Die expansive Ausrichtung der Messe Frankfurt zeigt erfolgversprechende Resultate und wird daher von der Messeleitung beibehalten. Der Schwerpunkt liegt auf internationaler Präsenz. 

Wachstum oder Nische, diese Frage stellt sich der Messe Frankfurt als weltweit drittgrößtem Messeveranstalter nicht. Zu groß ist das Unternehmen, als dass man nicht darüber nachdenken könnte, wie weiteres Wachstum ermöglicht werden kann. Dies unterstrich auch die Pressekonferenz des Unternehmens, im Rahmen derer Wolfgang Marzin als oberster Geschäftsführer Resümee zog und in die Zukunft blickte. In der Tat konnte die Messe Frankfurt im abgelaufenen Geschäftsjahr einen neuen Bestwert von 718 Millionen Euro Umsatz verbuchen, was etwa sieben Prozent über dem Wert des Vorjahres liegt. Als Jahresüberschuss blieben für 2018 50 Millionen Euro, ein kräftiges Wachstum von 25 Prozent gegenüber 2017. Davon wiederum konnte ein operativer Gewinn von 132 Millionen Euro verbucht werden, was ebenfalls einen Bestwert für die Messe Frankfurt darstellt. Auch die Zahl der Veranstaltungen ist gestiegen und hat mittlerweile die 500er-Marke geknackt. Fünf Millionen Menschen haben die Messen besucht. 

Investitionen am Stammgelände 

Schon die reinen Zahlen belegen: die Messe Frankfurt hat eine unternehmerische Größe erreicht, die nur weiteres Wachstum zulässt. Alleine das Frankfurter Messegelände zählt zu den Größten weltweit und will genutzt sein, denn mangelnde Auslastung der riesigen Räumlichkeiten wäre fatal. Daher werden auch hier zahlreiche bauliche Maßnahmen getroffen und neue Versuchsballons gestartet, um funktionierende Messekonzepte zu entwickeln.

Schlichte Notwendigkeit in einer immer stärker fragmentierten Wirtschaft. Wie Geschäftsführer Uwe Behm erklärte, soll der Messestandort verstärkt für internationale Kongresse genutzt werden, konkret denke man an Medizin als Schwerpunktthema. Eine gute Milliarde Euro habe man dafür in die Gebäude und Infrastruktur des Stammgeländes investiert, so werde gerade Halle 6 erneuert und an aktuelle bauliche Standards angeglichen, insbesondere in Hinblick auf den Energieverbrauch. 

In der Ferne liegt das Glück 

Richtig interessant wird es aber, wenn die Rede auf internationale Aktivitäten der Messe Frankfurt kommt. 17 neue Veranstaltungen sollen weltweit im Geschäftsjahr 2019/2020 hinzukommen, ließ Geschäftsführer Detlef Braun wissen. Das Einzugsgebiet umfasse dabei die Schwerpunktregionen USA, Dubai und China. Die Leitmessen der Messe Frankfurt, so Braun, verfügten allesamt über einen sehr hohen Grad an Internationalität, was dem Renommee für den Fachhandel zuträglich sei und gleichzeitig neue Märkte erschließe.

Internationales Parkett ist der Messe Frankfurt wahrlich nicht fremd, schon seit Jahrzehnten beackert man den Globus auf der Suche nach neuen Märkten und Kooperationen. Diese Expertise zahlt sich nun aus, vor allem in Hinblick auf mögliche protektionistische Tendenzen in der ein oder anderen Weltgegend. Messen leben schließlich von grenzenlosem Handeln und Wirtschaften. Für die Messe Frankfurt scheint sich die expansive Ausrichtung jedenfalls auszuzahlen. 

Foto: Messe Frankfurt GmbH / Pietro Sutera

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