Von 25. bis 29. April 2016 hat die weltweit bedeutendste Industriemesse in Hannover stattgefunden. Im Mittelpunkt standen Industrie 4.0 und das Partnerland USA. Zur Eröffnung begrüßte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel US-Präsident Barack Obama.
In den frühen Nachkriegsjahren als „Exportmesse“ gegründet, zählt die Hannover Messe seit Jahrzehnten zu den Schwergewichten der internationalen Industriemessen. Dem enormen Wachstum in den Jahren des Wirtschaftswunders entsprangen Themengebiete wie „Büroindustrie“, welches in den 1980er-Jahren unter dem Namen CeBIT als eigenständige Messe ausgegliedert wurde. In diesem Jahr stand die Hannover Messe unter dem Leitthema „Integrated Industry – Discover Solutions“.
Rekord bei internationalen Besuchern
Von den rund 190.000 Besuchern der Hannover Messe waren 30.000 aus ganz Europa angereist. Weitere 5.000 kamen aus den USA, China erwies sich aber mit 6.000 Besuchern erneut als zweitwichtigste Besucher-Nation nach Deutschland. Diese Zahlen belegen die starke internationale Ausrichtung der Messe, die auch mit dem Partnerland USA und der Themenwahl Ausdruck fand. Ob Maschinenbau, Energiesysteme, Forschung und Entwicklung, neue Technologie für Industrie und Zulieferer oder umweltfreundliche Lösungen: Auf der Hannover Messe ist alles zusammengefasst, was für die Industrie von Belang ist.
Die USA als Partner
Passend zum Leitthema der Messe war US-Präsident Barack Obama samt Gefolge eingeladen, um gemeinsam mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel als Testimonial für die vierte industrielle Revolution, kurz Industrie 4.0, zu agieren. Schließlich sind die USA mit Firmen wie Alphabet, Microsoft oder Amazon die weltweit bedeutendste IT-Nation. Ob Smart Grids, automatisierte Lagerhaltung oder selbststeuernde Autos: Ohne die USA sind solche Lösungen nicht denkbar.
Stolperfalle TTIP
Ob es zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA kommen wird, hängt allerdings auch von den nötigen Vereinbarungen zur Datensicherheit ab sowie der Frage, ob das Freihandelsabkommen TTIP tatsächlich umgesetzt wird. In Hannover hatten zahlreiche TTIP-Gegner die Anwesenheit Merkels und Obamas genutzt, um lautstark gegen das Abkommen zu protestieren. Die mittlerweile aufgetauchten TTIP-Leaks dürften ebenfalls eher Misstrauen gegen das Abkommen schüren. Welche Richtung die weitere Digitalisierung der Industrie tatsächlich nehmen wird, bleibt also erst einmal abzuwarten.
Foto: © Deutsche Messe