Seit 2015 leitet Design-Center-Linz-Geschäftsführer Thomas Ziegler als kaufmännischer Direktor auch die Linzer Veranstaltungsgesellschaft LIVA. Im Messe & Event-Interview spricht er über das Erfolgsjahr 2017, Synergieeffekte durch die Doppelposition und die größten Herausforderungen für den Veranstaltungsstandort Linz.

Messe & Event: Das Linzer Design Center hat im Jahr 2017 das beste Ergebnis seit Bestehen des Hauses erwirtschaftet. Welche Faktoren waren für dieses Topresultat verantwortlich?
Thomas Ziegler: Nach Jahren einer gewissen Sparsamkeit investieren Firmen wieder mehr in Veranstaltungen. Unter Menschen zu sein, Wissen von Angesicht zu Angesicht weiterzugeben, zu netzwerken – das ­gewinnt trotz der fortschreitenden ­Digitalisierung wieder an Bedeutung für den Erfolg von Unternehmen. Durch Akquise ist es uns gelungen, noch viele Veranstaltungen zu generieren, die zum Zeitpunkt der Wirtschaftsplanung noch nicht bekannt waren. Unsere Strategie, technische Erlebnisräume zu schaffen, ist voll aufgegangen. Ebenso hat das Design Center über das Glasdach hinaus, innerhalb der LIVA, technische Dienstleistungen realisieren können. Beispiele hierfür sind das Auftreten als Infrastruktur-Sponsor des Oberbank Linz Donau Marathons, die gesamttechnische Produktion des Linzer Eiszaubers sowie die gesamttechnische Umsetzung der GalaNacht des Sports im Brucknerhaus.

Wie sieht Ihre Prognose für die geschäftliche Entwicklung im laufenden Jahr aus?
Für das laufende Jahr liegt eine gute Buchungslage des Design Centers vor. Sogar die sonst ruhigen Sommermonate Juli und August sind an einigen Tagen gebucht. Dieses Jahr ist geprägt von Kongressen und Tagungen. Mit den Elektrofachhandelstagen, organisiert durch die Reed Messe GmbH, dürfen wir im Herbst eine neue Fachmesse begrüßen. Wir hoffen, dass die Nachfragesituation auch heuer weiterhin so hoch wie 2017 ist.

Welche Veranstaltungssegmente entwickeln sich am Erfolg versprechendsten?
Es gibt leichte Verschiebungen von Jahr zu Jahr, im Grunde sind die Segmente bei uns gut durchmischt, da wir alle gut ­bedienen können. Das zeitlose und multifunk­tionale Haus ermöglicht uns, für jede Veranstaltung ein individuelles Konzept zu kreieren. So gibt es keinen dauerhaften Hang zu einem Segment. Sind in diesem Jahr die Kongresse stärker, zeichnet sich für das kommende Jahr ein Trend Richtung Business-Events und Fachmessen ab.

Sie sind auch kaufmännischer Direktor der Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH (LIVA). Welche Synergien für die oberösterreichische Landeshauptstadt ergeben sich durch diese Doppelfunktion?
Durch die Dualgeschäftsführung im ­Design Center und in der LIVA durch meine Person ergibt sich eine Kombination als Service- und Veranstaltungs­unternehmen in den Bereichen Sport, Kultur und MICE-Events, welche österreichweit einzigartig ist. Durch das ­Zusammenfassen der Betriebe über die Unternehmensgruppe Stadt Linz Holding GmbH (mit den zwei Zwischenholdings „Stadtentwicklung & Immobilien der Stadt Linz Holding GmbH“ und der „Kreativität, Kultur & Veranstaltungen der Stadt Linz Holding GmbH“, kurz KKV, in der ich auch in der Geschäftsführung sitze) können Kunden in Linz also ganzheitlich von uns betreut werden. Die ­Synergien liegen vor allem in den Bereichen Wirtschafts- und Investitions­planung sowie Pooling von Personal – vor allem in der Veranstaltungstechnik. Die Bruttowertschöpfung bleibt also „in der Familie“.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen und Chancen für die Weiterentwicklung der Linzer Veranstaltungswirtschaft in den kommenden Jahren?
Durch die überschaubare Größe von Linz mit rund 200.000 Einwohnern, die sehr zentrale Lage in Österreich sowie durch die vielen attraktiven Locations ist Linz prädestiniert, Veranstaltungen aus den Bereichen Kultur, Sport, Event- & Kongressbusiness perfekt abzuwickeln. Eine dynamische Stadtentwicklung, interessante Festivals und Projekte sowie die sehr zukunftsorientierte Ausrichtung ­(Digital City) machen Linz schon jetzt zu einem Veranstaltungsort der Zukunft. Die verantwortlichen Personen aus den Bereichen Veranstaltungen, Kultur, Tourismus und Wirtschaft sind ein Team und ziehen alle an einem Strang.

Noch ein kurzer Blick über die Grenzen. Mit welchen Vorzügen kann die Destination Linz im internationalen Wettbewerb besonders punkten?
In einem Radius von 250 Kilometern rund um Linz erreicht man 90 Prozent der ­österreichischen Bevölkerung. Vor allem die kurzen Wege sprechen für Linz. Von der Ankunft am Flughafen, wo man sich nach der Landung kaum mehr aufhalten muss, oder am Bahnhof über die kurze Strecke ins Zentrum bis hin zu den ­Wegen zwischen Hotel, Veranstaltungsort und der City – man verliert nicht viel Zeit unterwegs und kann sich dem Zweck seines Besuches widmen. Linz bildet eine Symbiose aus Industrie-, ­Kultur- und internationaler Creative City – inmitten wunderschöner Naturlandschaft an der Donau. Als besonders ­zukunftsorientierte Metropole bietet es ein vielfältiges Angebot für Business-Gäste und Veranstalter. Mit dem Design Center als Partner kann man die Vorzüge der Stadt durch Buchen verschiedener Locations – für Haupt-Events und Side Events wie Dinner und Rahmen­programme – aus einer Hand genießen. Kunden haben ­einen Ansprechpartner und können aus dem Vollen schöpfen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Foto: Design Center/Reinhard Winkler

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