Das traditionsreiche Vorarlberger Poolbar-Festival zeigt der Coronapandemie mutig die Stirn und soll plangemäß von 23. Juli bis 30. August 2020 über die Bühne gehen.

Trotz zahlreicher Lockerungen zögern viele Veranstalter, ihr ursprünglich geplantes Sommerprogramm umzusetzen. Aus verständlichen Gründen, schließlich sind gerade Pop- und Rockkonzerte kaum im Regierungsprogramm berücksichtigt worden, sitzen zahlreiche internationale Künstler aufgrund der Reisebeschränkungen fest, und im Falle einer neuen Infektionswelle droht immer noch eine kurzfristige Absage.

Ganz im Westen Österreichs wagt sich das Poolbar-Festival vor und will am 23. Juli sein diesjähriges Programm starten. Das lustige Treiben rund um das Alte Hallenbad in Feldkirch soll wie immer mit einem bunten Programm aus Konzerten, Lesungen, Poetry Slams, Comedy, Brunch und DJ-Beschallung für Kurzweil beim vorwiegend jungen Publikum sorgen. Zudem ist in Zusammenarbeit mit dem ORF der Vorarlberger Musikpreis Sound@V ausgelobt, der auf rege Teilnahme hofft. Wer das Poolbar-Festival kennt und schätzt, wird auch dieses Jahr auf seine Kosten kommen – selbst wenn in diesem Jahr manches anders ist als in den letzten 25 Jahren gewohnt.

Spaß mit Verantwortung

Dass ernstzunehmende Popkultur, zumal, wenn sie sich in alternativen Gefilden bewegt, gerne Grenzen auslotet, muss kein Widerspruch sein zum Befolgen der zahlreichen Regeln, die seitens der Veranstalter verhängt wurden, um das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu minimieren. Das Areal um das Alte Hallenbad ist diesmal eingezäunt, um die Zahl der Besucher besser kontrollieren zu können. Tickets sind auf die maximal zulässige Teilnehmerzahl limitiert und sollten tunlichst vorab besorgt werden, auch bei Veranstaltungen mit kostenlosem Eintritt. Dafür werden alle Besucher einen reservierten Sitzplatz oder ein zugewiesenes Aeral vorfinden, auf dem durchaus auch getanzt werden darf.

Kontaktdaten der Besucher werden auf freiwilliger Basis erhoben, um im Fall des Falles Infektionsketten rückverfolgen zu können. Dass die Veranstaltungen ausnahmslos im Freien stattfinden, sollte dabei helfen, das Infektionsrisiko zu minimieren. Insgesamt scheint den Veranstaltern des Poolbar-Festivals ein guter Kompromiss aus Vergnügen und Sicherheit gelungen zu sein.

Stilsicher im Auftritt

Ob seiner Lage nahe der Grenze zu Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz hat sich das Feldkirchner Poolbar-Festival im Laufe der Jahrzehnte einen exzellenten Ruf auf internationaler Ebene erspielt. Einen Ruf, den man nicht gerne mit einem mittelmäßigen Programm aufs Spiel setzt. Demzufolge ist das diesjährige Lineup über alle Zweifel erhaben, auch wenn manche Künstler coronabedingt nicht dabei sein können.

So werden ab 23. Juli unter anderem Jazzdrummer Manu Delago samt Ensemble, Lou Asril, Fink, Oehl sowie die Comedystars Maschek auftreten. Das Abendprogramm beginnt in der Regel um 19 Uhr. Die DJ-Parade entfällt diesmal, dafür sollen auf der Freibadbühne wechselnde DJs für Tanzmusik aus den Clubs der Welt sorgen. Im Grunde also ein vielfältiges und stimmiges Programm, wie man es vom Poolbar-Festival kennt. Bleibt zu hoffen, dass Wetter und die Gesundheit aller Beteiligten mitspielen. 

Foto: Eva Sutter

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