Dichtes Gedränge zeugte von hohem Publikumsinteresse an den rund 240 Ausstellern im Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste.

„Do it yourself“ ist einer der gesellschaftlichen Megatrends der letzten Jahre. Davon zeugen nicht nur die zahlreichen Baumärkte an der urbanen Peripherie, sondern seit zehn Jahren auch die Veranstaltungen des amerikanischen Magazins „Make“. Diese firmieren unter dem Begriff „Maker Faire“, wobei die bewusst altmodische Schreibweise auf die lange Tradition des Selbstmachens hinweisen soll. Das erfolgreiche Konzept hat sich auch in Europa etabliert, am 16. und 17. April ist die erste österreichische Ausgabe an den Start gegangen.

Coole Makers, cooles Ambiente

Eine passendere Location als das Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste ließe sich kaum denken, um die zahlreichen Ausstellungsobjekte in Szene zu setzen. Mit seinem altindustriellen Flair stellten die Räumlichkeiten die richtige Atmosphäre her, wenn auch im Sinne des Besucherflusses Einschränkungen hinzunehmen waren. Zeitweise artete die Navigation durch die Haupthalle im Erdgeschoß regelrecht in Geschiebe aus, das eine Flucht ins Freigelände nahelegte.

Upcycling, Schrottkunst und Programmieren

Auf einer kleinen Bühne im Freigelände absolvierte eine Roboter-Band im Stundentakt familientaugliche Live-Konzerte und zahlreiche Gastro-Anbieter sorgten für Speis und Trank. Die „Maker Faire“ ist nämlich nicht nur ein beliebter Treffpunkt für Geeks und Nerds, sondern für die gesamte Familie. Die Veranstalter betrachten als impliziten Auftrag, die Jugend an das Selbstmachen heranzuführen. Dabei stehen der spielerische Zugang und die Freude am Basteln im Vordergrund, egal ob es um Programmierplattformen wie Arduino geht, um Steampunk-Klamotten, oder um das Aufarbeiten defekter Geräte.

Know-how für DIY

Auf einer Veranstaltung wie der „Maker Faire“ darf trotz praxisnaher Ausrichtung etwas Theorie nicht fehlen. Diesen Part übernehmen Workshops und Diskussionsrunden, die auch einen gesellschaftspolitischen Ansatz haben. Als Beispiel sei das Hausbau-Projekt „WikiHouse“ genannt, bei dem Kollaboration und Teilen im Vordergrund stehen. Dem großen Besucherandrang nach wird es wohl weitere „Maker Faires“ in Österreich geben, konkrete Termine stehen allerdings noch nicht fest.

Foto: © Samuel Colombo

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