European Best Event Awards 2016: Das sind die Gewinner

Der heurige Herbst war ein goldener, im wahrsten Sinne des Wortes. Traditionellerweise stehen in dieser Zeit des Jahres die Jury-Sitzungen für die großen Event Awards an. Da wären etwa die European Best Event Awards. Für das Messe & Event-Magazin war ich wieder in der Jury vertreten.

Wenn man sich die Einreichungen zu den heurigen Branchenawards ansieht, wird schnell klar, was die Live-Kommunikationsbranche auszeichnet. Es sind die genialen Ideen und Konzepte, die Jahr für Jahr aufs Neue aus dem Hut gezaubert werden, um Botschaften und Marken zu emotionalisieren. Es ist immer wieder unglaublich, welche kreativen Zugänge dabei gefunden werden. Freilich sieht man da und dort auch immer wieder mal die Neuinterpretation einer bekannten „Formel“, doch es überwiegen frische Ansätze, die mich auch heuer begeistert haben.

Emotionen nach Plan und virale Storys

Abgesehen vom solide gemachten Handwerk, sind es die inszenierten Emotionen, worum es beim Eventmachen geht. Wir werden von Betrachtern zu einem Teil der Gesamtinszenierung und leben die Inhalte mit. Wenn Fakten den Kopf repräsentieren, dann gehen Events durch den Bauch, direkt ins limbische System, jenen Teil im Zentrum unseres Gehirns, der für die Gefühle zuständig ist. Das ist der eine Teil der Aufgabe an alle ernstzunehmenden Eventmacher.

Gut gemachte und professionelle Events erzählen aber immer auch eine gute Story – und hier kommen nun die neuen Kommunikationskanäle ins Spiel. Denn ganz abgesehen davon, dass Live-Kommunikationskonzepte heute längst von digitalen Kampagnen begleitet werden oder deren Herzstück bilden, trägt eine starke Story in sich ­immer den Kern der Viralität. Gute Geschichten erzählt man weiter, langweilige vergisst man. Storys verbreiten sich heute nicht mehr nur von Angesicht zu Angesicht, sondern längst über die vielfältigen digitalen Möglichkeiten, die von Eventprofis entsprechend angesteuert und genutzt werden. Was gefällt, wird heute nicht nur weiter­erzählt, sondern geliked oder geteilt. In dieser Tatsache schlummert die Möglichkeit, die Reichweite für seinen Event dramatisch erhöhen.

Vom europäischen zum globalen Festival?

Mit den European Best Event Awards versammelt die italienische ADC Group alljährlich die Crème der europäischen Eventszene, um die besten Konzepte vor den Vorhang zu holen. Präsident und CEO ist Salvatore ­Sagone, der seit Jahren eine klare Vision mit der Veranstaltung verfolgt – die Awards sollen noch internationaler werden. Vor mittlerweile drei Jahren verlegte er die Veranstaltung aus Mailand ins spanische Sevilla, wo sie zwei Jahre Station machte.

Heuer fand die Award-­Verleihung gemeinsam mit dem dreitägigen EuBEA-Festival von 13. bis 15. Oktober im russischen Sankt ­Petersburg statt. Die Besonderheit an diesen Awards ist, dass alle Eventmacher, die es mit ihrer Einreichung auf die Shortlist geschafft haben, die Möglichkeit bekommen, ihr Konzept live vor Ort zu präsentieren. Durch diese Interaktion aller Teilnehmer steigt nicht nur der Know-how-Transfer, sondern es soll auch eine aktive Community entstehen. Auch diesmal waren wieder sehr starke Einreichungen dabei.

Da gab es etwa den „S7 LIFE CHANGER PARK“ zum Launch des ­Galaxy S7 von Samsung, der reale und virtuelle Themenparkelemente miteinander verschmelzen ließ, oder den „Vonovia Day“ zum Unternehmensmerger von Deutsche Annington and GAGFAH, der 5.000 Mitarbeiter an fünf Standorten mittels gemeinsam zu lösenden Aufgaben an 430 Stationen zusammenführte. Besonders gelungen fand ich das Konzept „Flights“ für die argentinische Wirtschaftszeitung „El Cronista“, die ihre Facebook-Fans das komplizierte Auf und Ab der Wirtschaft in einem Kunstflugzeug hautnah erleben ließ.

Das Festival hat sich in den letzten Jahren wirklich toll entwickelt. So wie ich die Italiener einschätze, brüten sie bereits über neuen Möglichkeiten, die Veranstaltung weiterzuentwickeln und wer weiß, vielleicht werden die European Best Event Awards einmal zu den Global Best Event Awards? Das Potenzial dafür wäre meiner Meinung nach da.

Das sind die Gewinnerprojekte

Foto: EuBEA/VIEWMEDI

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Christoph Berndl

Chefredakteur bei Messe & Event Magazin

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