Mit der CeBIT 2017 ist eine weitere Ausgabe des Urgesteins unter den Computermessen im deutschen Sprachraum zu Ende gegangen. Ab kommendem Jahr soll vieles anders werden.

Von 20. bis 24. März sind mehr als 200.000 Computerbegeisterte und IKT-Professionals über das Hannoveraner Messegelände gezogen, um sich das Potpourri an Neuheiten zu Gemüte zu führen, zu fachsimpeln und Deals abzuschließen. Diese Besucherzahl liegt etwas über dem Vorjahr und auf dem Niveau dessen, was für die CeBIT erwartet wird. Mit dem technikaffinen Gastland Japan und hochrangigen politischen Gästen konnten die Veranstalter der misslichen Tatsache Paroli bieten, dass bedeutende Aussteller wie Microsoft nicht mit eigenem Stand vertreten waren, sondern sich von Partnerunternehmen vertreten ließen oder ganz fernblieben.

Ab 2018 soll alles neu werden

Ein Resümee der heurigen CeBIT zeigt: Richtig bahnbrechende Innovationen scheint es in der IKT-Branche derzeit nicht zu geben. Schlagwörter wie „Industrie 4.0“ oder „Virtual Reality“ sind längst keine Aufreger mehr und wurden zudem von vielen branchenfremden Medien und Messeveranstaltungen in Beschlag genommen. Was wiederum zu einer gewissen Technikmüdigkeit führt, zumal sich immer deutlicher auch die Schattenseiten allgegenwärtiger Computernetzwerke zeigen. Letzteres übrigens auch auf der CeBIT, verkörpert in Form einer Livezuschaltung Edward Snowdens, der aus seinem russischen Exil die Lage weltweiter Computerspionage erörterte.

Ab kommendem Jahr, so die Veranstalter, soll dies alles ganz anders werden. Neben internationaler Ausrichtung (die CeBIT findet mittlerweile auch in Australien, Indien und Mexiko statt) soll Eventisierung das Problem schwächelnden Zuspruchs lösen. Dafür hat man sich einiges vorgenommen, wobei der künftige Ausrichtungstermin im Sommer als Wegweiser für den Wandel dient.

Von der Messe zum Festival

Privatbesucher werden von Messeveranstaltern oft zwiespältig aufgefasst. Einerseits treiben sie die Besucherzahlen in die Höhe, andererseits bringen sie zumindestens vor Ort wenig fürs Geschäft, sondern erfreuen sich stattdessen gerne an Werbegeschenken der Standbetreiber und stören dabei nicht selten Fachgespräche der Professionals. Auch die Deutsche Messe Hannover als CeBIT-Veranstalter hat dies in den letzten Jahren so gesehen und Privatbesucher vernachlässigt.

Nun aber die Kehrtwende: Mit kommendem Jahr soll es im Rahmen der CeBIT ein reichhaltiges Rahmenprogramm mit Eventcharakter geben, das aus der Computermesse ein Technikfestival werden lässt. Der Sommertermin kommt dabei gerade recht, zumal damit auch die terminliche Überlappung mit ähnlich ausgerichteten Fachmessen entschärft wird. Wie das Ganze konkret aussehen wird, darüber lässt sich derzeit nur mutmaßen. Der Termin für die CeBIT 2018 steht immerhin schon fest: 11. bis 15. Juni 2018.

Foto: Deutsche Messe AG

Share This