Hotelier Georg Imlauer ist seit wenigen Wochen Obmann des Salzburg Convention Bureau. Messe & Event sprach mit Imlauer über Stärken, Strategien und Ziele.

Das Salzburg Convention Bureau ist für die Positionierung und Vermarktung Salzburgs als Destination für Firmenevents, Seminare und Kongresse zuständig. Eine wichtige Aufgabe, die Georg Imlauer als Obmann in den nächsten Jahren mitgestalten wird. Er folgt Touristiker Stefan Herzl, der nach vier Jahren das Amt übergibt.

Messe & Event: Herr Imlauer, herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum Obmann des SCB. Ist Ihr Engagement „nur“ den wirtschaftlichen oder auch den persönlichen Anliegen geschuldet?
Georg Imlauer: Beides würde ich sagen. Ich bin ja auch Gründungsmitglied des Salzburg Convention Bureau und es ist meine dritte Obmannschaft. Daher ist mir das SCB eine Herzensangelegenheit. Es ist eine Ehre, das Vertrauen der Branche ausgesprochen zu bekommen. Als Hotelier steckt natürlich auch das wirtschaftliche Interesse der gesamten Branche hinter meinem Engagement, denn die Mitgliedschaft im Convention Bureau bildet ja die Basis für die Vermarktung im MICE-Segment vieler Betriebe.

Salzburg ist eine höchst erfolgreiche Kongressdestination, der internationale Konkurrenzkampf nimmt aber zu. Wie kann Salzburg an der Spitze bleiben oder sich noch verbessern?
Einerseits investieren die Anbieter im Bundesland Salzburg laufend in die Erneuerung und den Ausbau ihrer Infrastruktur. Das stellt zunächst sicher, dass wir stets auf dem aktuellsten Stand der Dinge sind und den Erwartungen der Kunden und Teilnehmer gerecht werden. Und Salzburg bleibt eine authentische Event-Destination mit hohem Qualitätsanspruch.

Georg Imlauer, Obmann Salzburg Convention Bureau

Werden Sie in Sachen Marketing auf erprobte Stärken setzen oder wollen Sie neue Wege erschließen? Welche Strategie werden Sie marketingtechnisch verfolgen?
Unsere erfolgreichen Formate in Deutschland und Österreich sowie die internationalen Messen bleiben ein Fixpunkt. Aber wir investieren mehr in die Produkterfahrung, in Storytelling und in digitales Marketing. Dazu haben wir eine Digitalisierungsstrategie und werden im Sommer mit unserer neuen Website online gehen. Einzigartig in Österreich ist auch unser eigenes Print-Magazin #meetSalzburg, das wir ebenfalls im Sommer online bringen.

Das Convention Bureau ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Wie wichtig ist es Ihnen, weiterhin neue Mitglieder dazuzuholen?
2017 ist das SCB-Portfolio um sechs neue Betriebe gewachsen. Derzeit sind alle Leitbetriebe und Dienstleister in diesem Segment, aus dem gesamten Bundesland Salzburg, an Bord. Aber viele Unternehmer erkennen, dass die Meeting Industry eine gute Möglichkeit ist, bei hoher Wertschöpfung die Auslastung außerhalb der touristischen Saisonen zu erhöhen.

Sie besitzen Hotels in Salzburg und Wien. Inwiefern unterscheiden sich nach Ihrer Erfahrung die beiden Standorte? Gibt es Gemeinsamkeiten?
Gegenüber Wien hat Salzburg den Vorteil, nicht nur eine Stadt, sondern auch das Salzburger Land zu haben, das SCB deckt ja das gesamte Bundesland ab. Der Bekanntheitsgrad und das gute Image beider Destinationen ist aber sicher eine Gemeinsamkeit.

Was sind Ihrer Meinung nach die Trends, die in der Kongresswirtschaft künftig wichtig sein werden?
Die wachsende Anzahl neuer Formate, ich sage nur Meeting-Architektur, und digitaler Tools macht ein Umdenken für alle Beteiligten erforderlich. Was sich früher Konferenz nannte, wird zu einer Unkonferenz und Kongresse werden zu regelrechten Festivals. Das Salzburg Convention Bureau muss diesen Anforderungen mit maßgeschneiderter Beratung gerecht werden, die Anbieter müssen Investitionen entsprechend diesem Trend ausrichten und einen Mehrwert durch neue Serviceleistungen schaffen.

Was sind Ihre Ziele und Pläne in den nächsten vier Jahren?
Das Land Salzburg soll, seiner Strategie zufolge, als Ganzjahresdestination gestärkt werden. Vielleicht entdecken weitere Regionen die Chance, mehr Wertschöpfung durch das MICE-Segment in ihre Region zu bringen – gerade außerhalb der klassischen Ferienzeiten.

Fotos: Salzburg.info/Breitegger, Neumayr.cc

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