Auslastung nicht beklagen, hatte doch der Fachverband der Mobilfunkbetreiber GSMA zur großen Schau der Mobilwelt geladen. Mehr als 100.000 Besucher aus 204 Ländern haben dem Ereignis beigewohnt, das sind sechs Prozent mehr als noch im letzten Jahr. Auch die Zahl der Aussteller vermag zu beeindrucken: 2.200 Firmen verteilten sich auf die 110.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche des MWC.

Virtuelle Realität und Künstliche Intelligenz

Nach wie vor scheint die Mobilfunk-Branche der Wachstumstreiber schlechthin zu sein. Längst vorbei die Zeiten, in denen es primär ums Telefonieren ging. Seit Smartphones zu Massenware geworden sind, ist das Angebot an Dienstleistungen rund um diese Geräte förmlich explodiert. Nun scheint es darum zu gehen, die gerne zitierte mobile Welt noch mehr im Leben der Menschen zu verankern. Alle großen Firmen arbeiten mit Hochdruck an Künstlicher Intelligenz, mit deren Hilfe es möglich sein soll, viele alltägliche Aufgaben zu automatisieren. Einen anderen Weg geht die Forschung zu Virtueller Realität. Damit soll es dem Anwender gleich ganz gelingen, dem Alltag zu entfliehen, und das so realitätsnah wie möglich. Die Unterhaltungsbranche sieht bereits enormes Wachstumspotenzial für derartige Produkte.

Das Smartphone ist tot, es lebe das Smartphone

Das Smartphone hingegen, das der massenhaften Verbreitung des Mobilfunks erst so richtig zum Durchbruch verholfen hat, scheint seinen Zenit überschritten zu haben. Von „gesättigten Märkten“ ist in der Branche die Rede, auch wenn in Barcelona jede Menge neuer Geräte zu sehen waren. Besonders tragisch scheint das niemand zu finden, denn die Smartphone-Technik wandert einfach in Alltagsgeräte und damit auch in die Welt derer, die bislang gar kein Smartphone benutzt haben. Das Internet der Dinge schickt sich an, die Märkte zu erobern: Fitness-Tracker, Datenbrillen, selbststeuernde Autos und funkende Haushaltsgeräte sollen in Zukunft alltäglich sein.

Ob dies tatsächlich breiten Zuspruch in der Bevölkerung finden wird, ist indes völlig offen. Der nächste Mobile World Congress könnte erste Indizien liefern. Er wird von 27. Februar bis 2. März 2017 stattfinden, wiederum in Barcelona.

Foto: © GSMA

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