Nach der Messe ist vor der Messe – in diesem Fall geht es sogar noch schneller: Gerade erst steuern in Frankfurt Musikmesse und Prolight + Sound (15. bis 18. April 2015) ihrem  heurigen Finale entgegen, da werden bereits Pläne für das kommende Jahr präsentiert. Detlef Braun, Geschäftsführer Messe Frankfurt, Stephan Kurzawski, Geschäftsleiter der Messe Frankfurt Exhibition GmbH und Kai Hattendorf, Bereichsleiter Digital Business (am Foto v. l. n. r.) unterziehen das Messedoppel einem grundlegenden Relaunch. Die Basis dafür liefern unzählige Gespräche mit Ausstellern und Besuchern.

Handy-Apps, Computer-Games, Internet: Unser Freizeitverhalten hat sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Davon betroffen ist vor allem auch der Bereich Musikmachen. Vor allem die Jugend greift immer seltener zum Instrument, ein Thema, das die Musikmesse seit geraumer Zeit zu spüren bekommt. Wie immer in einem herausfordernden Marktumfeld stellt sich für das Management die Frage: Ist das Glas nun halbvoll oder halb leer?

Das Führungsteam der Messe Frankfurt ist überzeugt, dass trotz aller Herausforderungen die Chancen überwiegen. Bereits seit längerer Zeit hat man daher an einem frischen Konzept für die Veranstaltung gearbeitet. Fest steht: Die Umsetzung wird Mut, Vision und auch ein finanziell solides Fundament brauchen. Detlev Braun lässt keine Zweifel aufkommen: „Gerade in einem herausfordernden Umfeld braucht die Musikmesse einen starken Messeveranstalter. Deshalb werden wir noch umfangreicher in die Weiterentwicklung investieren.“

Frühjahrtermin bleibt

Bei allen Visionen wird an einem nicht gerüttelt: Der bewährte Termin im Frühjahr, mit genügend Abstand zur amerikanischen NAMM-Show, bleibt bestehen. Neu ist aber, dass sich die beiden Messen ab 2016 nur mehr an zwei Tagen überschneiden werden. Die Prolight + Sound startet am Dienstag und läuft bis Freitag (5. bis 8. April 2016), die Musikmesse öffnet ihre Tore am Donnerstag und läuft dafür bis Sonntag (7. bis 10. April). Detlef Braun: „Die Rückmeldungen haben uns darin bestärkt, sowohl am Standort Frankfurt als auch am Frühjahrstermin festzuhalten und die internationale Komponente sowie die Angebote für Musiker und Musikinteressierte noch weiter zu stärken.“

Business ist wichtig, Emotionen aber auch

Vor allem das Thema Emotion soll, passend zum Thema, in Zukunft eine tragende Rolle im Konzept spielen. Das beginnt schon beim Essen, denn Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen. „Wir wollen auch die Gastronomie an das Thema anpassen. Statt der üblichen Würstchenbuden könnte es ja etwa auch ein Hard Rock-Café geben“, sagt Kai Hattendorf. Auch die Namen der einzelnen Messeteile hat man versucht zu emotionalisieren. „Electro Meets Recording“, „Classic Meets Jazz“ und „Rock Meets Pop“ sollen künftig den Besuchern den Weg zu den entsprechenden Anbietern weisen.

Neu ist außerdem, das die Prolight + Sound ab 2016 komplett in den Ostteil verlegt wird. Dort stehen weitere Hallenfläche für ein künftiges Wachstum zur Verfügung.

So wird das Gelände künftig zwischen den beiden Messen aufgeteilt: Die Musikmesse belegt die Hallen 8, 9 und 11. Für die Prolight + Sound sind die Hallen 1, 3, 4 und 5 reserviert. Neben den Außenflächen sollen auch die Congressräume mit einem hochkarätigen Konferenzprogramm bespielt werden. Außerdem soll man in Zukunft auch in Frankfurt selbst stärker merken, dass die Musikmesse in der Stadt ist.

Alle Tage offen für Endbverbraucher

Nachdem der Musikmesse in den letzten Jahren große Aussteller, wie zum Beispiel Warwick oder zuletzt Fender, abhanden gekommen sind, hat man erneut das intensive Gespräch mit den Ausstellern gesucht. Eine weitere wichtige Erkenntnis daraus: der Endkunde ist enorm wichtig und muss stärkeren Zugang zur Messe haben. Demnach werden ab 2016 alle Tage nicht nur für Fachbesucher, sondern auch für Endkunden offenstehen. Stephan Kurzawski erklärt: „Das neue Konzept soll Musik für Endverbraucher mit allen Sinnen erfahrbar machen. Damit tragen wir einen weiteren Teil zur Förderung des aktiven Musizierens bei.“

Fürs Geschäftliche wird übrigens ein eigener B2B-Bereich installiert, der nur Ausstellern, Fachhändlern und Distributoren offensteht.

Weitere Details zur neuen Strategie für Musikmesse und Prolight + Sound gibt es im Juni im Messe & Event Magazin, Ausgabe 3/2015.

www.musikmesse.de          pls.messefrankfurt.com

 

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