Robes neue Rampenlichtleiste Footsie muss sich mittlerweile im harten Bühnenalltag bewähren. Erste Resonanz fällt positiv aus.

Auf der diesjährigen Prolight + Sound hat der tschechische Bühnenlichtausstatter Robe unter anderem seine Neuinterpretation des klassischen Rampen- oder Fußlichts vorgestellt. Es handelt sich dabei um die beiden Bodenleisten Footsie 1 mit 60 Zentimetern Länge und die doppelt so lange Footsie 2. Footsie 1 ist in zwei unabhängig steuerbare Zonen unterteilt, Footsie 2 in dero vier. Ansonsten sind die technischen Daten gleich. Wahlweise sorgen weiße oder RGBW-LEDs für passende Beleuchtung, selbstverständlich sind diese staub- und wasserdicht nach Schutzart IP65 verbaut. Somit lassen sich auch am unteren Rand von Outdoor-Bühnen und -Rampen dramatische Effekte erzielen, und die räumliche Grenze zum Publikum hin visuell verschmelzen.

Revival eines Klassikers

Die Geschichte des Rampenlichts reicht bis in das 19. Jahrhundert zurück, als es zur Grundausstattung von Theaterbühnen gehörte. Freilich nicht ohne Tücke, denn statt elektrischen Lichts kamen offene Flammen zum Einsatz, die von brennbaren Stoffen wie Petroleum befeuert wurden. Dennoch war das Rampenlicht seiner dramatischen Effekte wegen sehr beliebt und kam erst im 20. Jahrhundert aus der Mode. Erst recht, als der Einsatz immer spektakulärerer Beleuchtungsanlagen kaum noch Raum für dezente Effekte zuließ. Umso bemerkenswerter, dass ein großer Bühnenlichthersteller wie Robe den Klassiker wieder aus der Versenkung geholt hat und zeitgemäß interpretiert. Heute geht von der Rampenlichtleiste natürlich keine Gefahr mehr aus, vielmehr ist sie dank Schnellverbindern rasch zur gewünschten Größe zusammengefügt, ein eigener Kabelkanal sorgt für saubere Verkabelung, und dank Blendschutz sowie der niedrigen Bauhöhe von knapp 5 Zentimetern wird sie vom Publikum nicht als Störfaktor wahrgenommen. 

Bewährungsprobe

Im internationalen Showgeschäft zählen Zuverlässigkeit und Robustheit der technischen Anlage mehr als Datenblätter. Daher konnte man gespannt sein, wie Robes Footsies sich in der Praxis bewähren würden. Eine gute Gelegenheit zum Test bot das 50. Festival der Country Music Association (CMA) in Nashville, das von Country-Fans weltweit verfolgt wird und Szene-Größen wie Old Dominion und Miranda Lambert auf die Bühne bringt. Lichtdesigner Mike Swinford hatte für das Festival, das live im Fernsehen übertragen wird, die neuen Robe Footsies eingeplant. Im Anschluss zeigte er sich über diesen ersten Einsatz der Rampenlichter in den USA positiv überrascht. Deren Lichteffekte hätten sich gut in die Show integriert, und die Zuverlässigkeit habe trotz teils heftigen Regens nichts zu wünschen übrig gelassen. 

Foto: John Russell, CMA

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