Mercedes verwandelte auf der IAA 2017 die gesamte Festhalle zu einer Dialog-Plattform, die dem Diskurs zu relevanten Zukunftsthemen neue Impulse gab und die Grenzen der Messe überschritt.

Konzept

Für Mercedes sollte auf der IAA (Internationale Automobil-Ausstellung) eine Plattform geschaffen werden, die in ­Zeiten von Wandel und Disruption die Mobilität von morgen mit­gestaltet und die Markenkommunikation der Zukunft vordenkt. Dafür erhielt die gesamte Festhalle eine moderne, urbane und nahbare ­Atmosphäre, die von Dialog- und Inter­aktionsformaten geprägt war. Durch eine offene, dreistöckige Architektur wurde ein Raum für eine dezentrale Kommunikation geschaffen, in der sich digitale und physische Welten zu inno­vativen Erlebnis- und Dialog-Formaten verbanden und einen interaktiven Zugang zu Zukunftsfeldern ermöglichten.

Die Kuppel der Festhalle spannte sich als Himmel mit wechselnden Atmosphären über die zen­trale Bühne, die „Urban Stage“ für die Präsentation von Fahrzeugen mit Zukunftsthemen. Die multidimensionale kinetische LED-Installation auf hohen Wandscheiben erweiterte den physischen Raum um wechselnde Themenwelten. Fahrbewegungen und Medienbespielung verschmolzen. Über ihre Smartphones konnten Besucher parallel in Echtzeit ihre Erlebnisse mit der Marke auf die LEDs posten. Auch alle weiteren Erlebnis­formate des Auftritts waren so konzipiert, dass sich der IAA-Besucher aktiv einbringen konnte, so zum Beispiel im „FabLab“, in dem man zukunftsweisende Technologien und Start-up-Arbeitsweisen selbst ausprobieren konnte, oder auf der „Insight Stage“, die zu „me Future Talks“ über die Mobilität der Zukunft einlud.

Auch in der „CASE City“, die einem urbanen Raum nachempfunden wurde, konnten die vier Zukunftsfelder Connected, Autonomous, Shared & Service und ­Electric Drive an alltagsnahen Beispielen erlebt werden. Auf der „meConvention“ wurden drei Tage lang in Kooperation mit der South by Southwest (SXSW) Dialoge, Interaktionen, Networking und Entertainment präsentiert. Über 150 visionäre Redner, Quer­denker und Persönlichkeiten aus unterschiedlichen gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen waren vor Ort und regten zum Austausch über Themen an, die das Leben der Menschen berühren und ihre Zukunft beeinflussen.

Technische Umsetzung

Auf über 10.000 m2 entstand in der Festhalle mit einer Bauhöhe von 16 m erneut einer der größten Indoor-Messestände der Welt. Der temporäre Einbau von drei eigens konzipierten Etagen mit einem Stahlanteil von knapp 970 t ist seit Jahren genauso obligatorisch wie die Integration von zwei 30-m-Rolltreppen. Auf jeder der drei Ebenen begegneten dem Besucher Fahrzeuge und technische Exponate mit interaktiven Kommunikationsanteilen. Auf der 1. Ebene im Erdgeschoß gab es eine große Präsentationsbühne, die „Urban Stage“, mit einer Multimedia-Show, die mit urbanen Themen und einer emotionalen Inszenierung die Fahrzeugpräsentation unterstützten. Sie hatte eine Größe von 16 x 8 m und ­bestand aus vier fahrbaren Teilen mit 4 x 8 m über eine ­gesamte Länge von 26 m.

Die große LED-Wand wurde aus 800 Barco-C5-Modulen gebaut mit einer Größe von 2.880 x 1.440 px. Daneben gab es fünf vertikal fahrende LED-Scheiben im Raum, die bis zu 12 m angehoben werden konnten: Drei Scheiben hatten eine Größe von 9,6 x 3 m und zwei Scheiben 9,6 x 2,4 m mit einer LED-Technik ROE CB5 LEDs mit einem Pixelpitch von 5,77 mm. Sie erweiterten wie auf einer Bühne die Großstadtthemen in die Halle hinein. Eine besondere He­rausforderung war die Beschallung der „Urban Stage“. Um im Bereich der hängenden LEDs eine kontrollierte Ver­teilung des Schalls zu erreichen, fiel die Wahl auf den Lautsprecher VIDA von Kling & Freitag. Mit diesem konnte der Schall beliebig ausgerichtet werden.

Auf der 2. Ebene gab es die „Insight Stage“ für Vorträge und Liveauftritte von Moderatoren, die verschiedene Zukunftsthemen behandelten. Sie war über einen Hublift mit der „Urban Stage“ verbunden, um einen raschen Fahrzeugwechsel zu ermöglichen. Der Hublift war speziell angefertigt worden, verfügte über eine 6-m-Drehscheibe und konnte Hublasten von bis zu 3 t bis zu einer Höhe von 6,9 m anheben. Die „Insight Stage“ verfügte über eine LED-Wand ROE BO3 3,47 mm Pixelpitch.

Facts & Infos

Auftraggeber: Daimler AG, Stuttgart
Messe: IAA 2017, Messe Frankfurt am Main
Standgröße: 10.000 m2
Kommunikation: Atelier Markgraph, Frankfurt am Main
Architektur: jangled nerves, Stuttgart
Me Convention: LIGANOVA, the BrandRetail Company, Stuttgart
Messebau: Display International, Würselen
Lichtdesign (Messestand): TLD Planungsgruppe, Stuttgart
Lichtdesign (me Convention): Trussco, Planungsgesellschaft mbH, Neuss
Videotechnik Messestand): PRG XL Video, Hamburg
Tontechnik (Messestand): Neumann & Müller, Veranstaltungstechnik, Frankfurt am Main
Lichttechnik: Sound & Light Veranstaltungstechnik GmbH, Leonberg

Foto: Kristof Lemp

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