Mit gemeinsamen Kräften haben die Messe Frankfurt, CSGIA und Guangzhou Teyin eine neue Fachmesse für Sieb- und Digitaldruck auf die Beine gestellt, die dem wachsenden Textildruckmarkt Chinas Rechnung tragen soll.

Seit vielen Jahren ist China Weltmarktführer in der Textilherstellung, während die europäische Textilindustrie nur noch ein Schattendasein fristet. Folgerichtig hat sich die Messe Frankfurt als großer deutscher Messeveranstalter in China nach Partnern umgesehen, die für eine Kooperation in Frage kommen. Fündig wurde man bei der China Screen Printing & Graphic Imaging Corporation (CSGIA), die seit 30 Jahren eine Messe für Textildruck veranstaltet, dem Guangzhou Teyin Exhibition Service, sowie der MF Hongkong Ltd.

Am 30. Oktober 2019 konnte der Kooperationsvertrag unterzeichnet werden, der unter anderem die gemeinsame Veranstaltung einer neuen Messe für Sieb- und Digitaldruck namens DS Printech China vorsieht. Die DS Printech China wird ab kommendem Jahr die bestehenden Messen CSGIA und Textile Digital Printing China unter dem Dach des neu errichteten Shenzhen World Exhibition and Convention Centre vereinen. Der Zusammenschluss soll Synergien herstellen und die rasche Entwicklung im Textildruck besser als bisher darstellen können.

Europäisches Know-How für China

China ist auf dem besten Wege, zur weltweit bedeutendsten Wirtschaftsmacht aufzusteigen. Längst sind europäische und amerikanische Unternehmen vor Ort aktiv, um den chinesischen Markt zu beackern. Ganz einfach ist das nicht, denn neben kulturellen Unterschieden bestimmt das wachsame Auge der chinesischen Regierung, wer ins Land darf, und zu welchen Bedingungen. Unklar ist ferner, wie sich das chinesische Bewertungssystem, das ab 2020 starten soll und auch Unternehmen erfasst, auf die Geschäftsbedingungen auswirken wird.

Trotz all dieser Hindernisse übt China eine magische Anziehungskraft aus auf expansionswillige Firmen aus aller Welt, darunter auch Messeveranstalter, denen der heimische Markt wegbricht. Hier sieht die Messe Frankfurt eine strategische Chance, hat sie doch über viele Jahre hinweg Erfahrung auf internationalem Parkett sammeln können, was in Kombination mit dem Nimbus eines Traditionsunternehmens ihren Status als lukratives Partnerunternehmen unterstreicht. Die Expertise der beteiligten Firmen soll auch die DS Printech China vom Start weg zu einer Erfolgsgeschichte werden lassen. Die Zeichen dafür stehen gut.

Print ist in

Des einen Freud, des anderen Leid. Während die Verlagsbranche unter einem Schwund an Druckaufträgen leidet, erfreut sich der Textildruck ausgesprochener Beliebtheit. Mit modernen digitalen Druckmaschinen lassen sich bei vergleichsweise niedrigem Aufwand Stoffe in hervorragender Qualität bedrucken. Das Interesse an derartigen Maschinen ist entsprechend groß, und die Hersteller investieren viel Zeit und Geld in die Weiterentwicklung ihrer Gerätschaften. Ein dynamisches Umfeld also, und damit eine gute Voraussetzung für eine Fachmesse, die einen profunden Überblick über die Fertigungsmethoden der Branche abbildet.

Die DS Printech China hat mit der Technologiehochburg Shenzhen einen guten Standort mit entsprechender Infrastruktur gewählt. Messe Frankfurt-Geschäftsführer Detlef Braun ist daher auch sicher, dass die neue Messe eine willkommene Ergänzung des globalen Texpertise-Netzwerks an Textiltechnikveranstaltungen darstellt. Für den Start im kommenden Jahr werden 600 Aussteller erwartet, denen 40.000 m² Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen. Gezeigt werden alle gebräuchlichen Drucktechniken, aber auch Spezialverfahren, Trägermaterial und Zubehör wie Pigmentpaste.

Im Oktober 2020 wird die erste DS Printech China stattfinden, bis dahin haben potenzielle Aussteller und Besucher Zeit, die neue Messe in ihren Jahresablauf zu integrieren.

Foto: CSGIA

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