Am 21. April hat der Deutsche Bundestag einer Änderung des Infektionsschutz-Gesetzes zugestimmt. Laut dem AUMA bietet das Gesetz allerdings keine Perspektive für die Messewirtschaft.

„Wir appellieren deshalb an die Bundesländer, schnellstens Rahmenbedingungen zu definieren, unter denen Messen wieder stattfinden können“, erklärt Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft.

Das Infektionsschutz-Gesetz regelt nunmehr zwar das Betreten von Spielbanken und die Nutzung von Seilbahnen – der Durchführung der Geschäftsplattform Messen, die normalerweise jährlich von 250.000 Ausstellern und über 16 Mio. Besuchern genutzt werden, wird jedoch nach wie vor keine Perspektive und Planungssicherheit geboten. Für die Messewirtschaft ist es nicht nachvollziehbar, dass die Politik nicht in der Lage ist, aus den absehbaren Erfolgen der Impfkampagne, begleitet von einem breitflächigen Testangebot ein Planungsszenario abzuleiten.

Anhaltendes Zögern führt unweigerlich zu weiteren Messeabsagen im 2. Halbjahr. Bereits jetzt sind über die Hälfte der 380 geplanten Messen des Jahres 2021 gestrichen. Eines der wichtigsten Geschäftsanbahnungs-Instrumente der deutschen Unternehmen steht nicht zur Verfügung und dies mit gravierenden Folgen:

Bereits im November 2020 hat eine Befragung von Mitgliedern der Industrieverbände VDMA, ZVEI und SPECTARIS ergeben, dass drei Viertel der Unternehmen fehlende Chancen zur Gewinnung neuer Kunden aufgrund von Messe-Absagen beklagen. 60 % sahen Einbußen, weil sie Produkte nicht real präsentieren konnten. Inzwischen dürften diese Anteile noch gestiegen sein. Gerade kleine und mittelständische Firmen trifft es besonders schwer, wenn ihre jeweiligen Branchenplattformen nicht stattfinden können.

Die Messewirtschaft müsse nach der Sommerpause wieder deutlich in Gang kommen, ansonsten drohten nicht nur Wachstumsverluste für die Wirtschaft insgesamt, sondern auch weitere Betriebsschließungen und der Abbau von Arbeitsplätzen bei Messeveranstaltern und Messe-Dienstleistern. Im Jahr 2020 sei der Beitrag der Messen zur gesamten deutschen Wirtschaftsleistung um fast 80 % geschrumpft. Dieser Schaden dürfe sich 2021 nicht wiederholen.

Foto: all about automation 2020 Essen – © Easyfairs GmbH

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