Eine interaktive Videoinszenierung unterstützte visuell die Preisprojekte der Fraunhofer Gesellschaft auf ihrer Jahrestagung 2014.
„Mit neuer Energie – das heißt auch in die Zukunft blicken, Ideen entwickeln, Neues entstehen lassen, die Welt verändern“, sagte der Präsident der Fraunhofer Gesellschaft, Prof. Reimund Neugebauer, anlässlich der Fraunhofer Jahrestagung im Mai 2014. 700 Gäste aus Forschung, Politik und Wirtschaft waren gekommen, um an der Preisverleihung von vier Forscherteams und deren herausragenden wissenschaftlichen Leistungen teilzunehmen, deren Inhalte durch eine beeindruckende Inszenierung visuell unterstützt wurden.
Konzept
„Mit neuer Energie“ waren Motto und Maßstab der Inszenierung, die Erkenntnis „Energie ist gleich Wirken“ – eine physikalische Größe und Hauptkomponente bei der Entwicklung von Erfindungen – inspirierte für die Umsetzung. Das „energetische“ Wirken spielte daher im Entstehungsprozess der Inszenierung eine große Rolle; es sollten keine fertigen Acts zu sehen sein, sondern ein Prozess, bei dem am Ende Szenenbilder entstanden, die die Welt der prämierten Projekte kraftvoll, intelligent und sichtbar erleben ließen.
Für die Inszenierung wurde aus dieser Idee ein Energie-Raum mit einem Energie-See geschaffen, dessen Oberfläche eine Metapher für dahinter liegende Visionen, Räume, Ideen und Wirkungen war. Erzeugt wurde dieser Energiesee durch Videos, die mit interaktiven Videos nahtlos verwoben wurden, zum Leben erweckt durch Darsteller und Tänzer.
Das Opening verband multidimensional „Energie“ mit Fraunhofer-Arbeitsbereichen und zukunftsorientierter Forschung. Nach den Reden wurden die vier Preisprojekte vorgestellt. Immer leitete eine künstlerische Szene zu den Inhalten und eröffnete damit Rahmen und Welt für die Preisträger. So entstanden vier künstlerische Hinleitungen, die die Fläche für die vier Preisprojekte und deren Welt bereiteten, wobei auch die Preisträger die begehbare Projektion und die Darsteller nutzen konnten, um die komplexen Ideen einfach und wirkungsvoll vorzustellen. Bei der Entwicklung der Szenen lag der Fokus darauf, Motto und Ideen des „Wirkens und Bewirkens“ durchgängig sichtbar zu machen und das Wesen der Fraunhofer Forschung wie auch konkrete Inhalte der Erfindungen hineinzuweben.
Technik
Auf einer speziellen Pixel-Bodenfläche von 15 x 20 m wurden über Videos Bilder projiziert, die nahtlos ineinander verwoben waren und von Performern interaktiv bespielt wurden. Dafür waren sechs Projektoren im Zweier-Tandem zur Bespiegelung der gesamten Fläche erforderlich; zudem zwei für das interaktive Video, zwei für die Rednerprojektionsfläche hinter der Bühne, die über eine Pandoras Box angespielt wurden. Die Beamer für das interaktive Video wurden mit ‚hard edge‘ gefahren.
Da die Darsteller auf die Videos reagierten, wurde die Beleuchtung als Gassenlicht fließend erzeugt. Außerdem wurden Lichtbeams verlängert, um das Video in 3D erscheinen zu lassen. Die Inszenierung lebte von den beiden Videoarten, dem vorproduzierten und dem interaktiven Live-Video, die beide übereinander genutzt werden konnten. Für die Videos wurden Infrarotkameras eingesetzt, die Formen und Schatten der Darsteller erfassten, zum Rechner schickten, von wo aus wiederum Formen, Schatten, Punkte, Buchstaben oder auch bewegte Bilder um die Darsteller gelegt wurden, worauf diese reagierten.
Damit wurde das interaktive Video zum weiteren Darsteller, mit dem man spielen konnte, das Aktionen vergrößerte, die Dimension des Darstellers erweiterte und zu einem extremen Zusammenspiel aller Elemente aufforderte, wodurch etwas Eigenes entstand. Selbst die Materialien der Kostüme der Performer mussten auf die Infrarotkamera reagieren können. Dafür erstellte man vom Raum und den Kostümen eine Farbtabelle, die in Video, Licht und der Grafik aufgenommen wurde.
Die Choreographien, das Lichtdesign und die Kostüme waren mit dem interaktiven Video exakt abgestimmt. Soundmäßig wurden die Videos durch Klänge und Musik untermalt, die die Welt der Preisprojekte vorstellten und den Energiesee zum Leben erweckten.
Kunde: Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., München
Location: Konzerthaus Freiburg
Konzept/Inszenierung/Umsetzung: onliveline GmbH, Köln
Interaktives Video: Frieder Weiss, Nürnberg
Kamera & Projektionstechnik: bMedia, Berlin
Medientechnik: Burmester & Pixelmarie, Berlin
Messebau: Deko-Service Lenzen, Lohmar
Filmproduktion: Neusch media3 – Heinz Stricker, Neuschoo
Audio Produktion: Matz Flores, Düsseldorf
Licht: Björn Hermann, Berlin
Kostüm: Kati Kolb, Wiesbaden
Choreographie: Alexandra Czenia Kunz, Köln
Foto: © M. Korbel