Nach dem Ende der Corona-Pandemie erleben Messen in Deutschland eine Renaissance. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage im Auftrag des Verbands der deutschen Messewirtschaft (AUMA) zeigt, dass sie für die Mehrheit der Unternehmen weiterhin unverzichtbar sind. Von den 400 befragten Ausstellern planen mehr als 40 Prozent, ihre Budgets für Messebeteiligungen in den nächsten Jahren zu erhöhen.
„Der Wert der echten Messebeteiligung wird von vielen ausstellenden Unternehmen nach dem Ende der Pandemie neu verstanden, geradezu wiederentdeckt. Nahezu zweieinhalb Jahre Corona-Zwangspause haben die Diskussion, ob Live-Messen gebraucht werden, zugunsten der Präsenz-Messe beendet. Wenn Unternehmen heute auf Messen ausstellen, Zeit, Geld und Energie investieren, tun sie das, weil sie in den Jahren des Messestopps sehr genau durchgerechnet haben, was ohne Messe gefehlt hat“, sagt Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA.
Die Umfrage verdeutlicht die Bedeutung von Messen als Handelsplatz. Nahezu alle befragten Unternehmen gaben an, dass sie nicht auf ihre spezifischen Messen verzichten können. Darüber hinaus erwarten rund 64 Prozent der Befragten, dass Messen auch in den kommenden fünf Jahren eine gleichbleibende oder sogar steigende Bedeutung haben werden.
Ein interessantes Ergebnis der Umfrage war, dass während der Pandemie ein Drittel der Unternehmen Schwierigkeiten hatte, die Präsenz-Messe durch andere Formate zu ersetzen. Virtuelle Messeformate konnten sich nach dem Ende der Pandemie nicht weiter durchsetzen. Dies zeigt deutlich, dass der Wert der echten Messebeteiligung von vielen Unternehmen nach der Pandemie neu verstanden wurde.
Der „AUMA-Aussteller-Ausblicks 2024/2025“ zeigt, dass größere Unternehmen ihre Marktpräsenz durch verstärkte Messebeteiligungen ausbauen wollen, während kleinere Unternehmen eine gezieltere Auswahl treffen. Die Mehrheit der Unternehmen plant, ihre Messebudgets entweder zu steigern oder stabil zu halten, wobei größere Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 50 Millionen Euro Steigerungen planen.
Dennoch stehen die Unternehmen vor Herausforderungen, darunter stark gestiegene Kosten in fast allen Bereichen, den gezielten Einsatz von Budgets aufgrund der wirtschaftlichen Lage, die Besuchergewinnung und geopolitische Krisen. Der Spagat zwischen Investition und Budgetzwängen beeinflusst auch die Kapazitäten, mit denen sich Unternehmen mit Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen können.
Foto: Steffen Kugler