Verrückte Cocktails und Ja-Sagen im Schnee: Die steife „Tafel“ hat weitgehend ausgedient, wenn es um den schönsten Tag im Leben geht. Wir haben Österreichs Caterer nach den Hochzeitstrends 2015 befragt: Geheiratet wird leger, individuell und ganz schön „crazy“.

Hochzeiten prägen das Berufsleben Anna Györögs; nach drei Jahren als Wedding-Verantwortliche im Wiener Hotel Sacher managt sie nun im Südburgenland den „Hochzeitsberg“ in Hannersdorf. „Obwohl wir viele Hochzeiten haben, bekommen wir immer noch Gänsehaut bei der Trauung und manchmal weinen wir sogar mit, wenn’s besonders emotional wird“, lebt Gyö­rög mit ihren Gästen mit. Dank speziellen Services (z. B.: eigene Toilette für die Braut) bringen die Feiern am Hannersberg mehr als 2.000 Nächtigungen in die Region. Und das nicht nur im „Heiratsmonat“ Mai: „Winterhochzeiten werden immer beliebter“, bestätigt auch Hochzeitsspezialistin Regina Hartl vom niederösterreichischen Event-Restaurant „Opitz & Hasil“ die Entwicklung zum Ja-Wort in romantischer Schnee-Kulisse.

Drinks „vermählen“ Zutaten

Kenny Klein, der von Bad Ischl aus weltweit Cocktail-Catering anbietet, sieht einen Trend zu personalisierten Getränken. Das Brautpaar wird dabei eingebunden: „Ist der Bräutigam z. B. bei der Feuerwehr, machen wir einen Drink mit einem brennenden Zuckerwürfel. Ist die Braut Verkäuferin in einem Trachtengeschäft, verzieren wir die Gläser mit Loden-Banderolen aus Trachtenstoff.“ Kleins „Maniac Barartists“ (www.mba-showbar.com) nutzen aber auch essbares Papier als Folie für Fotos oder servieren Drinks in Flaschen mit dem Brautpaar auf der Etikette – eine bleibende Erinnerung.

Die Tipps der Messe & Event-Hochzeits-Profis

„Generell kann man sagen, dass Brautpaare ihre Hochzeit fast professionell planen. Man möchte gegenüber Freunden und Bekannten zeigen, dass man sich etwas einfallen ließ. Wir nutzen hier gerne ‚personalized cocktails‘. Ausgefallene Drinks und Zutaten finden immer häufiger Einzug in die Cocktailkarten. Man möchte seine Gäste überraschen und mit etwas Neuem unterhalten“, sagt Kenny Klein, Maniac Bar Artists, Bad Ischl

„Die beliebtesten Varianten für Hochzeiten sind Buffets oder ein gesetztes Dinner. Das Buffet bietet eine größere kulinarische Auswahl, ein gesetztes Galadinner wirkt eleganter – hier entsprechen wir den Vorgaben der Paare. Ein Umdenken gab es bei der Qualität, da liegt besonderes ­Augenmerk auf regionalen und saisonalen ­Produkten. Beliebt sind auch Dessertbuffets – kleine Köstlichkeiten im Glas sowie Kuchen, Pralinen und Petit Fours“, sagt Philipp Ciza, Lux & Lauris, Wiener Neudorf

„Derzeit sind folgende Trends im Kommen: After-Wedding-Partys mit lockerer Stimmung an Stehtischen. Da gibt es dann keine klassische Tafel, sondern es wird Fingerfood gereicht, eben eher im Party-Stil. Weiters wären noch vegane oder Winter-Hochzeiten ein Thema. Wobei nicht nur einmal geheiratet wird – bei den Wedding-­Revival-Partys wird der Hochzeitstag gefeiert bzw. gleich noch einmal geheiratet“, sagt Regina Hartl, Event Company Opitz & Hasil, Schwadorf

„Die Gäste bevorzugen wieder regionale Speisen: Das burgenländische ­Hoch­zeitsmenü wird oft gewünscht, aber auch ­Klassiker wie Zwiebelrostbraten. Wir halten uns beim Angebot an die Region, auf Wunsch bieten wir auch Schlutzkrapfen für einen Bräutigam aus Südtirol oder Paella für Spanier an. Sehr beliebt ist auch ein Hochzeitsbrunch am Tag nach der Feier“, sagen Anna Györög & Ronni Gollatz, Hochzeitsberg Hannersberg, Hannersdorf

Foto: © Maniac Bar Artists

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