Zum 25-jährigen Jubiläum konnte die europäische Fahrrad-Leitmesse Eurobike stabile Besucherzahlen verbuchen.
Friedrichshafen scheint mit seiner reichen Technikgeschichte und der pittoresken Lage am Bodensee wie geschaffen, um Publikum aus allen drei deutschsprachigen Ländern zu einem Besuch zu ermuntern. Die Zahlen bestätigen dies: 42.720 Fachbesucher und 34.400 Fahrradbegeisterte tummelten sich von 31. August bis 4. September auf dem Gelände der Messe Friedrichshafen, um sich bei der Eurobike über die neuen Errungenschaften der Fahrradtechnik auszutauschen. Damit liegen die Besucherzahlen zwar etwas unter dem Vorjahr, belegen aber die wachsende Bedeutung des Fahrrads in der mobilen Gesellschaft.
Fahrrad als Lifestyle-Produkt
Mit den simplen Zweirädern des 20. Jahrhunderts haben heutige Fahrradboliden nur noch das zeitlose Grundkonzept gemeinsam. Die Bandbreite an technischen Lösungen ist enorm und erhält kräftigen Schub durch die Digitalisierung des Alltags. Als beliebte Zusatzausstattung eines zeitgenössischen Fahrrads gilt der Smartphone-Halter. Mit einer Bluetooth-Gegensprechanlage kann der Fahrer Gespräche führen, das Smartphone aber auch zur Navigation oder Prüfung der Trittfrequenz einsetzen. Wer es bequemer liebt, findet eine reiche Auswahl an E-Bikes und Pedelecs, relativ neu sind Nachrüstantriebe und voll vernetzte E-Bikes mit eingebauten 3G-Funkmodulen.
Pimp my bike
Das Auto hat als Statussymbol kräftige Konkurrenz durch Smartphone und Fahrrad bekommen, vor allem in der jüngeren urbanen Bevölkerung. Der Megatrend „Customizing“ sorgt für zahlreiche Möglichkeiten, das eigene Fahrrad individuell auszustatten. Die Bandbreite reicht dabei von aufwendigen Fahrwerken über Rahmen aus Bambus und ähnlich ungewöhnlichem Material bis hin zum Used Look, ganz zu schweigen von Zubehör wie Beleuchtung, Schlössern, Helmen und Action Cams. Vom billigen Fortbewegungsmittel für Arme hat sich das Fahrrad längst entfernt, denn mit extravaganter Ausstattung erreicht manches Modell das Preisniveau eines Kleinwagens.
Solider Rahmen
Auch für die Eurobike ist ein umfangreiches Rahmenprogramm nicht mehr wegzudenken. Unter den 169 Events fanden sich dieses Jahr nicht nur Fahrtrainings, Workshops und Showperformances, sondern auch Partys und Konzerte, die das Lebensgefühl der Fahrradbegeisterten versinnbildlichen sollten. Dem regen Zuspruch nach dürften solche Events in Zukunft noch ausgebaut werden. Die nächste Eurobike ist von 30. August bis 2. September 2017 in Friedrichshafen anberaumt.
Foto: © Messe Friedrichshafen