Stephan Kurzawski ist nicht nur Senior Vice President der Messe Frankfurt. Als Leiter des Gschäftsbereichs Konsumgütermessen verantwortet er auch so starke Messemarken wie die Ambiente, die Prolight + Sound oder die Musikmesse. Im Interview mit Messe & Event, anlässlich eines Kurzbesuchs in Wien, erzählt er über aktuelle Herausforderungen, die Eventisierung von Messen und wie die Veranstaltungen der Messe Frankfurt „State of the Art“ gehalten werden.   

Seit unglaublichen 777 Jahren werden in Frankfurt Messen veranstaltet. Bereits in den Anfängen standen dabei – so die Überlieferung – Geschirr, Hausrat und Geschenke im weitesten Sinne im Fokus. Diese sind bis heute einige der zentralen Produktgruppen der bedeutendsten Messe made in Frankfurt, der Ambiente. Aber auch mit neuen Messethemen versucht man das Unternehmen zukunftsfit aufzustellen und an die Nachfrage der Märkte anzupassen. Ein Beispiel: Im Jänner 2017 ergänzte erstmals die „Floradecora“, eine Ordermesse für frische Blumen und Zierpflanzen, die Christmasworld.

Längst hat sich das Unternehmen zum globalen Player gewandelt. Zwei Drittel aller Veranstaltungen finden heute nicht mehr in der Hessenmetropole selbst, sondern rund um den Globus statt. Die erste „Interstoff“ in China wurde 1987 lanciert. Der Jahresumsatz des Unternehmens beträgt 646,7 Millionen Euro. Laut Stephan Kurzawski schreibt Frankfurt, als einziger Messeplatz Deutschlands, regelmäßig schwarze Zahlen.

Tradition und Geschichte sind gut und wichtig, aber sie dürfen nicht zum Klotz am Bein werden. Stephan Kurzawski weiß das. Im Gespräch erzählt er mir, was es bedeutet ein beachtliches Erbe zu bewahren und trotzdem die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft anzunehmen.

Wie gelingt dieser Spagat? „Das ist dann einfach, wenn man stolz auf die Geschichte ist, aber weiß, dass die Zukunft die Herausforderung bringt“, sagt Kurzawski. „Wir haben das relativ schnell gelernt, weil wir wissen, mit unseren Produkten, den Messen, müssen wir ,State of the Art‘ sein. Frankfurt steht nicht für irgendeine zweit- oder drittklassige Veranstaltung. Wir sind immer am oberen Level. Und das obere Level heißt, dass wir nach jeder Messe gucken, was machen wir beim nächsten Mal besser. Das heißt, es hat gar keiner mehr Zeit, und der Staub schon gar nicht, irgendwo liegen zu bleiben. Weil wenn er irgendwo liegt, kehren wir ihn direkt weg.“

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Foto: © Christoph Berndl

 

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