Für die zweite Ausgabe der Maker Faire Vienna hat es die Veranstaltung in die Donaustadt verschlagen.

Das geschmackvoll hergerichtete und recht gut zu erreichende METAStadt Event-, Congress- und Exhibition-Centre bildete den Hintergrund der diesjährigen Wiener Maker Faire. Keine schlechte Wahl, handelt es sich doch bei der METAStadt um ein ehemaliges Fabrikgelände, das eine artgerecht retromoderne Kulisse darstellt. Um das Fabrizieren geht es schließlich auf der Maker Faire, und die „Makers“ (so nennen sich die DIY-Anhänger um das amerikanische Magazin „Make“) kommen voll auf ihre Kosten. Im Vergleich zur Location des Vorjahres, dem Atelierhaus der Akademie der Bildenden Künste, bietet die METAStadt mehr Platz und Licht sowie ein großzügiges Freigelände, auf dem Speis und Trank feilgeboten werden.

Make it, fix it

Programmieren, tüfteln, basteln, erfinden, recyclen: damit sind schon ein paar Themen genannt, um die es auf der Maker Faire geht. Eine der Leitthesen lautet in etwa: Hilf dir selbst, und erlange dadurch Autonomie. Dieser Ansatz findet sich bei allen Standbetreibern, wobei das Spektrum der praktischen Umsetzung erstaunlich vielfältig ist. Neben Computer-Nerds finden sich ökologiebewegte Projekte, neben neu Geschaffenem steht Repariertes. Wer wissen will, wie ein Lasercutter funktioniert, ein 3D-Drucker oder eine VR-Brille, kommt auf der Maker Faire genauso auf seine Kosten wie aspirierende Modeschaffende, Fotografen und Naturkosmetiker. Dafür sorgen zahlreiche Workshops, in denen man eine Uhr bauen oder Zahnpasta aus natürlichen Ingredienzen mischen kann. Praxis siegt über Theorie.

Jahrmarkt für die ganze Familie

Bei aller Vielfalt nimmt auf der Maker Faire die Familientauglichkeit oberste Priorität ein. Und so sieht man nicht selten Vertreter zweier oder gar dreier Generationen mit leuchtenden Augen vor interaktiven Objekten und Musikinstrumenten stehen, wobei auch klar wird, welche Faszination gerade bei Kindern wach wird, wenn selbst Geschaffenes tatsächlich wunschgemäß funktioniert. Ein wohltuender Kontrapunkt zur ansonsten dominierenden Konsumgesellschaft. Während Politiker noch über die „Digitalisierung“ der Schulen diskutieren, führen Bastelcomputer wie Raspberry Pi oder Arduino schon die Kleinsten an das Programmieren heran. Selbst mit diesen einfachen Geräten lassen sich komplexe Steuereinheiten bauen und nebenher Grundlagen der Sensoren- und Netzwerktechnik erlernen, all das auf spielerische Weise.

Da sich die Maker Faire in Wien gut etabliert hat und auch Aussteller der europäischen Nachbarländer dabei sind, darf man davon ausgehen, dass auch 2018 eine Maker Faire Vienna stattfinden wird. Informationen dazu finden sich auf der Webseite.

Foto: Samuel Colombo

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