Die Autobranche ist im Wandel: Elektroantriebe, neue Nischenmodelle, autonome und ständig vernetzte Fahrzeuge sorgen für zahlreiche Fragen auf Seiten der Kaufinteressenten. Die 18. Rieder Automesse ist von 5. bis 7. Februar angetreten, einige der wichtigsten zu beantworten.
35 Automarken und zahlreiche neue Modelle waren auf dem Gelände der Messe Ried präsent. Dazu ein Rahmenprogramm, das Autofans zum Schwärmen brachte: Formel-1-Fahrsimulatoren, Tuning-Ratgeber und eine Oldtimer-Ausstellung. Die Mischung stimmte, das zeigen zahlreiche positive Reaktionen auf Besucher- und Anbieterseite.
Das Auto im 21. Jahrhundert
Wie einfach war es doch vor 25 Jahren, ein neues Auto zu kaufen. Es gab klar definierte Klassen und ein überschaubares Angebot. Man konnte sich darauf verlassen, dass ein Peugeot aus Frankreich kam, ein Opel aus Deutschland und ein Mazda aus Japan. Die grundlegenden Fragen waren schnell beantwortet: Benziner oder Dieselmotor, Stufenheck oder Kombi. Den Rest erledigte das Image der Automarken.
Dann begann, was Zukunftsforscher Matthias Horx das „Zeitalter der Individualisierung und des Eklektizismus“ nennt. Mit einem Mal drängte alles aus der Mitte in die Nische. Und im Versuch, jedem Kunden ein ganz individuelles Angebot unterbreiten zu können, entstand eine Produktvielfalt, die kaum noch jemand überschauen konnte. Autos kamen in unzähligen Karosserievarianten, von denen sich einige etablieren konnten: der Mini-Van etwa oder das SUV. Nicht zu vergessen der starke Retrotrend, der Autos wie den VW New Beetle mit stark historisierenden Stilelementen auflud.
Rollende Smartphones
Noch einen Schritt weiter gehen aktuelle Entwicklungen hin zu ständig vernetzten Autos, autonomem Fahren und zum Elektroantrieb. Das Auto wird zu einem hochkomplexen Produkt aus gleichberechtigter Soft- und Hardware. Neue Anbieter wie Tesla drängen auf den Markt und die Globalisierung ermöglicht weltweite Kooperationen zwischen Autoherstellern und Zulieferern. Schon heute wird manches Modell baugleich unter verschiedenen Marken angeboten. Dazu werden bislang unbekannte Hersteller aus Schwellenländern kommen.
Die Autowelt bleibt also spannend. Womit auch gewährleistet wäre, dass der Automesse Ried so schnell der Stoff nicht ausgehen wird.
Foto: © MESSE RIED GmbH