Eine Masterarbeit erforscht und bewertet die Verbindung aus Digitalisierung und Nachhaltigkeit bei Events. FH-Prof. Mag. Harald Rametsteiner, Leitung Masterlehrgang Eventmanagement der Fachhochschule St. Pölten und Veronika Stánitz BA MSc, Absolventin des Masterlehrgangs Eventmanagement fassen im Artikel die Ergebnisse der Masterarbeit zusammen.

Laufender Wandel gehört zum wirtschaftlichen Arbeitsfeld, die digitalen Möglichkeiten und Anforderungen beschleunigen den Prozess. Auch Veranstaltungen sind von der Digitalisierung beeinflusst, zum einen kurzfristig geprägt von der Corona-Pandemie und zum anderen bei der unterstützenden Umsetzung als nachhaltiges Event.

Der Begriff Digitalisierung meint mehr als das Umwandeln von analogen Informationen in digitale Daten. Die breitere Betrachtung als digitale Transformation bezieht sich auf das Übertragen von menschlichen Lebens- und Arbeitswelten auf eine digitale Ebene. Das Agieren mit Nachhaltigkeit soll die menschlichen Bedürfnisse der Gegenwart abdecken, ohne damit Entbehrungen für spätere Generationen zu verursachen. Im Drei-Säulen Modell werden die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Dimensionen zum Paradigma der nachhaltigen Entwicklung.

Die von Veronika Stánitz im Jahr 2020 verfasste Masterarbeit beschäftigte sich vertiefend mit der Verbindung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen.

Die Digitalisierung in der Eventbranche

Die digitale Transformation eröffnet neue Perspektiven für Unternehmen. Es werden soziale und mobile Bereiche miteinander vernetzt, zusätzlich können sich Unternehmen mit neuen Kundinnen & Kunden, Lieferanten und Partner verbinden. Der gesellschaftliche Wertewandel und die Vernetzung bringen einen großen Vorteil für Veranstaltungen mit sozialem Austausch als wesentliche Komponente.

Ein typisches Merkmal der digitalen – oft geprägt von der jungen – Generation ist das große Interesse an außergewöhnlichen Erlebnissen und die Kommunikation über die digitalen Social Media. Heute kommuniziert und vernetzt man sich, indem man als Mitglied der digitalen Community die eigenen Erlebnisse mit anderen teilt.

Die Einbindung der Digitalisierung bei Veranstaltungen umfasst zwei Kernbereiche: begleitende Tools bei Live-Events bzw. die digitale Umsetzung von Live-Kommunikation. Die erste Ausprägung bezieht sich auf unterstützende Software- und Hardware-Lösungen, um den Austausch und die Vermittlung von Informationen schneller zu gestalten. Der Einsatz der Tools reicht von Projektmanagement- und kommunikation über Einladungsmanagement & Ticketing bis zur digitalen Kommunikation rund um das Event. Die zweite Ausprägung bezieht sich auf die komplette oder teilweise Verlagerung der Veranstaltung ins Internet.

Forschung zum Verbinden von Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Die den Ausführungen zu Grunde liegende Masterarbeit von Veronika Stánitz untersuchte das Themenfeld vertiefend über eine empirische Studie. Methodisch gab es quantitatives Studiendesign, es wurden 103 Personen mit Tätigkeit im Bereich Eventmanagement in Österreich befragt.

Die Ergebnisse der Befragung ergaben, dass die Teilnehmenden unter einer Auswahl von aktuellen Trends rund um Veranstaltungen digitalen Events die höchste Awareness mit 73 % zuordneten, den Charity Events und Networking Events folgen mit Abstand Green Events mit 40 % und hybride Events mit 37 %. Bei der ergänzenden Frage zum Einordnen der Beschäftigung mit digitalen bzw. nachhaltigen Veranstaltungen gab es klare Mehrheiten der Unterstützung: jeweils knapp 50 % finden die Integration dieser Trends sinnvoll, bei der Zukunftsorientierung waren Green Events mit 63 % Zustimmung vor den digitalen Veranstaltungen mit 49 %.

Die vertiefende Befragung zu den Vorteilen digitaler Events im Hinblick auf Nachhaltigkeit ergab, dass die Reduktion des Papierbedarfs – unter anderem durch E-Ticketing – besonders stark assoziiert wurde. Beim abschließenden Blick in die Zukunft ordneten knapp 63 % der Teilnehmenden den nachhaltigen digitalen Veranstaltungen einen hohen Stellenwert zu. Das Betrachten der Digitalisierung als Wegbereiter für Green Events und Meetings in der Zukunft bestätigte mit 57 % auch eine deutliche Mehrheit.

Zusammenfassend bestätigen die Erkenntnisse der Masterarbeit, dass die Digitalisierung und Nachhaltigkeit wichtige Einflussfaktoren für Veranstaltungen sind. Der Stellenwert wird in der Zukunft noch weiter steigen, Synergien können durch das Verbinden der Vorteile der Formate erzielt werden.

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