120 Branchenexperten diskutierten beim ersten Eventday unter anderem über neue Möglichkeiten einer professionellen Aus- und Weiterbildung. Die Branche fordert: Klares Profil durch professionelle Aus- und Weiterbildung.

„Aus- und Weiterbildung ist in allen Berufen ein Erfolgsfaktor. Speziell in der Eventbranche kommen zurzeit enorme Veränderungen auf uns zu, welche direkte und indirekte Anpassungen sowohl im Eventmarketing als auch im Eventmanagement nach sich ziehen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, sind Weiterbildungen in diesem Bereich als Zukunftsmotor essenziell. Die Branche ist selbstbewusst und will überzeugt werden, der Markt ist so vielfältig und das Tempo der Veränderung atemberaubend. Der voranschreitende internationale Mitbewerberdruck verlangt in Zukunft mehr Ausbildung zu den Themen Eventsicherheit sowie Digitalisierung. Nur wer dem Kunden auch in Zukunft dem Trend angepasste Konzepte und flexible Eventideen liefern kann, hat reale Chancen am Markt bestehen zu können. Um diese Voraussetzungen zu erfüllen, stehen der Branche – nicht nur in der Ausbildung, sondern insbesondere in der Weiterbildung – spannende Zeiten bevor.“

Erik R. Kastner, MBA, Event-Bundesbranchensprecher der Wirtschaftskammer Österreich (eventnet.austria), Event-Branchensprecher der Fachgruppe Sport- und Freizeitbetriebe der Wirtschaftskammer Wien

„Neben Hausverstand und einer fundierten Ausbildung ist die laufende Weiterbildung in der Eventbranche die Basis eines guten Eventmanagers. Zumindest wenn dieser lange auf dem Markt bleiben will. Mit Weiterbildung sind nicht nur die offensichtlichen Bereiche in der Kommunikation und Präsentation gemeint (siehe Digitalisierung), sondern auch die laufenden Veränderungen der Rahmenbedingungen. Gesetze und behördliche Auflagen wie auch der Sicherheitsaspekt stehen im Wandel und sind ein wichtiger Bestandteil bei der Eventplanung. Eventstudiengänge und -ausbildungen haben sich entwickelt, nun wäre es an der Zeit, dass dasselbe mit Weiterbildungsangeboten passiert. Besonders um Interessierte über Veränderungen und Modernisierungen in der Branche auf dem Laufenden zu halten und sie fit für künftige Entwicklungen und Herausforderungen zu machen. Mein Appell gilt all meinen KollegInnen: Wir müssen anfangen, uns als seriösen Wirtschaftszweig wahrzunehmen, unsere Arbeit und Leistung mehr wertschätzen und wie andere Branchen uns Möglichkeiten schaffen, Beschäftigte weiterzubilden. Nur so können wir auf Dauer mit den Veränderungen der Gegebenheiten sowie der Kundenwünsche mithalten.“

Margit Szeliga-Schrall, MBA, Event- und Kommunikationsagentur „Happy&Ness“, Trainerin für Eventmanagement und -marketing, Mitarbeiterführung sowie Projektmanagement

„Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, aber welche Art der Ausbildung ist die richtige für wen? Erstens die akademische Ausbildung, eine primär theoretische und speziell als Zusatzstudium oder im zweiten Bildungsweg beliebte. Diese Ausbildung ist für jene, die sich neu orientieren oder in die Selbstständigkeit gehen möchten. Zweitens die Ausbildung zur/zum EventmanagerIn. Hier gibt es Lehrgänge an Fachhochschulen, Universitäten und privaten Bildungseinrichtungen. Dabei steht die Ausbildung im Kontext des Marketingtools „Event“ im Fokus. Diese Lehrgänge zielen auf die theoretische Ent- und Abwicklung von Veranstaltungen ab. Die hier Ausgebildeten werden meist als „Junior Projektmanager“ in Agenturen eingesetzt, um die notwendige Praxis zu sammeln. Drittens die praxisnahe Ausbildung als Lehrberuf, der sich in Entwicklung befindet und Ende 2019 an den Start gehen soll. Dieser Lehrberuf wird ein Vorzeigeprojekt sein, weil durch den modernen Lehrplan und die Verbindung mit der praxisnahen, direkten und schnellen Umsetzung erlernter Inhalte, eine fundierte und grundsätzlich vorzuziehende Ausbildungsform erreicht werden kann. Es wird sich zeigen, ob die angebotenen Lehrstellen zu besetzen sind und wie die Ausbildungsstätten damit umgehen. Eine Herausforderung für Lehrlinge wird sicher die Arbeitszeit sein.“

Mag. Oliver Kitz, Gründungsmitglied der EMBA, Erfinder der Hall of Fame des Österreichischen Events und langjähriger Professor an der FH Krems und anderen Instituten

„Durch laufende technische Innovationen, gesetzliche Novellierungen sowie gesellschaftliche Veränderungen und geänderte Anforderungen an die Veranstaltungssicherheit ist eine profunde Ausbildung zum Eventmanager und -veranstalter wichtiger denn je. Ein Wochenendkurs reicht daher längst nicht aus. Es besteht ein vielfältiges Aus- und Weiterbildungsangebot, u. a. startet der neue WIFI-Lehrgang „Eventmanagement kompakt“ im Februar 2020. Weiters bemühen wir uns um die Schaffung eines neuen Lehrberufs „Eventkaufmann“.“

Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien.

Was sich junge Menschen von der Ausbildung zum Eventmanager erwarten, erfahren Sie hier.

Save the date: Eventday 2020 | 23. Jänner | Wien

Fotos: Archiv

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