Alles dreht sich, alles bewegt sich. Nicht aber auf der diesjährigen Hypermotion, die entgegen ursprünglicher Ankündigung als Hybridevent nunmehr rein virtuell stattfinden wird.
Wie geht es weiter, wie sieht die Zukunft aus? Das sind Fragen, die auf der Frankfurter Hypermotion gerne gestellt und beantwortet werden. Thematischer Überbau der Veranstaltung ist die wachsende Symbiose aus Digitalisierung und Mobilität, wie sie seit einigen Jahren zu beobachten ist und große Teile der Wirtschaft, aber auch der Konsumenten, prägt.
Versehen mit zahlreichen Sprüngen und Morphogenesen, trotz des inhärent ostentativen Zukunftsoptimismus’ nicht immer zum Vorteil aller Beteiligten. Längst zeigen sich nämlich Schattenseiten der digitalen Welt, die derzeit von einem Oligopol weniger Firmen beherrscht wird. Wie dem zu begegnen sei, und welche Rolle dabei vor allem der Europäischen Union zukommt, ist immer wieder Gegenstand erhitzter Diskussionen. Genau dafür will die Hypermotion das richtige Vehikel sein. Anders als geplant wird die Messe nun aber nicht als Hybridveranstaltung über die Bühne gehen, sondern ausschließlich im Netz.
Coronavirus als Dauergast
Grund für die Umgestaltung der Pläne ist, wie könnte es anders sein, das Coronavirus. Dieses hat sich zum ungebetenen Dauergast aller diesjährigen Veranstaltungen entwickelt und wirbelt mit ungeheurer Präzision jegliche Planung durcheinander. So darf auch die Hypermotion als erste explizite Hybridmesse der Messe Frankfurt nicht wie geplant stattfinden, sondern muss in Absprache mit Behörden und Messepartnern komplett digital abgehalten werden. Der rapide Anstieg der Infektionszahlen in ganz Europa lässt persönliche Präsenz einfach nicht zu.
Immerhin ist die Hypermotion von vornherein als Hybridevent geplant gewesen, weswegen die Anpassung nicht allzu drastisch ausfallen wird. Die technische Infrastruktur dürfte den neuen Gegebenheiten standhalten, und schließlich sind Geistermessen Ende 2020 kein Novum mehr. Auf der Metaebene wird so das Postulat der Hypermotion, menschliches Handeln zunehmend ins Virtuelle zu verlagern, gleich in Abgleich mit der Praxis gebracht.
Geistermesse als Tugend
Mit der Entscheidung, die Hypermotion komplett virtuell stattfinden zu lassen, münzt die Messe Frankfurt Not zu Tugend um und kann somit gleich testen, wie gut sich eine Messeveranstaltung virtualisieren lässt. Nicht für alle Messen ist dies im gleichen Maße der Fall, aber die Hypermotion kann man sich gut in dieser Form vorstellen, auch ganz ohne Coronapandemie. Viele der Panels, Diskussionen und Keynotes lassen sich auch per Streaming und Videokonferenz realisieren.
Für das branchenübliche Vernetzen und Matchmaking gibt es mittlerweile zahlreiche digitale Tools, die nach etwas Eingewöhnung ihre Dienste gut erfüllen. Als Bonus rein virtueller Events wird oft die geringe Umweltbelastung genannt. Auch dies ein Punkt, der im Themenkreis der Hypermotion seit jeher eine große Rolle spielt. Als Stargast wird heuer Edward Snowden beiwohnen, wie immer per Videoschaltung aus seinem russischen Exil. Womit sich der virtuelle Kreis schließt.
Die Hypermotion 2020 wird am 10. und 11. November auf Ihrem Bildschirm stattfinden.
Fotos: Messe Frankfurt Exhibition GmbH