Die kommende Ausgabe der Berliner Maker Faire wird in Kooperation mit dem neuen Wissenschaftsfestival Children of Doom stattfinden. Damit sollen die Besucher Anreize erhalten, die jeweils andere Veranstaltung zu erkunden.

Nur wenige Tage, bevor die Wiener Ausgabe der Maker Faire startet, verlautbaren die Veranstalter der Maker Faire Berlin, dass ihr erfolgreiches DIY-Event gemeinsam mit der neuen Veranstaltung Children of Doom über die Bühne gehen wird. Diese findet nur wenige Kilometer vom FEZ Berlin statt, dem Schauplatz der Maker Faire, beginnt aber einen Tag später am 18. Mai 2019.

Das Konzept der Maker Faire ist mittlerweile hinreichend bekannt: es stammt ursprünglich aus den USA und erfreut sich in ganz Europa wachsender Beliebtheit. Im Zentrum steht spielerisches Lernen wissenschaftlicher Zusammenhänge in Theorie und Praxis, weswegen den Maker Faires zurecht das Attribut verliehen wird, Mitmach-Veranstaltungen zu sein. Anders als bei vielen Events steht nicht der Konsum im Vordergrund, sondern der bewusste Einsatz von Ressourcen, wobei das Spektrum vom Tüfteln und Erfinden über Re- und Upcycling bis hin zu Programmieren und Hacking reicht.

Die Zombies kommen

Etwas anders ausgerichtet ist Children of Doom, wobei Begründer Boris Jebsen bestimmt die ungebrochene Popularität apokalyptischer Zombie-Serien vor Augen hatte, als er den Namen ersonnen hat. „Children of Doom“, das klingt ja eher nicht nach fröhlichem Herumgebastel, sondern nach einem düsteren Songtitel der Heavy Metal-Urväter Black Sabbath.

Tatsächlich nähert sich die Veranstaltung wissenschaftlichen Themen von einem gedachten Weltuntergang her, flicht also auch Survival-Workshops und potenziell bedrohliche Themen wie Transhumanismus und Klimawandel mit ein. Angesichts der Tatsache, dass immer mehr, vor allem junge, Menschen sich einer derartigen Bedrohung ausgesetzt sehen, ein durchaus gewiefter Schachzug.

Trotz aller skizzierten Gefahren sollen Spiel und Spaß auf der Children of Doom keineswegs zu kurz kommen. Und wenn der Abenteuereffekt mit ein bisschen Grusel angereichert wird, so ist dies ganz und gar nicht hinderlich.

Überleben in der Nische

Ein bisschen Starthilfe kann eine neue Veranstaltung wie Children of Doom auf jeden Fall gebrauchen, zumal der Ruf der Maker Faire als Treffpunkt der Tüftler, Bastler und Nerds gefestigt ist. In die krisengebeutelte Messe- und Eventbranche bringen solche Veranstaltungen willkommene Abwechslung, zumal sie ein junges und junggebliebenes Publikum ansprechen, das immer weitere Kreise zieht.

Sehr beliebt sind etwa selbstgebastelte Cosplay- und Science Fiction-Outfits, die vom Drang nach Selbstverwirklichung zeugen. In welcher Form auch immer: Selbstmachen und Reparieren liegen im Trend und sorgen für wachsendes Interesse. Bei heikleren Themen wie Genmanipulation mittels der Genschere CRISPR-Cas, Survivaltrainings oder lernfähigen Robotern sieht es schon wieder anders aus. Ob und wie gut sich daher Maker Faire und Children of Doom ergänzen, muss sich erst zeigen. Gute Voraussetzungen sind gegeben.

Foto: Sylke Wilde

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