Dipl.-BW (FH) Direktor Christian Mayerhofer, Geschäftsfrüher Congress Messe Innsbruck, erzählt im Gespräch mit Messe & Event über das neue Zutrittssystem und das Einläuten eines neuen Zeitalters bei der Messe Innsbruck.
Messe & Event: Worum geht es bei dem neuen Ticketing-System?
Christian Mayerhofer: Mit dem neuen Online-Ticketing-, Kassen- und Zutrittssystem schließt die Congress Messe Innsbruck (CMI) an internationale Standards an. Der Service schafft Zeitvorteile bei den Besuchern, Planbarkeit beim Veranstalter und bietet zudem sicherheitsrelevante Features. So können Besucher nun ihr Ticket bequem von zu Hause aus im Internet kaufen, ausdrucken oder auf ihr Smartphone laden und erhalten schnellen und sicheren Zutritt zur Messe Innsbruck. Dank des Weitblickes der Gesellschafter der Congress Messe Innsbruck wurde diese Investition ermöglicht und vom österreichischen Hersteller Axess schließlich auf internationalem Höchststandard umgesetzt.
Was sind die Vorteile des neuen Systems (für die Besucher)?
Die Besucher ersparen sich in erster Linie Zeit. Die Tickets können bequem von zu Hause aus gelöst werden: entweder als Print@Home oder als mobile Variante für das Smartphone. Dadurch bleibt einem der Gang zur Messekassa erspart, das Ticket wird direkt beim Messeeingang vom Zutrittssystem gescannt und die Gates öffnen sich. Zu guter Letzt darf auch der Sicherheitsgedanke nicht vergessen werden. Durch die neuen Zutrittsgates schließen wir an internationale Höchstsicherheitsstandards an und verbessern so mit dem geschulten Sicherheitspersonal die Personenkontrollen.
Wie viele Ressourcen spart das neue System?
Die ständige Weiterentwicklung unseres Messeportfolios und der wachsende Anspruch unserer Zielgruppen macht eine laufende Optimierung unserer Abläufe unabdingbar. Das vereinfachte Besuchermanagement und die Beschleunigung des Zutrittsablaufs resultieren einerseits in der Entlastung unserer Projektteams und anderseits unsers Kassenpersonals. Damit können qualitative Einsatzgebiete, wie etwa die Besucherinformation und -betreuung, gestärkt werden.
Ist das neue System bereits im Einsatz? Seit wann? Was sind die Erfahrungen?
Das neue System wurde mit der Gastronomiefachmesse FAFGA alpine superior im September 2016 erstmals in Betrieb genommen. Damit wurde ein neues Zeitalter auf dem Innsbrucker Messegelände eingeläutet. Direkt im Anschluss erfolgte die Premiere bei einer großen Publikumsmesse, der Innsbrucker Herbstmesse mit rund 54.000 Besuchern. Nach einem halben Jahr seit Inbetriebnahme und einigen bedeutenden Fach- und Publikumsmessen können wir eine sehr positive Bilanz ziehen. Gerade bei der erst kürzlich mit über 40.000 Besuchern zu Ende gegangenen Tiroler Frühjahrsmesse mit Tiroler Autosalon und Feel Good wurde die Möglichkeit, das Ticket online zu lösen, von zahlreichen Besuchern wahrgenommen.
Worauf haben Sie bei der Umsetzung geachtet (einfache Benutzung, etc.)?
Bei der Umsetzung ging es vor allem um Kundenfreundlichkeit. So verzichtet die Congress Messe Innsbruck bei Publikumsmessen auf eine Registrierung der Besucher. Zudem konnten zeitaufwändige Abfragen zur Herkunft oder zu den Interessen der Besucher vermieden werden. Auch der Zeitaufwand für das Einrichten einer Messe im System sollte sehr kurz bemessen und einfach sein. Den Wunsch der Congress Messe Innsbruck für einen zentralen Ansatz in Verbindung mit dem Zutrittssystem der Tiefgaragen auf der Messe Innsbruck konnte die Axess AG erfüllen. Darüber hinaus war es wichtig, den Einsatz der Flapp-Gates flexibel zu gestalten. Im Konkreten bedeutet das, dass die neuen Zutrittssysteme an den Eingängen Ost, Süd und West der Messe Innsbruck nur temporär stehen und je nach Anforderung der Veranstaltung ohne großen Aufwand versetzt werden können. Durch das einfache Handling der Gates können wir für jede Art von Veranstaltung reibungslose Zutrittsbedingungen schaffen und Messebesucher erhalten schnellen und sicheren Zutritt.
Warum haben Sie sich für dieses System entschieden?
Aufgrund der insgesamt rund 40 Eigen- und Gastmessen, die jährlich an unserem Standort Messe Innsbruck stattfinden, war es der Congress Messe Innsbruck bei ihren Überlegungen besonders wichtig, ein System zu finden, das eine schnelle und sichere Bewältigung der Besucherströme ermöglicht. Das neue Zutrittssystem erlaubt uns nun ein zentrales Besuchermanagement mit zahlreichen Zusatzfunktionen, wie etwa die Registrierung von Fachbesuchern, die Akkreditierung von Presse- und Medienvertretern oder die jederzeit abrufbare Auswertung der Besucherzahlen. Die Summe dieser Funktionalitäten dürfen wir bei der herannahenden Weltleitmesse für alpine Technologien INTERALPIN Ende April erstmals im großen Ausmaß beanspruchen, wenn Fachbesucher aus über 80 Nationen nach Innsbruck kommen.
Muss man als Messeveranstalter sein Angebot ständig erweitern, um für Besucher und Aussteller interessant zu bleiben?
Die Anforderungen der Aussteller und Besucher steigen laufend und wir stehen im internationalen Wettbewerb. Sich weiterzuentwickeln, Innovationen zu schaffen und zu investieren ist daher sehr wichtig. Das betrifft nicht nur technische Innovationen sondern auch das Messeprogramm. Aus diesem Grund freuen wir uns besonders, dass mit der Kreativmesse Innsbruck und der ALPINMESSE Sommer heuer gleich zwei neue Messen ihre Premieren auf dem Innsbrucker Messegelände feiern. Auf die Frage nach dem „interessant bleiben“ stellen beide Messen neuartige Konzepte dar: Bei der Kreativmesse Innsbruck geht es beispielsweise nicht nur um das Angebot von Produkten, sondern vielmehr darum, dass den Besuchern in Workshops vor Ort Tipps und Tricks zu unterschiedlichen Fertigkeiten angeboten werden. Bei der neuen ALPINMESSE Sommer ist außergewöhnlich, dass die Hersteller aus der Bike-, Bergsport oder Reisebranche direkt vor Ort sein werden und Informationen aus erster Hand anbieten. Besonders freuen wir uns auch, dass wir als Congress Messe Innsbruck die gesamte Branche vom 18. bis 20 Juni sehr herzlich zum Internationalen Messeseminar nach Innsbruck einladen dürfen. Die Anmeldung ist bereits geöffnet: www.messeseminar2017.at
Was ist in Zukunft geplant (Infrastruktur)?
Aktuell arbeiten wir unter anderem an der Evaluierung unserer Sicherheitskonzepte. Mit unseren Gesellschaftern Stadt Innsbruck und Land Tirol gibt es zudem Überlegungen, am Standort Congress Innsbruck ein Kongresshotel anzusiedeln. Im Zuge dessen wird auch eine Adaption des Congress Innsbruck ins Auge gefasst. Die Adaptierung soll dazu beitragen, den Bogen zwischen historisch-modernem Gebäude und künftigen Kundenanforderungen zu spannen.
Foto: Congress Messe Innsbruck