Die Maker Faire Vienna am 5. und 6. Mai in der Wiener METAStadt ist die Messe für Bastler, Kreative und Querdenker. Wissbegierige treffen auf Wissensvermittler und Besucher können allerhand Projekte nach Herzenslust ausprobieren und entdecken. Messe & Event sprach vorab mit Leyla Jafarmadar von der Maker Faire.

Drohnen, Roboter, Spiele, Modellbau, Handarbeit, Bio-Hacking und das Internet of Things: Die Maker Faire ist der Event für die Generation „Do it yourself“. Anfang Mai gibt es in Wien zwei Tage lang die besten Projekte und Ideen zu bestaunen. Vom lebendigen Vehikel bis zum selbst gebastelten Musikinstrument warten etliche Highlights auf kreative und neugierige Köpfe. Es gibt auch zahlreiche Workshops und Vorträge.

Messe & Event sprach vorab mit Leyla Jafarmadar von der Maker Faire Vienna.

Messe & Event: Worauf darf man sich bei der Maker Faire Vienna 2018 freuen? Gibt es Neuerungen gegenüber dem letzten Jahr?
Unter dem Motto “The Future of Buildings: Wenn Maker Häuser bauen” beleuchtet die Maker Faire Vienna 2018 den Einfluss des Maker Movement auf die Art und Weise, wie wir in Zukunft bauen und wohnen werden. Besucher können mehr über 3-D-Drucker, die Häuser bauen, und Selbstbau in der Stadt erfahren. Rund die Hälfte der Aussteller präsentieren ihre Projekte zum ersten Mal auf der Maker Faire Vienna. Und natürlich warten wieder viele neue Highlights darauf, entdeckt zu werden.

Erfindermesse, Jahrmarkt, Familienfest: Die Maker Faire hat ein einzigartiges Konzept. Was können Sie uns über die Philosophie hinter dem Event erzählen? Gibt es ein Erfolgsrezept?
Die Veranstaltung lebt von der Begeisterung der Maker für ihre Projekte, die wirklich ansteckend ist. Sie wollen ihr Wissen und ihre Erfindungen mit der Öffentlichkeit teilen. Für Besucher gibt es auf der Maker Faire Vienna viele interaktive Mitmachstationen und Workshops, in denen sie sich selbst kreativ austoben und Neues ausprobieren können. Das macht sicherlich auch die Anziehungskraft der Veranstaltung aus.

Ist der durchschnittliche Messebesucher der klassisch experimentierfreudige Querdenker oder zieht die Maker Faire mittlerweile schon ein Mainstream-Publikum an?
Das Publikum auf der Maker Faire Vienna ist so bunt und divers wie die Veranstaltung selbst. Das liegt vor allem an den vielen verschiedenen Programmpunkten, die sehr unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Einerseits zieht die Maker Faire Vienna Menschen an, die sich für neue Technologien, klassisches Handwerk oder Do-it-yourself im weitesten Sinn begeistern. Aber auch für viele Familien ist die Veranstaltung das ideale Wochenendprogramm. Kinder und Jugendliche können in unserem umfangreichen Kinderprogramm spielerisch in naturwissenschaftlich-technische Themen eintauchen.

Leyla Jafarmadar, Maker Faire Vienna

Das Thema ist offenkundig auch bei den Sponsoren und Unternehmen angekommen. Was denken Sie, macht da den Appeal aus?
Unternehmen können sich auf der Maker Faire ganz anders präsentieren als auf einer klassischen Messe. Sie können ihre Produkte und Dienstleistungen in unkompliziertem Rahmen einer breiten Öffentlichkeit demonstrieren. Das Maker Movement ist längst kein Nischenthema mehr, sondern gewinnt auch in großen Firmen immer mehr an Bedeutung. Viele Firmen bauen für ihre Mitarbeiter Maker Spaces auf, in denen diese mit digitalen Produktionsmaschinen wie Laser Cuttern und 3-D-Druckern, aber auch herkömmlichen Handwerkzeugen ihre kreative Ader ausleben können.

Was sind momentan die Trends in der Maker-Szene?
Ein klarer Trend ist das Offenlegen und Teilen von Innovationsprozessen – Stichwort „Open Innovation“. Die Maker-Szene hat früh erkannt, dass das Geheimhalten von Informationen Innovation nicht gerade vorantreibt. Eine weitere positive Entwicklung ist, dass das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Maker-Szene steigt.

Gibt es auf der Messe vielleicht ein Projekt oder Programmhighlight, das Sie schon vorab begeistern konnte?
Da gibt es viele! Im Outdoor-Bereich wird sicherlich der Exoot AMI6, ein umfunktionierter Citroën aus den 1960er-Jahren, der sich in ein scheinbar lebendiges Vehikel verwandelt, für viel Unterhaltung sorgen. Für viele Maker ist außerdem der Auftritt der 3-D-Drucker Firma PRUSA3D ein besonderes Highlight. Firmengründer Josef Prusa wird in seiner Keynote auf der Maker Faire Vienna Einblicke in den Aufstieg der Firma zum Hersteller eines der beliebtesten 3-D-Drucker der Welt geben.

Wie sieht es mit dem Sicherheitsaspekt aus? Sind besondere Vorkehrungen zu treffen?
Im Vorfeld sind natürlich gemeinsam mit den Ausstellern spezielle Sicherheitsaspekte abzuklären. Bei der Einteilung der Stände achten wir besonders darauf, dass sich niemand im Weg steht und alle Aussteller über die Sicherheitsvorkehrungen informiert sind.

Stellt die Maker Faire auch besondere Ansprüche an die Location? Wieso passt gerade die METAStadt so gut?
Die METAStadt ist ein ehemaliges Fabrikgelände, auf dem Anfang des 20. Jahrhunderts noch Dampfturbinen und Dynamos produziert wurden. Die Fabrik wurde stillgelegt, nachdem die Produktion allmählich aus der Stadt verdrängt wurde. Mit der Maker Faire Vienna bringen wir den Erfindergeist nun wieder zurück in die Stadt. Dafür ist die METAStadt mit ihrem „Industrial Chic“ die perfekte Kulisse.

Bei all den Mitmachstationen, Materialien und Werkzeugen: Wie kann man sich den Organisationsaufwand der Maker Faire vorstellen?
Bei über 900 Makern, die als Aussteller, Workshopleiter oder Vortragende in die Veranstaltung involviert sind, ist der organisatorische Aufwand natürlich sehr groß. Die Aussteller haben zum Großteil sehr spezifische Anforderungen und Wünsche, die wir natürlich möglichst alle erfüllen wollen. Die Absprache und Koordination sind im Vorfeld dementsprechend viel Arbeit. Bei all dem positiven Feedback, das wir schon während der Veranstaltung von den Makern und Besuchern bekommen, wissen wir, dass sich diese Arbeit lohnt.

Was sind Ihre Ziele für die heurige Maker Faire? Gibt es schon Ideen und Pläne darüber hinaus?
Unser Ziel für die Maker Faire Vienna 2018 ist, die vielen, tollen Projekte, die tagtäglich in Maker Spaces, Fab Labs oder Bastelkellern entstehen, ins Rampenlicht zu rücken und möglichst viele Menschen mit unserer Begeisterung für das Maker Movement anzustecken. Natürlich haben wir schon Pläne für die Zukunft, gleichzeitig reagieren wir aber auch sehr kurzfristig auf Trends und Dynamiken in der Maker-Szene. Eines können wir aber jetzt schon verraten: Die nächste Maker Faire Vienna findet am 4. und 5. Mai 2019 statt!

Fotos: Franzi Kreis, Simon Hellmayr

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