Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrau der Bundessparte Tourismus- und Freizeitwirtschaft der WKÖ, Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner und ÖW-Geschäftsführerin Petra Stolba (am Bild v. l. n. r.) präsentierten auf der ITB in Berlin neue strategische Ziele.

Mittels eines Sonderbudgets des Wirtschaftsministeriums will die Österreich Werbung (ÖW) unser Land rund um den Eurovision Song Contest 2015 kräftig positionieren, wie im Rahmen des traditionellen Mediengesprächs zum Auftakt der ITB in Berlin bekannt gegeben wurde. Außerdem sollen künftig verstärkt Urlauber in asiatischen Märkten für Österreich begeistert werden.  Der Österreichstand in Halle 17 steht unter dem Motto „Österreich. Treffpunkt Europas“, wobei heuer vor allem die Musikvielfalt in den Vordergrund geholt wird. Auf 1.300 Quadratmetern sind die ÖWund rund 70 österreichische Partner vertreten, darunter alle neun Landestourismusorganisationen, touristische Regionen, Städte und Leistungsträger.

Building Bridges – auch im Tourismus

Für große Aufmerksamkeit sorgt vor allem der 60. Eurovision Song Contest (ESC) – aus Sicht des Tourismus eine tolle Gelegenheit, sich vor einem Millionenpublikum zu präsentieren und vom Medieninteresse aus ganz Europa zu profitieren. „Alleine aus der Abhaltung der Veranstaltung in Österreich werden rund 26,5 Millionen Euro Einnahmen und Wertschöpfung lukriert. Dazu kommen die positiven Imageeffekte. 90 Prozent der Nächtigungen kommen aus Ländern, die am Song Contest teilnehmen“, sagt Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner.

Deshalb stellt das Wirtschaftsministerium ein Sonderbudget von 900.000 Euro bereit, das von Mitteln der ÖW ergänzt wird. Insgesamt stehen daher 1,2 Millionen Euro für die Positionierung des heimischen Tourismus rund um den Song Contest zur Verfügung. Mitterlehner weiter: „Das schwächere Wirtschaftswachstum und die vielen geopolitischen Unsicherheiten stellen auch die Tourismusbetriebe vor Herausforderungen. Trotzdem zeigt sich der heimische Tourismus krisenfest und ist eine wichtige Konjunkturstütze, wie die Rekorde zur Winter-Halbzeit zeigen. Diese gute Positionierung gilt es weiter zu stärken. Zur Unterstützung des Tourismus richtet die Österreich Werbung ihre Marketing-Schwerpunkte noch stärker auf neue Märkte aus. Darüber hinaus stellen wir ein Sonderbudget von 1,2 Millionen Euro für den Song Contest zur Verfügung, um uns verstärkt als innovatives Tourismusland und Brückenbauer zu positionieren.“

Erfolgreich in CEE und neue Märkte in Asien

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ist Österreich wieder im Herzen Europas und seit 20 Jahren Mitglied in der Europäischen Union. Der Tourismus in Österreichs ist seither auch zunehmend vom CEE-Raum geprägt. Mit 750.000 Ankünften machte Zentral- und Osteuropa 1995 erst drei Prozent des Aufkommens aus. Aktuell liegt der Anteil bei acht Prozent bzw. 3,2 Millionen Ankünften. Die Ankünfte haben sich demnach mehr als vervierfacht.
Mitterlehner: „Neben der Sicherung der etablierten Märkte geht es zunehmend darum, Zukunftsmärkte außerhalb Europas zu erschließen, um Wachstum zu generieren. Besonders viel Potenzial hat dabei Asien. Der Anteil asiatischer Herkunftsmärkte könnte laut neuen ÖW-Markteinschätzungen nahezu verdoppelt werden bzw. von derzeit vier auf sieben Prozent im Jahr 2020 steigen. In absoluten Zahlen wären das 1,2 Millionen zusätzliche Ankünfte.“

Spitzenreiter sind China, die arabischen Märkte oder Südkorea. ÖW-Geschäftsführerin Petra Stolba: „Aus China verzeichnen wir heute schon mehr Ankünfte als aus Ungarn, und man kann in den nächsten Jahren von einem dramatisch rascheren Wachstum als bei unseren Nachbarn ausgehen. In diesen boomenden Märkten wäre eine Verdoppelung der Ankünfte bis 2020 drinnen. Dafür brauchen wir aber passende Produkte, auch im Ferientourismus – und gemeinsames Marketing.“ Die Österreich Werbung will jetzt die aktuellen Markteinschätzungen und -strategien der Branche stärker kommunizieren. Erklärtes Ziel für die kommenden Jahre: Mehr touristische Partner für die internationale Marktbearbeitung gewinnen.

Der Rubel rollt nicht mehr so einfach

„Man muss die Herausforderungen kennen um zu wissen, wie man ihnen begegnet – seien es die immer kurzfristigeren Buchungen oder die jüngsten Rückgänge aus Russland“, zeigt sich WKÖ-Tourismussprecherin Petra Nocker-Schwarzenbacher überzeugt. „Der Kursverlust des Rubels und dessen wirtschaftliche Folgen lassen sich mit dem besten Tourismusmarketing nicht ausgleichen, aber wir können den Markt für einen späteren Aufschwung ‚warm halten‘ und kurzfristig Alternativen identifizieren.“ Trotz der starken Rückgänge aus Russland von November bis Jänner konnte das hohe Nächtigungsniveau gehalten werden. Die größten Zuwächse kamen dabei aus der Schweiz, Großbritannien und Italien. „Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen und die Schnee- und Wetterverhältnisse mitspielen, werden wir die Wintersaison 2014/2015 mit einem Nächtigungsplus von ein bis zwei Prozent abschließen können“, so Nocker-Schwarzenbacher.

Das Video zur Pressekonferenz

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Foto: © Harald Paulenz/Österreich Werbung

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