Die 11. Jahrestagung des Austrian Convention Bureaus, Convention4u, bot über 230 TagungsexpertInnen, VeranstalterInnen, BranchendienstleisterInnen und Interessierten unter dem Motto „So gestalten wir unsere Zukunft“ erstmals im virtuellen Raum Information, Diskussion und Austausch zur aktuell größten Herausforderung der heimischen Kongress- und Tagungsindustrie.

Ziel des Dachverbands ist es Zusammenarbeit, Zusammenhalt und Know-How innerhalb der Community zu fördern, Perspektive zu geben und als Gemeinschaft das Vertrauen in Kongresse und Tagungen zu stärken. Der Convention Talk – mit Georg Geczek, Leiter des Competence Centers Event Safety Wiener Rotes Kreuz, Chefredakteur Christoph Berndl, ÖW Geschäftsführerin Petra Stolba, ACB Präsident Gerhard Stübe und Netzwerk- und Innovationsforscher Lukas Zenk ( v.l.n.r.) – lieferte tagesaktuelle Einblicke in branchenrelevante Entwicklungen. Spannende Impulse erhielten die TeilnehmerInnen im Austausch mit den ExpertInnen der fünf Think Tanks zu Themen rund um die Zukunft von Kongressen und Tagungen in Österreich.

Wertschöpfungsmotor und internationale Visitenkarte

Österreich zählt mit seinen VertreterInnen der Tagungsindustrie seit Jahrzehnten zu den gefragtesten Kongressdestinationen weltweit. Dies belegen die Ergebnisse des Meeting Industry Report Austria (mira) und die jahrelange Präsenz Österreichs auf den vorderen Plätzen der internationalen Kongressstatistiken. Laut des heute veröffentlichten Reports mira fanden im vergangenen Jahr erstmals über 25.000 Seminare, Firmentagungen und Kongresse mit knapp 1,8 Mio. TeilnehmerInnen und 2,3 Mio. berechneten Nächtigungen statt, was einem Anteil von 2,2% aller Tourismusnächtigungen (rd. 3,4 Mio. Nächtigungen) in Österreich entspricht.

Die Kongress- und Tagungsindustrie ist darüber hinaus „eine Visitenkarte für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Österreich sowie ein wichtiger Treiber für Innovation und Forschung“, so Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung im Rahmen des Convention Talks der ersten virtuellen Convention4u.

Durch das Covid-19 verursachte Veranstaltungsverbot fanden von März bis Ende Mai 2020 kaum bis keine Live-Veranstaltungen statt. Zum Vergleich: 2019 wurden in diesem Zeitraum 7.200 Veranstaltungen (rd. 30 Prozent des Jahresgeschäfts) erfasst, die auch in den nächsten Monaten nicht kompensiert werden können. Das Austrian Convention Bureau initiierte mehrere Befragungen zur aktuellen Situation. So ergab eine Umfrage bei 126 Tagungsbetrieben, dass allein bei diesen im Zeitraum von Mai bis Juni Umsatzverluste in Höhe von mind. 100 Mio. Euro entstanden sind. „Ebenso wie die Reisebüros, Messe- und Eventbranche zählt die Tagungsbranche zu jenen, die es derzeit am Härtesten trifft, denn sie musste als eine der ersten schließen und wird noch für das verbleibende Jahr in ihrer Handlungsfähigkeit stark eingeschränkt sein“, erklärt Gerhard Stübe, Präsident des Austrian Convention Bureaus. „Für abgesagte Veranstaltungen wurde versucht, Ersatztermine zu finden, jedoch erfolgen aufgrund der unsicheren Lage derzeit kaum neue Buchungen und Planungen werden dadurch nahezu unmöglich“, erklärt er weiter.

Den gesamten Meeting Industry Report Austria, Zusammenfassung und begleitendes Grafikmaterial sowie einen detaillierten Bericht über die Auswirkungen von Covid-19 auf die österreichischen Kongress- und Tagungsindustrie finden Sie hier.

Foto: ÖW/Robinson

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