Wenn sich die Wirtschaft günstig entwickelt, dann merkt man das natürlich auch auf der Messe. Auch für die Frankfurter Konsumgütermessen Christmasworld, Floradecora, Paperworld und Creativeworld zeigt die Kurve nach oben.

Solche Nachrichten verkündet ein Geschäftsführer natürlich am allerliebsten. Wenn die Richtung stimmt, die Trendkurve nach oben zeigt, dann ist Hochstimmung angesagt. Für Messemacher gibt es dabei im Wesentlichen nur eine Handvoll entscheidender Kennzahlen: Neben den verkauften Quadratmetern sind es vor allem die Anzahl der Aussteller und Besucher sowie deren Internationalität, die Indikatoren für den Erfolg einer Veranstaltung sind.

3,5 Prozent mehr Aussteller als im Vorjahr

Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, kann heuer mit positiven Nachrichten aufwarten, wenn es um den Verbund der Konsumgüterfachmessen Christmasworld, Paperworld und Creativeworld sowie den floralen Marktplatz Floradecora geht, der von 26./27. bis 30. Jänner 2018 das Geschehen auf dem Messegelände der Hessenmetropole bestimmt. Insgesamt 3.023 angemeldete Aussteller aus 69 Ländern (2017: 2.920 Aussteller aus 63 Ländern) hat man nach Frankfurt gelotst.

„Das ist ein hervorragendes Ergebnis für unsere themenfokussierten Fachmessen, die 2018 mit einem Ausstellerplus von 3,5 Prozent über die 3.000er-Marke klettern“, sagt Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. Verantwortlich dafür sind laut Braun die günstigen Wirtschaftsentwicklungen in Deutschland, Europa und der Welt. Sie haben positiven Einfluss auf die Konsumgüterbranche und somit auch auf die Entwicklung der entsprechenden Messen in Frankfurt. Braun: „Die gestiegene Internationalität auf 82 Prozent bestätigt, dass der Weltmarkt der jeweiligen Konsumgüterbranche auf der Christmasworld, der Paperworld und der Creativeworld zu Hause ist.“ Außerdem machen diese Zahlen für Braun deutlich, dass die Frankfurter Messen für Hersteller der international stark verflochtenen Konsumgüterindustrie eine bedeutsame Marketingplattform sind.

Christmasworld bestätigt Status als Leitmesse rund um saisonale Dekoration und Weihnachten.

Eva Olbrich, Director of Christmasworld, Messe Frankfurt Exhibition GmbH

Das bestätigt uns auch Eva Olbrich, Director of Christmasworld, Messe Frankfurt Exhibition GmbH, beim sonntäglichen Halbzeitinterview vor Ort auf der Messe. Auch ihr Thema Christmasworld entwickelt sich nach Wunsch. „Wir können sehr zufrieden sein“, sagt Olbrich. „Wir haben erneut eine äußerst erfolgreiche Christmasworld hier in Frankfurt am Start, mit über 1.000 Ausstellern aus der ganzen Welt. Diese Aussteller sind aktuell sehr zufrieden mit dem, was wir an Besuchern hier in Frankfurt erreichen konnten. Die Struktur der Messe ist bewährt, sie ist bekannt, die ist einfach ein fester Fels im Jahresreigen der Messen. Und die Christmasworld ist einfach die Leitmesse für das Thema saisonale Dekoration und Weihnachten. Das hat sie dieses Jahr erneut bewiesen.“

Der deutsche Markt für Weihnachts- und Festartikel verzeichnete nach Hochrechnung der IFH Retail Consultants Köln ein deutliches Umsatzplus von 3,4 Prozent. Die Freude am Weihnachtsfest und am festlichen Dekorieren steigt wieder. Deutsche Verbraucher gaben im vergangenen Jahr insgesamt 2,79 Milliarden Euro für Weihnachts- und saisonale Festartikel aus. Hinzu kommt die wirtschaftliche Bedeutung des Weihnachtsgeschäfts, das nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland ebenfalls zulegen konnte. Der Onlinehandel wächst stark, gleichzeitig erwarten die Kunden beim Geschenkekauf im stationären Handel weihnachtliche Atmosphäre und ein besonderes Einkaufserlebnis. Für 2018 sprechen die Verbände für den Möbelhandel, Baumarkt- und DIY-Handel vor allem von dem dringenden Bedarf einer intelligenten Vernetzung von stationärem und Onlinegeschäft.

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Floradecora: Kleiner, dafür kuscheliger und intensiver

Auch mit dem neuen Messebereich Floradecora zeigt sich Olbrich zufrieden. Im Vorjahr feierte das Format rund um frische Blumen und die entsprechenden Dekorationsideen in Halle 11.1. Premiere. Dort konnte allerdings nicht die gesamte Halle gefüllt werden. Also hat man die Schau heuer in die Galleria zwischen Halle 8 und Halle 9 verlegt. Hier sollen unter anderem 40.000 rote Rosen die Ideen der Besucher beflügeln. Die Ausstellerzahl liegt zwar deutlich unter dem Vorjahr, dafür ist die Inszenierung kompakter. Eva Olbrich: „Mit dem Umzug haben wir mehrere Wünsche der Aussteller berücksichtigen können. Zum einen war der Wunsch da, dass man die Floradecora stärker in das Herz der Christmasworld bringt. In der Galleria ist der Platz aber begrenzt. Dadurch stehen die alle etwas kuscheliger, aber es wirkt so auch belebter. Jeder Besucher, der auf der Christmasworld ist, geht durch die Galleria, von da her ist eine sehr hohe Frequenz, aber auch ein sehr hohes Interesse da.“ Auch die geringe Ausstellerzahl beunruhigt Eva Olbrich nicht, im Gegenteil: „Grundsätzlich muss ich sagen, hat jede Messe eine gewisse Fluktuation, das ist normal. Es ist aber in der Tat so, dass die Aussteller der Floradecora, die aktuell hier sind, die Protagonisten sind. Das sind diejenigen, die auch erkannt haben, dass sie mit dem Thema Verkauf von Blumen und Pflanzen neue Wege gehen müssen. Uns ist gelungen, in diesem Jahr neue Länder dazuzugewinnen. Die großen Anbieter und Züchter, wie Dümmen oder Royal Flora Holland, sind alle hier. Darüber hinaus haben wir auch Gemeinschaftsstände von Dänemark und Kenia. Das heißt, wir bilden eigentlich einen Großteil der Anbaugebiete, wo die Blumen produziert werden, ab.“

Neue Perspektiven will die Paperworld eröffnen

Michael Reichold, Objektleiter Paperworld, Messe Frankfurt Exhibition GmbH

Das Motto „Hello new perspectives“ wählte das Frankfurter Messeteam für die Paperworld 2018. So will man den internationalen und nationalen Besuchern sowohl im Office- als auch im Stationery-Bereich „neue Blicke“ auf das weltweit größte PBS-Angebot offerieren. Mehr als 1.600 Aussteller aus rund 60 Ländern präsentieren sich auf insgesamt acht Hallenebenen des Frankfurter Messegeländes. „Die Paperworld überzeugt die Fachbesucher mit einem in Tiefe und Breite einmaligen Angebot bei ,the visionary office‘ und ,the stationery trends‘. Wir entwickeln das Branchenhighlight mit neuen Perspektiven weiter, damit es die ideale Plattform zum Start ins neue Geschäftsjahr ist, auf der alle Neuheiten und Trends erlebt werden können“, sagt Michael Reichhold, Leiter der Paperworld. Im Rahmenprogramm geht es um wertvolles Know-how. Hier erhalten die Aussteller wertvolle Impulse und Businessideen für den Groß-, Einzel- und Fachhandel, für Buch-, Internet- und Versandhandel sowie für gewerbliche Einkäufer großer Unternehmen.

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Creativeworld: DIY als Gegentrend zur Digitalisierung

Bleibt zum Schluss die Creativeworld, die internationale Leitmesse für den Hobby-, Bastel- und Künstlerbedarf. Sie gilt als Branchenbarometer und Trendscout. 340 Hersteller aus aller Welt sind an den Main gekommen. Neben dem Topthema „Street Art“ profitiert die Veranstaltung vom derzeitigen DIY-Trend, denn  „do it youself“ ist quer durch alle Altersgruppen wieder hip. Für Michael Reichold liegt der Grund dafür auf der Hand: „Der DIY-Trend hat auch mit der Digitalisierung zu tun. Denn je mehr wir vor technischen Geräten sitzen, umso weniger kreativ sind wir. Aber zu jedem Trend gibt es auch einen Gegentrend und ich denke, dass DIY tatsächlich auch so ein Gegentrend zur Digitalisierung ist. Wir wollen nicht nur wischen, sondern auch wieder malen und schreiben.“

Fotos: © Messe Frankfurt Exhibition GmbH/Pietro Sutera, Messe Frankfurt Exhibition GmbH (2)

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