Das Wiener Pioneers Festival hat sich in den letzten Jahren zum Fixtermin für Startups, Unternehmen und Investoren entwickelt. Ein ungewöhnlicher Event mit einer weiblichen Note. Denn als Director ist Natalie Thonhauser für die komplette Umsetzung der Veranstaltung verantwortlich.

Eine ungewöhnliche Karriere. Nach dem Kunstgeschichte-Studium hat Natalie Thonhauser vor allem kleinere Kulturprojekte und Vernissagen organisiert. Irgendwann wollte sie aber die Szene wechseln und da ihr das Thema Event immer schon sehr am Herzen lag, ist sie zum Team des Pioneers Festival gestoßen.

Sie erinnert sich: „Ich bin da total blauäugig hineingewachsen und über die letzten vier Jahre hat sich das Thema total dynamisch entwickelt. Heute leite ich die Gesamtkoordination des Festivals gemeinsam mit meinem starken internationalen Team. Dieses Spektakel wäre aber nicht ohne unseren langjährigen Show-Partner und Wow-Lieferanten Media Apparat möglich, die ­essenziell zur prickelnden Atmosphäre beitragen.“

Internationale Szene liebt Wien

Mittlerweile hat sich das Pioneers Festival zum Fixpunkt in der internationalen Startup-Szene entwickelt. Aus allen Teilen der Welt kommen die Teilnehmer nach Wien.

„Am Pioneers Festival nehmen Menschen aus rund 70 Nationen teil. Alleine bei uns im Team arbeiten zwölf Nationalitäten. Diese Internationalität kombiniert mit dem Wiener Charme ist eines unserer Erfolgsgeheimnisse. Das wird von unseren internationalen Teilnehmern sehr geschätzt. Unser Markenzeichen ist außerdem die besondere Mischung aus Präsentation, Show, Pitches und Networking. Außerdem haben wir eine eigene App für das Festival entwickelt, mit deren Hilfe die Teilnehmer zum Beispiel auch Meetings vereinbaren können. Heuer bieten wir zum ersten Mal auch ,Speed Dating‘ an. Unsere Hauptzielgruppen dabei sind große Unternehmen, Start­ups und Investoren, im Verhältnis 40/30/30. Die bringen wir dabei zusammen“, so Natalie Thonhauser.

Imperialer Rahmen für visionäre Ideen

Als Rahmen für das Pioneers Festival dient die HOFBURG Vienna. Die besondere Atmosphäre des imperialen Ambientes bietet einen spannenden Kontrast zu den visionären Inhalten. „Bis auf die Redoutensäle bespielen wir die gesamte HOFBURG Vienna – aber die erforschen wir auch noch. Wir sind jetzt das vierte Jahr hier eingemietet. Davor gab es eine kleinere Version. Dort sind wir dann aber auch aus allen Nähten geplatzt. Außerdem wollten wir wirklich eine ehrwürdige Location für unser Festival finden. Startup-Festivals gibt es ja zuhauf. Da muss man sich schon differenzieren. Die meisten werden auf Low-Budget organisiert und da wollen wir uns ganz bewusst abheben. Mit einer Location wie der HOFBURG Vienna ist uns das auch perfekt gelungen. Der ,Imperial Palace‘ ist ganz wichtig für unser Gesamtkonzept. Mit diesem Asset punkten wir rund um den Globus. Unsere Speaker kommen ja hauptsächlich aus Amerika und Asien. Wenn die hören, wo sie auftreten werden, dann fangen ihre Augen zu funkeln an. Für uns ist das sicher eines der wichtigsten Selling-Argumente“, erläutert Thonhauser.

Auch für das Team der HOFBURG Vienna ist das Pioneers Festival eine besondere Erfahrung, wie Marketing-Chefin Monika Scheinost erklärt. „Die Veranstaltung wächst von Jahr zu Jahr immer weiter. Das Pioneers Festival ist eine unheimliche Erfolgsgeschichte. Wenn man sich die Entwicklung des gesamten Projekts vor Augen führt, kann man nur den Hut ziehen. Für uns ist das ­ungewöhnliche Setup des Festivals ein besonderes Vergnügen. Wir haben ja bis zu 350 Veranstaltungen pro Jahr im Haus. Mit dem besonderen Format des Pioneers Festival können wir einmal mehr die Vielfalt der HOFBURG Vienna präsentieren.“

Pioneers Festival – und was passiert danach?

Was passiert eigentlich nach dem Pioneers Festival, was wird aus den Startups, die sich in Wien präsentiert haben? „Früher war es schwer, die Erfolge nach dem Festival zu tracken. Denn bis zum letzten Jahr waren wir ja eigentlich ein Eventformat. Heuer haben wir aber unsere eigene Investmentschiene installiert. Unter dem ,Pioneers Invest‘ haben wir gemeinsam mit ,Speed Invest‘ den größten Startup-Fonds Österreichs aufgestellt. Er ist mit 70 Milionen Euro dotiert. Wir wollen uns dabei vor allem auf die CEE-Region konzentrieren. Das sind die Startups, die bei uns durchkommen. Denen wollen wir künftig auch Funding geben können. Wir haben dazu das neue Modell ,Work for Equity‘ installiert. Bei uns bekommen sie nicht nur Geld, sondern werden auch aktiv bei der Umsetzung unterstützt und von Mentoren begleitet“, erklärt Natalie Thonhauser.

Auch international wird mit einer Veranstaltungsreihe für das Pioneers Festival in Wien die Werbetrommel gerührt. „Wir haben auch ein eigenes Eventformat für 100 bis 150 Leute. Das ist eine Abendveranstaltung und nennt sich ,Global Pioneers‘. Diese Veranstaltung findet rund um die Welt statt, von Dubai bis Tokio. Unsere Homebase ist aber jedenfalls Wien. Wien ist zwar nicht die erste Stadt an die man beim Thema Startups denkt, aber es die lebenswerteste Stadt der Welt und dieses Argument ist für unsere Teilnehmer extrem wichtig. Allerdings haben wir in Europa oft das Problem, dass wir unsere Vorteile nicht gut genug kommunizieren. Da haben uns die Amerikaner einiges voraus. Die wissen, wie man Sachen perfekt verkauft. Hier müssen wir noch einiges dazulernen“, meint Thonhauser.

Und wie sieht es aus mit Plänen für die Zukunft? Natalie Thonhauser: „Wir wollen von der Größe her gar nicht mehr so viel wachsen. Uns geht es vor allem um die Qualität für die Teilnehmer. Darauf werden wir den Fokus legen.“ Das nächste Pioneers Festival findet übrigens am 24. und 25. Mai 2016 in der HOFBURG Vienna statt.

Foto: © Andrew Rinkhy

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