Mercedes-Benz bot ein Markenerlebnis auf dem Open Space aus Architektur, Kunst und Musik als einladende Geste an alle Interessierten.
- Auftraggeber: Mercedes-Benz AG
- Messe: IAA MOBILITY 2021, München
- Kommunikation/Inszenierung: Atelier Markgraph GmbH, Frankfurt am Main
- Messebau: Display International GmbH, Würselen
- Architektur: jangled nerves, Stuttgart
- Medientechnik: Hibino Deutschland GmbH, Oststeinbek
- Tontechnik: Neumann&Müller GmbH & Co. KG, Esslingen am Neckar
Konzept
Die IAA MOBILITY 2021 fand in München an zwei Orten für verschiedene Zielgruppen statt und bot auf diese Weise die Möglichkeit, die Vielfalt der Marke Mercedes-Benz mit zwei kontrastierenden Konzepten zu präsentieren. Es gab den Markenauftritt im Open Space für das B2C-Publikum am Odeonsplatz und für das B2B-Publikum den Summit auf der Messe München.
Im Open Space wurde ein Markenerlebnis mit gesellschaftlicher Relevanz und zugleich als kultureller Beitrag im öffentlichen Raum präsentiert. Der Markenauftritt war mehr als eine reine Produktschau: Er war Präsentation, Kulturort sowie Platz zum Verweilen in einem und machte den Aufbruch der Marke spürbar. Über einer ebenerdigen Grundfläche erhob sich eine in der Mitte geknickte Platte zu beiden Seiten und schuf unter sich zwei Teilräume. Im Untergeschoß wurden die Submarken des Fahrzeugherstellers präsentiert, und im Obergeschoß 13 Fahrzeuge der Elektro-Flotte von Mercedes-Benz.
Der Besucher*innen-Rundgang begann mit einem „Parkspaziergang“ in fünf Metern Höhe, der von der Idee her an die High-Line in New York erinnerte, wo eine ehemalige Güterzugtrasse in eine Parkanlage umgestaltet worden war. So entstand eine Aussichtsplattform und Flaniermeile zugleich. Auf der „Grünen Spur“ wurden teils spielerisch und mit analogen Exponaten die Nachhaltigkeitsziele der Marke kommuniziert.
Eine ganz besondere Anziehungskraft verströmte Janet Echelmans Kunstinstallation „Earthtime 1.26 Munich – presented by Mercedes-Benz“, die mit 24 Metern Länge, 21 Metern Breite und 16 Metern Höhe über dem Odeonsplatz schwebte. Die Skulptur der amerikanischen Künstlerin bildete die Auswirkungen von Naturereignissen auf das globale Ökosystem ab. Durch Einwirkung von Wind, Regen und Licht veränderte das Netz aus geflochtenen Fasern und recycelten Hightech-Materialien seine Form und Farbe und ließ den urbanen Raum atmen.
Als audiovisuelles Highlight präsentierte sich die von Atelier Markgraph kuratierte Konzertreihe „Artificial Soul – presented by Mercedes-Benz“. Ab 20 Uhr wurde die Markenfläche zu einer Musikbühne, auf der vibrierende und neoklassische Sounds von Brandt Brauer Frick, Rival Consoles, Lisa Morgenstern, Stimming x Lambert und Hania Rani zusammen mit der schwebenden Skulptur ein faszinierendes Schauspiel boten.
Technische Umsetzung
Die verwendete Technik im Open Space unterlag besonderen Herausforderungen; sie musste wasserdicht und leuchtstark sein sowie hohen Temperaturen und Feuchtigkeit standhalten. Aufgrund der langen Wege musste die Verkabelung aus Glasfaser bestehen; und diese musste zudem unter Gussasphalt verlegt werden, um so Temperaturen über 100 °C auszuhalten. Mit acht Tagen für den kompletten Stand war die Aufbauzeit sehr kurz bemessen, inklusive der Proben bei einem Aufbaufenster von 7–22 Uhr und zwei Regentagen. Um das leisten zu können, wurden große Teile des Standes vorher aufgebaut, getestet und wieder abgebaut.
Für den LED-Outdoor-Boden in einer Größe von 6,5 x 4,5 Metern wurden 117 Stück Infiled-P207D3-Module von 500 x 500 x 160 Millimetern eingesetzt. Die zugespielte Technik erfolgte durch AVStumpfl-RWA-Player. Für die drei LED-Decken im EQ-Bereich wurden die LEDs mit einer speziellen UK an die Decke gehängt und mit einer Verkleidung in die „runde“ Form gebracht. Insgesamt wurden hier 116 LED-Module Infiled ER5,9 in einer Größe von 500 x 1.000 Millimetern eingesetzt.
Auf der gesamten Standfläche wurden bei verschiedenen Installationen acht Outdoor-Monitore 55″ installiert. Die Zuspielung der Monitore im EQ-Bereich war mit der LED-Zuspielung synchronisiert.
Für die Konzerte auf der zentralen Bühne (Boden-LED-Fläche) wurde jeden Tag ab ca. 14 Uhr eine mobile Konzert-Beschallung aufgebaut. Sie bestand aus Stage PA und Delaylines mit Zeilenlautsprechern, einer Beschallungsanlage, die der Wiedergabe von Musik an ein Publikum dient. Durch die Vielzahl von Delaylines (speziellen Lautsprechern, die mittels Delay verzögern, sodass kein Echo zu hören ist) konnte der gesamte Messestand in 360 Grad beschallt werden. Das Controlling des Lautsprecher-Systems erfolgte mit d&b DS100 Soundscape.
Foto: Kristof Lemp