Die Branche fordert bereits seit Jahren ein einheitliches, bundesweites Veranstaltungsgesetz, um Branchenteilnehmern maximale Rechtssicherheit und Gestaltungsmöglichkeit zu gewährleisten.

Veranstaltungsgesetz sollte in jedem Bundesland gleich sein: Die Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe fordert eine Vereinfachung der ­Veranstaltungsgesetze. Die Eventbranche kritisiert seit Jahren die Unterschiede in den Veranstaltungsgesetzen der Bundesländer, wobei es dem Branchensprecher der Eventbranche, Erik Kastner, MBA, vor allem um Steigerung der Effizienz und Effektivität geht. Die Veranstaltungsbranche zählt mit rund 140.000 Arbeitsplätzen und einer Wertschöpfung von 8,9 Milliarden Euro auch zu einer der führenden Branchen. Daher ist die Forderung einer Erleichterung der Arbeitsprozesse nicht nur legitim, sondern ein Gebot der Stunde.

Foto: WKW

Das österreichische Veranstaltungsrecht ist derzeit aufgrund der Landeskompetenz regional stark zersplittert, was für professionelle Veranstalter eine erhebliche Herausforderung darstellt. Die Interessenvertretung (Wirtschaftskammer) setzt sich daher für eine Vereinheitlichung ein, bestenfalls sogar eine Transferierung der Materie ins Bundesrecht.

Dr. iur. Mag. phil. Klaus Christian Vögl, Geschäftsführer der Fachgruppe der Freizeit- und Sportbetriebe  in der Wirtschaftskammer Wien

Feuerpolizei und Sicherheitskoordinator: Veranstaltungssicherheit unverzichtbar

„Veranstaltungssicherheitsgesetze sind unverzichtbar und notwendig. Diese müssen jedoch dringend österreichweit vereinheitlicht bzw. harmonisiert werden. Eine Evaluierung der Ländergesetze auf Bundesebene ist unbedingt vorzunehmen“, fordert Erik Kastner, MBA. „Wenn Agenturen und Eventmanager von einem Kunden z. B. mit einer Road Show einerseits im Süden Wiens und andererseits im Raum Vösendorf (NÖ) beauftragt werden (Luftlinie ca. drei Kilometer), benötigen sie zwei verschiedene Anträge, haben viele verschiedene Ansprechpartner und damit einige Termine, Hürden und teilweise wirkliche Herausforderungen zu bewältigen. Das geht völlig am Sinn vorbei und der Kunde – speziell, wenn dieser aus dem Ausland kommt – versteht das gar nicht!“

Foto: OPUS

Unter Vereinfachung verstehe ich nicht, dass Veranstaltungen etwa nicht mehr genehmigungspflichtig sein müssten. Das wäre kontraproduktiv und nicht im Sinne der Sicherheit für unsere Kunden und die Eventbesucher. Die neun verschiedenen Bewilligungsverfahren – mit teilweise mehreren unterschiedlichen Ansprechpartnern und Ansprechstellen sowie in Form und Aufwand total verschiedenen Formularen – sind jedoch sehr aufwendig und daher nicht sinnvoll. Eine einheitliche Regelung erhöht hingegen die Sicherheit, weil die ‚Spielregeln‘ bekannt sind, mindert Inter­pretationsspielraum und schafft Rechtssicherheit.

Erich Kastner, MBA, WKÖ-Branchensprecher für die Eventbranche

Das Thema Sicherheit ist bei der Vereinheitlichung vorrangig und der wichtigste Punkt bei Veranstaltungen überhaupt. Die Wirtschaftskammer nimmt daher dieses Thema sehr ernst und veranstaltet seit einigen Jahren Symposien für Veranstaltungssicherheit in den Bundes­ländern.

Foto: Wirl

Ich halte die Harmonisierung neun unterschiedlicher Veranstaltungsgesetze nicht nur für zeitgemäß und längst überfällig, sondern erwarte mir auch positive Effekte auf das weitere Wachstum -dieses wichtigen Wirtschaftszweigs.

Mag. Martin Brezovich , Vorsitzender des „Event Marketing Board Austria“ (emba) 

Großveranstaltungen wie Opernball, Salzburger Festspiele oder Wien-Marathon benötigen hohe Sicherheitsvorkehrungen, ziehen aber sehr viele Menschen an und sind so für den Tourismus wichtige kommerzielle Ereignisse, daher ist eine Entbürokratisierung auch längst überfällig.

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Foto: Andreas Hross, SAP-Forum 2017

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