„Auf Sicht fahren und im Austausch bleiben“ wurde zum Motto des 2. Digitalen Branchentreffens der KTG Karlsruhe Tourismus GmbH. Rund 60 Teilnehmer hatten sich digital zusammengefunden, um sich über das Thema „Besucherlenkung – Konzepte und Best Practice für den Re-Start“ zu informieren.

Mit einer hochkarätigen Expertenrunde startete das digitale Branchentreffen: Andreas Braun, Geschäftsführer TMBW Tourismus Marketing Baden-Württemberg; Matthias Schultze, Managing Director GCB German Convention Bureau e.V.; Markus Wiersch, KME Karlsruhe Marketing und Event GmbH; Holger Klanfer, Bereichsleiter Kongresse & Kultur Messe Karlsruhe und Susanne Wolf, Leiterin der Tourist-Information Karlsruhe berichteten von der aktuellen Situation in ihren Bereichen.


 
Schnell wurde klar, dass Erfahrungswerte nur bedingt vorhanden sind, denn „jeder ist in seinem Feld ein Profi, aber wer kann schon aus dem Stand Antworten auf Corona geben?“, sagte Markus Wiersch, der für Sicherheitskonzepte bei Veranstaltungen das Thema Infektionsschutzkonzept künftig als Standard sieht. „New-Practice statt Best-Practice“ forderte daher Holger Klanfer: „Wir müssen lernen, auf die stufenweisen Lockerungen der Politik schnell zu reagieren und dafür brauchen wir Mut zum Handeln und einen regen Informationsaustausch.“

Wie groß das Bedürfnis in der Tourismusbranche nach Wissenstransfer und Lösungsansätze ist, erläuterte Andreas Braun: „Die TMBW wird in diesen Zeiten zur Kommunikationsdrehscheibe. Überall im Land arbeiten Destinationen, Leistungsträger und Einrichtungen am Neustart. Wir rufen deshalb unsere Mitglieder dazu auf, uns ihre Fragen und Ideen an unser digitales Tourismusnetzwerk zu senden, damit wir diese bündeln und gemeinsam für die kommenden Phasen des Re-Starts nach Antworten und Maßnahmen suchen können.“

Ein Umdenken bei den Prozessen wird es auch in der MICE-Branche geben, denn so Matthias Schultze: „Messen, Kongresse und Events leben von Begegnungen, daher werden neue Trends entstehen, beispielsweise zu kleineren Formaten mit weniger als 100 Teilnehmern oder hybriden Veranstaltungen, die reale Begegnungen mit digitaler Technik mischen. Dabei wird es nicht das eine perfekte Konzept geben, wir müssen untereinander in Kontakt bleiben und neue Ansätze entwickeln.“

New-Practice statt Best-Practice

Ein aktuelles Beispiel, wie Besucherlenkung durch Mindestabstand, Beschränkung der maximalen Besucheranzahl sowie einer Besucherverkehrsfläche in der Praxis realisierbar ist, zeigte Susanne Wolf anhand der Tourist-Information Karlsruhe auf, die seit dem 22. April wieder ihre Türen für Gäste und Karlsruher geöffnet hat.

Im Anschluss hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, in zwei digitalen Räumen ihre Fragen an die Experten zu richten. Sowohl beim Raum „Tourismus“ als auch beim Raum „MICE“ wurde der Appell an die Politik gestellt, in Hinblick auf die Regelungen und Auflagen einen Paradigmenwechsel mit einem Herunterbrechen von der Bundes- auf die Landesebene bis hin zur Kommunalpolitik anzustoßen.

Fotos: KTG Karlsruhe Tourismus GmbH

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