Von 18. bis 20. Juni hat die zweijährliche Fachmesse Stage|Set|Scenery zum dritten Mal stattgefunden. Veranstaltet wird sie von der Messe Berlin und der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft DTHG

Im Juni vor vier Jahren hieß es zum ersten Mal „Vorhang auf!“ für die Stage|Set|Scenery, die sich zurecht als „World of Entertainment Technology“ beschreibt. Mit dem frühsommerlichen Termin abseits ähnlicher Veranstaltungen, einem starken Rahmenprogramm aus Kongressen und Workshops, sowie dem klaren Fokus auf Fachpublikum ist es gelungen, die Stage|Set|Scenery zu einem fixen Eintrag im Kalender hochrangiger Firmen der Unterhaltungsbranche werden zu lassen.

Dies alles verbunden mit einem modernen Image, das verspricht, sämtliche Aspekte der Unterhaltungstechnik abzubilden und neben traditionellen Gewerken aktuellen Trends nachzuspüren. Eine Ausgangslage, die in Zeiten des Umbruchs auf nährstoffreichen Boden fällt. So haben sich heuer 311 Aussteller aus 20 Ländern und 6.000 Besucher auf der Stage|Set|Scenery eingefunden. Ein Zeichen, dass die Messe als willkommene Alternative zu ähnlichen Großveranstaltungen aufgenommen wird. 

Get in touch 

Eines der Erfolgsrezepte der Stage|Set|Scenery ist ganz klar in der interaktiven Ausrichtung zu sehen. Besucher sollen nicht nur durch die Gänge lustwandeln, sondern aktiv in die Veranstaltung eingebunden werden. Wichtig ist das Live-Erlebnis, welches die vorgestellten Produkte sozusagen auf einer Metaebene gleich zur Anwendung bringt. Dabei kommen Kostümbildner in Berlin genauso auf ihre Kosten wie Lichttechniker und Sicherheitsbeauftragte.

Das Themenfeld ist weit und heuer durch einen „Immersive Showroom“ ergänzt wurden, in dem Besucher auf Tuchfühlung mit immersiver Technik gehen konnten. Schließlich ist Theorie nur die halbe Miete, und erst praktische Erfahrungen vermögen Aufschluss zu geben über den möglichen Nutzen einer Anwendung. Auffallend an der Stage|Set|Scenery ist, dass sie trotz zweijährlicher Ausrichtung sehr nah am Puls der Zeit ist. Als eine der wenigen Messen ihrer Art hat sie erkannt, dass auch im Veranstaltungsgewerbe Umweltfragen an Bedeutung zulegen. „Die Fridays for Future“-Bewegung hat den Grundstein gelegt, nun ist es an Herstellern und Veranstaltern, ihr Angebot entsprechend zu gestalten.  

Megatrend Ökologie 

Kann die Veranstaltungsbranche eine grüne Zukunft begünstigen und dadurch eine Renaissance ihrer selbst auslösen? Oder ist es ratsamer, nicht mit der Zeit zu gehen, auch auf die Gefahr hin, mit der Zeit aufgrund sinkender Nachfrage „gehen“ zu müssen? Die Weichen werden jetzt gestellt, und die Deutsche Filmakademie hat den Sprung schon vollzogen: Verleihungen des Deutschen Filmpreises sollen künftig mittels des Managementsystems SUSTAINEVENT umgesetzt und explizit als „Green Event“ beworben werden. Eine Maßnahme, die wohl ihre Schüler finden wird.

In eine ähnliche Richtung zielte ein Beitrag in der EventManufaktur, in dem eine CO2-neutrale Tagungs- und Eventlocation vorgestellt wurde. Auch in der Bühnentechnik gibt es immer mehr Ansätze, die Stromversorgung ökologieverträglich zu gestalten. Ein Novum in einer Branche, die bislang rein technikfokussiert gewesen ist. Ob der Megatrend Umweltbewusstsein anhält, wird die Zukunft weisen. Auf der Stage|Set|Scenery ist man jedenfalls ganz vorne dabei. 

In zwei Jahren wird die Stage|Set|Scenery wieder stattfinden, und zwar von 15. bis 17. Juni 2021.

Foto: Stage|Set|Scenery

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