Der Fachverband Messen und Ausstellungen e.V. (FAMA) begrüßt die Entscheidung der EU-Wettbewerbshüter und die damit verbundene Möglichkeit eines Rettungsschirmes für die Messe- und Kongressbranche. Aber: Der aktuelle Rettungsschirm geht nicht weit genug, da private Messeveranstalter ohne Hilfen zurückgelassen werden.

„Ein funktionsfähiges Messewesen ist ein strategisch zentraler Baustein unseres Wirtschaftssystems. Es hat einen unschätzbaren Multiplikator-Effekt für andere Branchen, wie die Hotellerie und Gastronomie und wichtige regionalwirtschaftliche Strukturen. Für eine schnelle und wirksame Stimulation verschiedener Märkte in der Post-Corona-Zeit sind Messen eines der stärksten Instrumente“, erklärt der geschäftsführende Vorstandsvorsitzende des FAMA, Henning Könicke.

Dass die in Aussicht gestellten Hilfen zunächst auf Betreiber der Infrastrukturen, also vor allem die Betreiber der Messezentren, begrenzt sein sollen, wird vom FAMA kritisiert, denn gerade die privatwirtschaftlichen Messeveranstalter ohne eigenes Gelände sind für die verschiedenen Messeplätze hinsichtlich einer rentablen Hallenauslastung sowie in der Organisation von hochspezialisierten Fach- und Publikumsmessen unverzichtbar.

Der aktuelle Beschluss zum Rettungsschirm der EU wird den speziellen Anforderungen der Branche deswegen nicht gerecht. Die privaten Messeveranstalter ohne eigenes Gelände bleiben durch die aktuelle Regelung weiterhin ohne Unterstützung, um die Ausfälle der Corona-Krise zu kompensieren. Der FAMA wirbt daher bei den politisch Verantwortlichen dafür, das 642 Millionen Euro umfassende Paket auch auf privatwirtschaftliche Messeveranstalter ohne eigene Infrastruktur auszudehnen und, sofern erforderlich, aufzustocken.

Foto: Daniel Karmann

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