Die italienische Zweiradfachmesse EICMA darf sich über wachsenden Zuspruch auf Aussteller- wie auf Besucherseite freuen.
Nur wenige Wochen nach der deutschen Zweiradmesse Intermot ist das italienische Pendant EICMA von 8. bis 13. November 2016 an den Start gegangen. Beide Messen beanspruchen für sich, die europäische Themen-Leitmesse schlechthin zu sein. Die Aussteller und Besucher ficht dies nicht an, sie strömten zu beiden Veranstaltungen in großer Zahl und unterstrichen damit die wachsende Bedeutung der globalen Zweiradindustrie.
Neue Modelle für das Frühjahr
Alle relevanten Zweirad- und Zubehör-Anbieter sind auf der EICMA vertreten gewesen, insgesamt 1.143 Aussteller aus 41 Ländern. Die Ausstellungsfläche ist kräftig gewachsen und hat um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Im mode- und motorbewussten Mailand, unweit des Alfa Romeo-Museums, tummelten sich Zweiradfreunde aus aller Welt, um die Neuheiten für die kommende Saison zu begutachten. Diese sollen rechtzeitig zum Frühjahr in den Geschäften stehen und zum Kauf animieren. Im Winter, so scheint es, zieht es nur die wenigsten Motorrad- und Fahrradfahrer auf die Straße. Ein Zeichen, dass Zweiräder, zumal motorisierte, längst nicht mehr als schnödes Fortbewegungsmittel dienen, sondern eher in der Freizeitindustrie zu verorten sind.
Umweltverträgliches Fahrvergnügen
Auffällig bei zahlreichen Neuvorstellungen: Ökologische Überlegungen rücken auch beim Motorrad in den Vordergrund. Neue abgasarme Motoren kommen zum Einsatz und der elektrische Antrieb ist längst kein Tabu mehr. Sogar Piaggios Motorroller-Klassiker Vespa soll ab kommendem Jahr wahlweise mit E-Motor erhältlich sein, auch wenn diese Vorstellung den Verfechtern des typisch knatternden Motorgeräuschs wohl eher Schreckensschauer über den Rücken jagen wird. Traditionalisten kommen aber nach wie vor auf ihre Kosten, sei es wegen des eindeutigen Retro-Looks mancher Neuvorstellung oder klangvoller italienischer Marken, auch wenn einige davon wie etwa Ducati längst keine eigenständigen Unternehmen mehr sind.
Erfolgsgeschichte E-Bike
Fahrräder stehen in Italien nicht so sehr in der Gunst der Bevölkerung, dennoch bestätigten die zahlreichen Fahrrad-Aussteller auf der EICMA den Trend der letzten Jahre hin zum Fahrrad mit elektrischem Antrieb. Für viele Menschen ist das E-Bike oder Pedelec regelrecht zum Auto-Ersatz geworden, insbesondere im urbanen Umfeld. Zahlreiches Zubehör aus der Smartphone-Welt dient sich mittlerweile an, dem E-Biker das Leben zu erleichtern. Wer weniger Wert auf Bequemlichkeit legt und Fahrradfahren als Training oder Sport begreift, wird natürlich auch bedient: in Form minimalistischer Fahrmaschinen oder schlichter Einkaufsgefährte.
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