Nach vierjähriger Pause meldet sich das DIY- und Hacking-Festival Maker Faire zurück. Am ersten Juniwochenende geht es im Eventzentrum METAstadt wieder ans Tüfteln, Upcyclen und Reparieren.

Still geworden ist es während der Covid-Pandemie um die Makerfaire Vienna. Nun meldet sich das internationale Festival der gelebten Selbstermächtigung am gewohnten Austragungsort, der METAstadt Stadlau, lautstark zurück. Ihren Ursprung hat die Maker Faire in den USA, wo Mitte der Nuller Jahre die erste Live-Veranstaltung rund um das Magazine Make stattgefunden hat.

Mittlerweile ist das Konzept auf vielen Erdteilen präsent und erfreut sich wachsenden Zuspruchs, der nicht zuletzt auf den gesellschaftlichen Wandel und wachsendes Bewusstsein im Umgang mit Ressourcen zurückzuführen ist. DIY und Hacking folgen einem Megatrend weg vom reinen Konsumieren und hin zu Selbstermächtigung durch Know-How, Fingerfertigkeit und frische Ideen. Ein Konzept, das bei Jungen und Junggebliebenen gleichermaßen auf hohe Resonanz stößt.

Makers for Future

Vermutlich verweist auch das diesjährige Motto der Maker Faire Vienna in diese Richtung: „Makers for Future“. Längst sind Einrichtungen wie Mietwerkstätten, Repair Cafes und Hacking Tutorials keine Nischenerscheinungen mehr. Selbst große Unternehmen haben die Entwicklung bereits aufgegriffen und bedienen sich etwa gerne bei Open Source-Software, deren Quelltext offenliegt und von der Anwenderschaft nach eigenem Gutdünken verändert werden kann.

Während Wirtschaft und Politik noch den „Fachkräftemangel“ beklagen, sind Makers schon einige Schritte weiter und arbeiten an konkreten Lösungen für die multiplen Krisen der Welt. Auf der Maker Faire Vienna 2019 etwa war das Konzept einer bewusst auf Langlebigkeit konzipierten Waschmaschine zu erleben, das ein engagiertes Team um den Industriedesigner Peter Knobloch entwickelt hatte.

Technisches Know-How gefragt

Anhand der Waschmaschine, deren Teile bei Bedarf mit einem handelsüblichen 3D-Drucker gefertigt werden können, manifestiert sich ein Gedanke, den bereits Vordenker wie der Sozialphilosoph Frithjof Bergmann angestoßen haben: weg von der Massenproduktion, hin zur bedarfsorientierten Anfertigung. Von derlei weitreichenden Thesen abgesehen ist die Maker Faire immer auch Ort des Erlebens und Vergnügens.

Kinder können in eine Welt gestalterischer Freiheit eintauchen und mit Dinge experimentieren, Erwachsene ihre Konsumgewohnheiten hinterfragen und Neues entdecken. Die Bandbreite erstreckt sich dabei von einfachen Computersystemen wie Arduino, mit deren Hilfe sich Programmieren spielerisch erlernen lässt, über Müllvermeidung durch Reparieren, bis hin zu Kunsthandwerk, dessen Grundmaterial nicht selten ausgemusterte Gegenstände darstellen. Ein breites Portfolio also, das allen Altersgruppen gerecht werden sollte.

Foto: Klaus Führer

Share This