Das Courtyard by Marriott Vienna Prater/Messe hat seinen Umbau abgeschlossen. Unter dem Motto „Nature goes Urban“ bietet das Hotel seinen Gästen ein neues Designkonzept. General Manager Kathrin Fleischer spricht mit Messe & Event über die Vision des Hotels.

Kathrin Fleischer

Man glaubt, man steht im Prater. Pflanzen und Vögel schmücken die Tapeten, der Boden ist in Naturfarben gehalten, die großen Fenster geben den Blick auf grüne Flächen und den See neben dem Hotel frei. Das Courtyard by Marriott Vienna Prater/Messe holt sich die Natur in den Meetingraum. Nach einer Umbauphase debütiert das Konzept „Nature goes Urban“ in feierlichem Rahmen, tierische Bodypaintings inklusive.

Das Hotel hat 14 Konferenzräume, vier davon im Erdgeschoß, zehn weitere im ersten Stock. Die vier im EG fassen bis zu 380 Personen, wenn das gesamte Erdgeschoß bespielt wird, kann man 800 Personen bewirten. Das neue Design ist ein klares Zeichen: Man will im hart umkämpften Konferenzmarkt Wien an der Spitze der Nahrungskette angesiedelt sein.

Kathrin Fleischer, General Manager, spricht im Interview über den Umbau, die Anforderungen des modernen Kongressgasts und erklärt, warum digitale Trends wie Skype-Konferenzen ihr kein Kopfzerbrechen bereiten.

Messe & Event: Welche Überlegungen stehen hinter dem Umbau des Courtyard by Marriott Vienna Prater/Messe?
Karin Fleischer: Unsere Überlegung war, unser zweites Standbein, den Konferenzbereich, zu stärken, weil er einfach ein wichtiger Faktor für unser Haus ist. Wir waren 2008 die erste Immobilie an diesem Standort und hatten einen wunderbaren Blick auf den Prater. Seitdem ist das Viertel stark gewachsen und darüber sind wir auch froh, was aber verloren ging war dieser malerische Blick. Unseren Plan, die 14 Konferenzräume zu beleben, haben wir auch dazu genutzt, die Natur wieder ins Haus zu holen und damit ein neues Alleinstellungsmerkmal zu erzielen.

Daher auch das Motto „Nature goes Urban“?
Dieses Motto zieht sich durch den gesamten Umbau und ist von dieser Idee abgeleitet. Wir haben versucht, das überall erlebbar zu machen. Im Erdgeschoß haben wir erdige Töne und florale Wandtapeten. Viele Designelemente erinnern an die Natur. Die Räume haben große Glasflächen, die zusätzlich die echte Natur optisch in die Räume einlädt.

Sie haben für den Umbau nur zehn Wochen gebraucht. Wie konnte das so schnell gelingen?
Wir haben lange und sorgfältig geplant. Ich muss auch ein Kompliment an das Team der BWM Architekten und dem GU Projekt Kraft aussprechen. Trotz manch unvorhergesehener Dinge, die es ja bei jedem großen Projekt gibt, waren wir nie in Gefahr, in Verzug zu kommen.

Können Sie uns etwas zu Gestaltung und Ausstattung der Meetingräume erzählen?
Die Priorität war ganz klar jene, dass die Räume so flexibel bespielbar bleiben, wie man das von uns gewohnt ist. Wir haben im Grunde baulich nichts verändert, sondern das Naturmotto auf der Designschiene umgesetzt. Wir bieten 380 Personen in den großen Kapazitäten und bis zu 800 Personen im Erdgeschoß Platz; da wollten wir in Sachen Kapazität auch keinen Schritt zurück machen. Daher war das Design unser Schwerpunkt.

Was unsere Gäste immer toll fanden, waren das großzügige Raumangebot und die mit fast 6 Metern enorme Deckenhöhe. Es gibt Hotels, da fühlt man sich ein bisschen wie in einer Höhle. Wir punkten mit lichtdurchfluteten Räumen, die viel Platz zum Atmen geben. Durch die großen Glasfronten gibt es jederzeit den Blick ins Freie und die Gäste fühlen sich einfach wohl.

Welche Packages bieten Sie bei Events und Kongressen an?
Wir haben uns über die Angebotsgestaltung Gedanken gemacht und sind darauf gekommen, dass man konzeptionell anders vorgehen muss. Unser großes Schlagwort war „Simplexity“, ein Kunstwort, das dafür steht, die immer komplexer werdende Umwelt des Gastes so einfach wie möglich zu machen. Wir sind auf unsere alte Bankettmappe mit fast 50 Seiten Inhalt gestoßen und das ist einfach am Markt vorbei.

Der Konferenzgast ist ein Businessreisender und hat einen andern Fokus. Er kommt zur Veranstaltung und muss dort Entscheidungen treffen, möchte aber nicht unbedingt Entscheidungen über die Konferenzverpflegung & Co. treffen. Da will er ein einfaches und für ihn angenehmes Konzept vorfinden. Unsere aktuelle Mappe hat nur noch 13 Seiten und ist auf das Wesentliche fokussiert.

Der Gast bucht eine Ganztagspauschale und hat alles, was er braucht. Das fängt bei der Verpflegung mit täglich wechselnden, innovativen Pausenkonzepten an und reicht bis zur Raumgestaltung. Er ist nicht in der Bedrängnis, sich darüber Gedanken machen zu müssen, was er alles bedenken muss. Diese Sorgen nehmen wir dem Gast ab.

Courtyard by Marriott Vienna Prater/Messe

Die Dichte an Kongresshotels in Wien ist hoch. Was braucht es Ihrer Meinung nach, um sich an der Spitze platzieren zu können?
Jahrelange Branchenerfahrung und Mitarbeiter, die immer wieder Kongresse und Events mit uns abwickeln. Natürlich haben wir auch den Vorteil der perfekten Lage direkt neben der Reed Messe Wien. Man muss die kleinen Kniffe kennen, die es braucht, um den Unterschied auszumachen. Der Konferenzgast weiß, was er will und er will es gleich. Diese Professionalität und Umsetzungsstärke ist Voraussetzung.

In der Welt der Business Reisen tun sich laufend neue Trends und Entwicklungen auf. Denken Sie, digitale Neuerungen wie Skype-Konferenzen werden das Geschäft nachhaltig verändern?
Ja, wir haben das auch gespürt. Firmen haben sich in den letzten Jahren, auch zu Gunsten der eigenen Kostenersparnis, genau angesehen, wer noch reisen darf, wer wohin verreisen darf und dergleichen. Was die Skype-Konferenzen angeht, bin ich zuversichtlich, dass es unser Modell nicht beeinflussen wird. Der Mensch bleibt Mensch, auch in dieser digitalen Welt, und darum sehen wir ein Comeback des direkten, persönlichen Meetings. Der Mensch als soziales Wesen fühlt sich wohl und sicher mit anderen Menschen um sich herum und entscheidet dann auch lieber. Ich denke, viele Unternehmen haben auch die Erfahrung gemacht, dass Skype-Konferenzen nicht so effizient funktionieren, wie sie sich das eigentlich erwartet haben.

Der Umbau ist abgeschlossen. Gibt es andere Ziele oder Projekte, denen Sie sich nun widmen wollen?
Abgeschlossen ist das Projekt noch nicht, wir arbeiten weiter daran, wollen uns durchsetzen. Wir werden daran arbeiten das Haus neu vorzustellen und unsere Vision bei Entscheidungsträgern bekannt zu machen. Wir verfolgen das Ziel, in der 4-Stern-Hotellerie das Konferenzhotel Nummer eins in Wien zu sein.

Fotos: Courtyard by Marriott Vienna Prater/Messe

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