Im Gespräch mit Messe & Event lässt Wolfgang Strasser, Geschäftsführer der Messe Tulln, aufhorchen. 2016 konnte der Jahresumsatz im Vergleich zu 2010 um 60 Prozent gesteigert werden – und sogar 2017 hält er einen weiteren Zuwachs für möglich. Basis für den Erfolg ist der konzentrierte Fokus auf bestmöglichen Service für Aussteller und Besucher.

Messe & Event: Die Messe Tulln hat in den letzten Jahren kontinuierlich in die Modernisierung investiert. Was genau wurde umgesetzt?
Wolfgang Strasser: Seit 2012 wurden insgesamt € 17 Mio. investiert. Jetzt verfügt die Messe Tulln über mehr als 30.500 m² Hallenfläche bei 85.000 m² Gesamtfläche. Für die Aussteller wurde damit die perfekte Infrastruktur geschaffen. So liegt beispielsweise die Lichtstärke in allen Hallen bei mindestens 500 Lux, was immerhin einem Büroarbeitsplatz entspricht, und die Belieferung ist überall mit LKW möglich, die Tore sind bis zu 8 Meter breit. Höhepunkt des Modernisierungsprogrammes war die Eröffnung der neuen Messehalle 3 mit 6.500 m² Hallenfläche, des neuen Messerestaurants sowie von Büros, des neuen Tagungszentrums und von Seminarräumen. Für die Besucher ist das gesamte Messegelände barrierefrei und die Anzahl der WC-Anlagen wurde verdreifacht.

Wie hat sich das Geschäft der Messe Tulln entwickelt?
Die letzten fünf Jahre brachten einen Wachstumsschub, der in der mehr als 60-jährigen Unternehmensgeschichte einzigartig ist. So liegt der Jahresumsatz 2016 um 60 % über jenem von 2010. Dementsprechend positiv waren die Wertschöpfungseffekte für die gesamte Region. In dieser Zeit wurden sechs neue Messen in Tulln entwickelt. Zum wahren „Blockbuster“ hat sich die Bike Austria, die einzige Messe der Motorradimporteure in Österreich, entwickelt und die HausBau + EnergieSparen ist nur fünf Jahre nach der Premiere eine der führenden Veranstaltungen in diesem Segment in Österreich. Aber auch die Traditionsveranstaltungen Internationale Gartenbaumesse, Boot Tulln und Pool+Garden sind in dieser Zeit deutlich zweistellig gewachsen.

Auf welche Bereiche setzen Sie bei der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens besonders?
Unser Ziel ist die Serviceführerschaft. Besucher und Aussteller stehen bei uns im Mittelpunkt. Wir arbeiten mit viel Leidenschaft daran, dass der Messeauftritt gelingt. Alle Prozesse sollten möglichst einfach laufen, sodass der Event effizient und erfolgreich ist. Für die Besucher wurde Mitte 2016 ein neuer, besonders einfacher Online-Ticketshop installiert. Besonders gut ist die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Insgesamt drei Bahnhöfe inklusive dem Hochleistungsbahnhof Tullnerfeld werden per Gratis-Shuttle angefahren. Die insgesamt 7.000 PKW-Parkplätze sind in unmittelbarer Umgebung der Messe Tulln und durch das neue Verkehrsleitsystem sehr übersichtlich erreichbar. Zusätzliche Kosten entstehen für das Parken nicht. Das All-in-Ticket umfasst neben dem Parkplatz und Eintritt auch sämtliche Shuttledienste.

Wie sieht Ihre Prognose für das heurige Jahr aus?
Nach fünf Jahren in Folge mit Zuwächsen bei Besuchern und Ausstellern liegt die Latte jetzt natürlich schon sehr hoch. Aber es sieht ganz so aus, als wäre auch 2017 wieder eine Steigerung möglich. Besonders viele Neuerungen bringt das Frühjahr – von der Designschau der Tischler auf der „HausBau+EnergieSparen“ bis zur Wahl und Präsentation des Motorrads des Jahres auf der „Bike Austria“. Groß ist auch die Freude auf die zahlreichen Neuheiten auf der „pool+garden“ und der „Boot Tulln“. Und nach sechs Jahren in Folge mit Gewinn ist die Basis für mittelfristige Wachstumsinitiativen klar gegeben.

Aufmacherfoto: Messe Tulln/Friedrich Jansenberger
Portraitfoto: Messe Tulln/Gregor Semrad

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